Spannende Lesung von Volker Hoffmann „Krupskaja – ich war Zeugin der größten Revolution in der Welt“ am 10.4. 2013
Der Autor stellte seine Krupskaja Biographie mit viel Herzblut, kenntnisreich und auch etlichen Bildern vor. Nadeshda Krupskaja wurde als eine mutige, aktive, streitbare Frau und Revolutionärin lebendig. In der Diskussion sagte eine Besucherin: „Sie steht für die Befreiung der Frau. Das ist eine Erkenntnis, die ich aus der Biographie ziehe.“ Etliche Beiträge befassten sich mit ihrer (bis heute) revolutionären Pädagogik. Krupskaja vertrat entschieden die Position, dass die Bildungsarbeit sowohl mit Kindern als auch Erwachsen selbständig denkende Menschen zum Ziel haben muss. In diesem Zusammenhang wurde auch ihre hartnäckige Kritik an der Bildungsbenachteiligung der Kulakenkinder (Kinder der Großbauern) behandelt. Ihre Vorstellungen, ihr Programm der neuen, polytechnischen Schule konnten nicht erschöpfend dargestellt werden. Das machte neugierig auf die Biographie, in der das vielseitig dargestellt ist.
Eine spannende Debatte gab es auch darum, was historische Fehler - mangels Erfahrung beim ersten Versuch eines sozialistischen Aufbaus - waren. So etwa die Unterstützung Krupskaja für das Abtreibungsverbot 1935, wo auch gegensätzliche Standpunkte stehen blieben. Einheit hatten die Besucher aber darin, ein bemerkenswertes Buch vorgestellt bekommen zu haben. Das nicht nur eine außergewöhnliche Frau, sondern auch eine außergewöhnliche Zeit behandelt. Und für mich und den Autor Volker Hoffmann war eine neue Erkenntnis durch diese Lesung: Krupskaja war eine Revolutionärin, die Zeit ihres Wirkens ganz besonderen Wert auf die Lebensweise der Menschen und deren Revolutionierung legte.
Und in der Diskussion stellte sich auch heraus, dass es sehr wichtig ist, sich immer die jeweils historische Situation und Zusammenhänge klar zu machen, in der Krupskaja wirkte und aktiv war. Wir wünschen uns noch viele solcher Lesungen.