Walter Baumert ist tot
Walter Baumert – mehrfacher DDR-Preisträger – wurde als Buchautor sowie durch eine Vielzahl von Fernsehdrehbüchern und Szenarien bekannt. Er erzielte mit dem 1981 erstmals veröffentlichen Roman „Der Flug des Falken“ seinen internationalen Durchbruch. Darin zeigt er Friedrich Engels als einen Rebellen mit tiefer Liebe zu den unterdrückten Arbeitern und mit Hass gegen alles Duckmäusertum.
Interessant, dass in der DDR-Ausgabe der Untertitel „die rebellische Jugend des Friedrich Engels“ gecancelt wurde. Einigen SED-Funktionären missfiel auch, dass Baumert die kapitalistische Herkunft Engels betonte. Sein Übergang zur revolutionären Denk- und Lebensweise passte nicht in ihr Weltbild und den dazugehörenden Personenkult. Jedenfalls musste sich Baumert wegen seiner realistischen und gesellschaftskritischen Darstellung eines wachsenden Drucks der revisionistisch entarteten DDR-Staatsführung erwehren.
Wichtige Werke waren auch „Und wen der Teufel nicht peinigt“ (1975 – über die Jugend des Dichters Georg Weerth) und „Das Ermittlungsverfahren“ (1985 – über Ernst Thälmann). In dem Roman zu Ernst Thälmann zeigt er den Parteivorsitzenden der KPD, den die Faschisten auch als Gefangenen im KZ nicht brechen können. Seine Kraft schöpft er aus dem Wissen, dass eine faschistische Diktatur sich niemals auf Dauer halten kann.
Wir ehren Walter Baumert am besten, wenn wir seine auch heute noch aktuellen Bücher verbreiten. Der "Flug des Falken" ist beim Verlag Neuer Weg erschienen.
(entnommen aus rf-news.de)