Verlag Neuer Weg auf der Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse ist zu Ende gegangen. 285.024 Menschen kamen in diesem Jahr zur Buchmesse. Auf der weltweit größten Fachmesse für Literatur zeigten rund 7.500 Aussteller aus 109 Ländern fünf Tage lang ihre Bücher und Publikationen. Der Verlag Neuer Weg war dieses Jahr wieder mit einem Stand vertreten.

 

Frankfurter Buchmesse 2018 Messestand 


Bild: Messestand mit Verlagskollegin Elvira Dürr

 

"Ideen, die die Welt bewegen“, das ist in diesem Jahr das Leitmotiv der Frankfurter Buchmesse. Sie ist eine der Leitmessen weltweit für die Verlagswelt und den Buchhandel. Sicherlich wird nach der Messe wieder von neuen Rekorden gesprochen werden. Uns fällt auf, dass viele kleinere und mittlere Verlage nicht mehr vertreten sind. So wurden allein zwei von sechs Hallen nicht mehr belegt.

 

Gastland ist Georgien. Viel Folklore, politisch von der Messe vereinnahmt und gegen den imperialistischen Rivalen Russland ausgerichtet. Chinesische Autoren sind auf breiter Front vertreten. Die neuimperialistische Macht China geht in die ideologische Offensive.

 

Suche nach Perspektive wird bewusst heruntergespielt

Auffällig ist, dass versucht wird, unter dem Leitmotiv der Messe die gesellschaftliche Polarisierung und die Suche nach Perspektive bewusst herunterzuspielen. Ideen werden einfach nebeneinandergestellt.

 

„200 Jahre Marx“, auf der Leipziger Buchmesse noch großes Thema bei nahezu allen Verlagen, spielt gar keine Rolle mehr. Die Umweltfrage - wo der Weltklimarat erst vor kurzem „Katastrophenalarm“ ausrief - wird völlig an den Rand gedrängt. Ein Messestand-Besucher sagte zu uns: „Wie das Volk lebt und was es will, spielt keine Rolle.“

 

Stattdessen wird der 70. Jahrestag der Charta der Menschenrechte gefeiert, mit dem Motto „I‘m on the same page“ („Ich stehe auf der selben Seite“). Damit sollen die Klassenwidersprüche vertuscht werden, aber es wird auch versucht, dem Protest der letzten Jahre gegen das Auftreten von faschistischen und faschistoiden Verlagen auf der Buchmesse entgegenzukommen. Sie wurden in dem hintersten, nahezu unerreichbaren Winkel der Messe verbannt.

 

Carsten Zimmer und Bettina Kenter-Goette, Foto Karl W

 

Bild: Carsten Zimmer und Bettina Kenter-Götte, Foto Karl-Wilhelm Götte

 

Verlag für den Marxismus-Leninismus

Ein Kontastprogramm dazu bietet der Stand des Verlags Neuer Weg. Kein weiterer Stand auf der Messe befasst sich im entferntesten mit dem Marxismus-Leninismus.

 

Selbst wenn wir nicht mit jedem Besucher einer Meinung sind und auch kontrovers diskutieren, fallen wir doch ins Auge. „Eine Oase inmitten von Plattheiten“, meinte einer. Gerade auf Jugendliche und ihre Fragen haben wir eine größere Anziehungskraft.

 

Im Mittelpunkt steht bei uns „100 Jahre Novemberrevolution – 50 Jahre System Revolutionärer Weg“. Besonders angesagt sind dabei die Neuerscheinung „Sturmvögel – Rote Matrosen 1918/19“, die Broschüre „Über die Herausbildung der neuimperialistischen Länder“ und das „Kommunistische Manifest“.

 

Geschichtsverdrehung bürgerlicher Verlage

Die Jugendlichen sind regelrecht erstaunt, wenn sie erfahren, welche Errungenschaften der Novemberrevolution zuzuordnen sind: Beendigung des I. Weltkrieges, Erkämpfung des Acht-Stunden-Tag oder das Frauenwahlrecht. Aber auch die Schlüsse, die heute noch daraus gezogen werden müssen: Um etwas zu erreichen, muss man sich organisieren, muss der revolutionäre Parteiaufbau gestärkt werden!

 

Interessant: die Geschichtsverdrehung bürgerlicher Verlage. So wird durchaus die Novemberrevolution als Erfolg beschrieben, jedoch, dass sie unter der Führung der SPD gewesen sei. Dafür wird dann die Spartakusgruppe für die Blutopfer verantwortlich gemacht. Hier werden die Dinge auf den Kopf gestellt, und es wird versucht, den SPD-Bluthund Gustav Noske reinzuwaschen.

 

Hochaktuell: das „Kommunistische Manifest“

Auch wird versucht, das Frauenwahlrecht der Weimarer Republik zuzuordnen. Sie wurde jedoch von den revolutionären Arbeitern und Soldaten sowie der Frauenbewegung durchgekämpft.

 

Immer noch hochaktuell - das „Kommunistische Manifest“. Eines der weltweit meist verkauften und übersetzten Büchern. Es ist „Weltkulturerbe“ und fordert jeden heraus, sich zu entscheiden, welche Richtung man einschlägt. Beim Verlag Neuer Weg ist es – nicht nur auf der Buchmesse - erhältlich.

 

(Entnommen aus rf-news vom 13.10.2018)

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