US-Finanzministerium beschlagnahmt Gelder des Verlags Neuer Weg
Werbeslider des Verlags zur Buchmesse in Kuba 2015
Seit 50 Jahren führt der US-Imperialismus eine völkerrechtlich inakzeptable Boykottpolitik gegen Kuba durch. Trotz aller formellen Ankündigungen von Präsident Obama, diese zu beenden, wird sie in der Praxis fortgesetzt.
Der Verlag hatte die Sparkasse Essen beauftragt, 900 Dollar auf ein Konto der spanischen Bank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria BBVA in Bilbao zu überweisen. Die kubanischen Geschäftspartner des Verlags hatten ausdrücklich darauf hingewiesen, die Zahlung nicht über US-Banken abzuwickeln. Am 12. Februar wurde der Verlag unterrichtet, dass die US-Behörde für Exportkontrolle, das „Office of Foreign Assets Control“ (OFAC), das Geld eingefroren hat.
Auch nach detaillierter Darstellung, wie der Verlag Neuer Weg auf verschiedenen internationalen Buchmessen auftritt, und Auflistung der hauptsächlichen dort vorgestellten Buchtitel, weigerte sich die US-Behörde dennoch am 24. Februar, den eingefrorenen Betrag herauszugeben. Denn die US-Behörden nehmen für sich in Anspruch, den gesamten weltweiten Zahlungsverkehr in US-Dollar zu kontrollieren und zu entscheiden, was damit erfolgt. Mit der Verweigerung der Freigabe der Gelder wurde bestätigt, dass der Boykott auf den Verlag Neuer Weg und sein Angebot ausgedehnt wurde.
Der Verlag protestiert auch gegen die so versuchte Zensur des Literaturangebots des Verlags Neuer Weg durch US-Behörden. Er hat beim US-Botschafter in Deutschland gegen diese Behinderung der Geschäftstätigkeit protestiert und die Rückzahlung des Betrags einschließlich Erstattung der angefallenen Überweisungsgebühren gefordert. Der Fachverband, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, wurde zur Unterstützung aufgefordert und Rechtsanwälte wurden mit der anwaltlichen Rückforderung des Betrages beauftragt.
Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass sich dies gegen den Verlag Neuer Weg richtet. Auf der Buchmesse fand das Literaturangebot des Verlags – im Mittelpunkt das auf Spanisch herausgegebene Buch „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ großes Interesse beim einheimischen und internationalen Publikum.
Das Team des Verlags diskutierte darüber, dass die Lösung der großen sozialen Probleme in Kuba und der internationale Widerstand gegen die drohende Umweltkatastrophe kein Gegensatz sind, sondern zu zwei Seiten eines einheitlichen Kampfs um die Zukunft der Menschheit werden müssen. Die verantwortungslose Umweltpolitik der US-Regierung stand dabei mit im Zentrum der Kritik.
Viele Menschen interessierten sich auch dafür, wie es in Kuba weitergehen soll, warum es den sozialistischen Weg der nationalen Befreiung verlassen hat und welche Schlüsse aus der Restauration des Kapitalismus zu ziehen sind. Ausverkauft war auf der Messe die spanische Ausgabe des Buchs von Willi Dickhut „Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion“.
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