Großes Interesse an Neuerscheinung "Katastrophenalarm ..." auf der Leipziger Buchmesse
In erster Linie geht es natürlich auch bei dieser Messe ums Geschäft und um die Verbreitung der herrschenden bürgerlichen Weltanschauung sowie der kleinbürgerlichen Denkweise. Aber man merkt auch allerorten, dass sich Autoren, Verlage, Journalisten und Besucher eben für interessante, sachkundige und fortschrittliche Themen und Bücher interessieren.
Die wachsende Besorgnis der Menschen über den Zustand der natürlichen Umwelt bringt ein erhebliches Interesse an der Neuerscheinung im Verlag Neuer Weg hervor. Das neue Buch 'Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?' wird hier in Leipzig am Stand, bei Rundgängen auf der Messe und in drei Veranstaltungen mit dem Autor Stefan Engel der Öffentlichkeit präsentiert. 75 Menschen besuchten die beiden Veranstaltungen auf der Messe. Am Freitagabend kamen noch einmal 150 Interessierte zur Veranstaltung an der Uni Leipzig.
Es war faszinierend, wie tiefgehend Stefan Engel bei der Buchpräsentation gestern in Halle 3 in der kurzen Zeit die weltanschaulichen Grundlagen der Streitschrift 'Katastrophenalarm!' entwickelte. Der Mensch ist nicht 'Gast' in einer getrennt von ihm existierenden Natur: nein, er ist elementarer Bestandteil. Die reformistische Losung, wonach die Arbeit die Quelle allen Reichtums sei, hat die Umweltfrage über Jahrzehnte aus der Arbeiterbewegung verdrängt. Mit der Wiederentdeckung der von Marx und Engels erarbeiteten Grundlagen leistet das Buch einen grundlegenden Beitrag für die Strategiedebatte in der Umweltfrage.
Am Beispiel des drohenden Kollaps der Weltmeere führte Stefan Engel in die wissenschaftliche Analyse- und Synthese-Methoden des Buchs ein. Er machte deutlich, dass nicht nur die einzelnen Faktoren sich zuspitzen, sondern wie sie untereinander zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen. Die ganze Tragweite der Umweltfrage kann man mit dem Betrachten einzelner Seiten gar nicht erfassen. Das ist eine der Kernfragen, warum die bisherige Umweltbewegung nicht ausreicht.
'Vor allem reicht es nicht aus, immer nur zu reagieren. Da passiert das verheerende Unglück in Fukushima und weltweit gegen die Menschen auf die Straße gegen die Nutzung der Kernenergie. Das ist sicher gut so. Aber eine wirksame Strategie und Taktik muss vorausschauend heute z.B. weitere Schädigungen verhindern, die sich morgen als irreversible Zerstörung auswirken.'
Die sich anschließenden Diskussionen auf den Messeveranstaltungen waren ein Vorgeschmack, welch interessanten und engagierten Meinungen wir bei der Verbreitung des Buchs begegnen werden. 'Ich stimme Ihnen in der Analyse völlig zu. Aber wird es möglich sein, die Menschen in ihrem alltäglichen Leben zu erreichen und zu verändern?' fragte z.B. ein Besucher der Lesung am Nachmittag. Stefan Engel führte aus, dass von jedem einzelnen eine Selbstveränderung gefragt sei, aber der notwendige gesellschaftliche Paradigmenwechsel weg von rücksichtsloser Ausbeutung der begrenzten Ressourcen unseres Planeten ist nicht individuell möglich. 'Das ist ein gesellschaftliches Problem. Wir müssen die Gesellschaft grundlegend verändern, eine sozialistische Gesellschaft erkämpfen, darin werden sich auch die Menschen verändern.'
Zur Abendveranstaltung hatte sich Stefan Engel wieder Neues einfallen lassen, um das Buch vorzustellen. Ein Schwerpunkt war der notwendige gesellschaftliche Paradigmenwechsel in der Umweltfrage und welche Rolle dafür der Sozialismus spielt: "Kein Teil der Menschheit wird im Sozialismus auf Kosten eines anderen Teils der Menschheit oder der Natur leben dürfen. Eine umfassende Erziehung gegen alle Selbstsucht wird stattfinden und den uneigennützigen Einsatz für die gesamte Gesellschaft fördern. Dazu sind die Leute doch im Grundsatz bereit. Denkt doch nur einmal an ihren Einsatz bei den Flutkatastrophen hier an Elbe und Mulde. Ohne den selbstlosen Einsatz der Massen, die das alles freiwillig und unentgeltlich getan haben, wäre alles noch viel schlimmer gekommen. Wir brauchen nicht nur neue Produktionsverhältnisse, eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, diese Gesellschaft muss auch anders ticken!"
Über die Resonanz führt die Leiterin des Messestands des Verlag Neuer Weg, Elvira Dürr aus: "Es besteht großes Interesse vor allem an unserem neuen Buch. Oft kommen auch junge Leute, gleich zu mehreren, und diskutieren mit uns. Ihnen liegt augenscheinlich die Zukunft der Umwelt und der Menschen sehr am Herzen. Was läuft falsch im Umgang mit der Natur, so können wir doch die Erde nicht behandeln, was kann man tun, kann man als Einzelner etwas tun? Die Lesung auf der Messe war sehr gut besucht. Drei Viertel der Leute kamen aufgrund der Gespräche am Stand und dem Rundgang. Es macht ungeheuren Spaß, diesen Stand mit dem neuen Buch auf der Leipziger Buchmesse 2014 durchzuführen!"