Aus aktuellem Anlass empfehlen wir: „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau – Eine Streitschrift“

Bis zu 10.000 Menschen demonstrieren täglich in den Großstädten Indiens gegen die bestialische Gruppenvergewaltigung an einer 23-jährigen Studentin, die am 29.Dezember an ihren schweren Verletzungen verstorben ist. Die Demonstranten fordern die konsequente Bestrafung der Täter. Es ist wie eine Vulkaneruption einer langen Zeit aufgestaute Wut gegen Gewalt an Frauen.

 

befreiung-der-frau.gifDie gesellschaftliche und rechtliche Stellung der indischen Frau ist seit Jahrtausenden durch reaktionäre Religion und Traditionen wie dem Kastenwesen geprägt. Durch die Internationalisierung der Produktion und die Entwicklung Indiens zu einem imperialistischen Land nehmen die Frauen aber als Arbeiterin, als Ärztin, Lehrerin, Wissenschaftlerin usw. eine andere, gesellschaftliche Rolle ein. Ihr gewachsenes Selbstbewusstsein ist auf dem Boden ihrer Einbeziehung in die gesellschaftliche Produktion entstanden und zu einem Bestandteil der materiellen Vorbereitung des Sozialismus geworden.

 

Gewalt an Frauen ist eine weltweite Erscheinung. In Kathmandu/Nepal ist in den letzten Wochen die Gewalt an Frauen geradezu explodiert. Allein in einer Woche wurden sieben Frauen ermordet, zwei wurden verbrannt. Dort gingen über 6.000 Menschen, darunter viele Männer auf die Straße und forderten: „Stoppt die Gewalt gegen Frauen!“

 

Die Gewalt an Frauen ist vielfältig und macht vor der deutschen Wohnungstür nicht halt. Etwa 4 Millionen Frauen werden jährlich von ihren Ehemännern misshandelt, jede zweite Frau gab einer Untersuchung des Sozialministeriums NRW an, dass ihr Mann ihr gegenüber schon Gewalt angewendet habe.

 

In dem Buch: „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau – eine Streitschrift„ wird die besondere Unterdrückung der Frau und die Rolle der bürgerlichen Tradition und Moral umfassend und allseitig untersucht: „Die besondere Unterdrückung der Frau ist ein wesentliches Element jeglicher Herrschaftsausübung in der auf Ausbeutung und Unterdrückung beruhenden Klassengesellschaft. In ihr konzentriert sich der Charakter der jeweiligen Klassengesellschaft. Sie ist keineswegs nur Fessel der Frauen, sondern auch eine Fessel aller Unterdrückten und Ausgebeuteten. (Seite 64)

 

Indische FrauenDie Masse der Frauen ist in der kapitalistischen Gesellschaft besonders unterdrückt: mit Fesseln der bürgerlichen Moral und Religion werden politisch und gesellschaftlich aktive Frauen zu „Rabenmüttern“ oder „-töchtern“ gestempelt. Prostitution, Missbrauch, sexuelle Gewalt und Pornographie sind - zum Teil sogar staatlich gefördert - auf dem Vormarsch. Nötig sind strenge Bestrafung sexueller Ausbeutung und Gewalt, das Verbot und die strafrechtliche Verfolgung von Gewalt- und Kinderpornographie sowie. eine aktive Förderung von Frauen im gesellschaftlichen Leben gegen die „Zurück an den Herd“-Rufe reaktionärer Ewiggestriger.

 

Natürlich unterwarfen sich die Menschen zu keiner Zeit widerspruchslos diesen lebensfeindlichen Vorgaben. Aber die kirchlichen Moralvorstellungen verknüpften die Sexualität mit tiefen Schuldgefühlen. Statt eine erfüllte Sexualität als wesentliches Element einer sich gegenseitig stärkenden Liebesbeziehung entwickeln zu können, wurde sie zutiefst mit Strafandrohungen und Ängsten verbunden. In allen bürgerlichen Gesellschaften herrscht deshalb eine widerliche Doppelmoral, die den Reichen erlaubt, was den Armen verboten ist, oder den Männern zugesteht, was den Frauen untersagt bleibt.“ (Seite 76)

 

Der Kampf um Befreiung der Frau rückt verstärkt ins öffentliche Bewusstsein.

 

Das Buch von Stefan Engel und Monika Gärtner-Engel ist zu einem Standardwerk der theoretischen Grundlagen und der Geschichte der Frauenbewegung, der Würdigung und kritischen Aufarbeitung der Befreiung der Frau im Sozialismus geworden. Es wurde seither in mehrere Sprachen übersetzt und fand in der Frauen-, Arbeiter und internationalen Bewegung große Resonanz. Der zweite Teil ist schon vor einiger Zeit in Indien erschienen.

 

Die beiden Autoren ergreifen konsequent Partei für die Befreiung der Frau in einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft.

Die Streitschrift können sie im webshop von people-to-people bestellen.

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Verweise

Engel, Stefan

Stefan Engel ist Jahrgang 1954, wuchs in Neustadt bei Coburg auf und ist seit 1968 politisch und gewerkschaftlich aktiv. Der gelernte Schlosser ist heute als freier Publizist tätig. Im Arbeiterbildungszentrum und anderen Einrichtungen gibt er regelmäßig Kurse zur dialektischen Methode in der Arbeiterbewegung. mehr

Gärtner-Engel, Monika

Monika Gärtner-Engel wurde 1952 in Bad-Boll geboren. Sie ist von Beruf Diplom-Pädagogin und Mutter dreier erwachsener Töchter. Sie verkörpert selbst den lebhaften Einsatz für eine kämpferische Frauenbewegung, schätzt und pflegt zahlreiche Kontakte zur internationalen Frauenbewegung. mehr

Details

337 Seiten

Preis: 16,50 €

ISBN: 978-3-88021-284-8


Texte auf CD
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-88021-285-5

 

mehr über den Autor Stefan Engel


mehr über die Autorin Monika Gärtner-Engel


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