Lasst uns zu einer Faust und einer Barrikade für die Gefangenen werden! – Stärken wir die Solidarität und Würde!
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Die Gefängnisse sind blutverschmiert. Nacheinander verbreiten sich Nachrichten über den Tod Gefangener. Das Konterguerilla-Regime unter dem Chef Tayyip Erdoğan intensiviert den faschistischen Terror um ein Vielfaches, um die Knäste in Kapitulationslager zu wandeln.
Repressionen und Gewalt kennen keine Grenzen. Die Isolation wurde verschärft. Die Verbannung von Gefangenen findet kein Ende. Das Recht auf Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Besuch, Briefe und Gemeinschaftsräume wurde eingeschränkt. Unter dem Vorwand, keine „gute Führung“ aufzuweisen, wird politischen Gefangenen, die lange Jahre hinter vier Wänden verbracht haben, das Recht auf Entlassung nach Strafverbüßung genommen. Repressionen werden gegen viele Gefangene verschärft, damit sie mit dem MIT und der politischen Polizei kollaborieren. Ihnen wird mit dem Tod, der Gefährdung ihrer Familien und der Verhinderung ihrer Entlassung gedroht. Der Kampf um die eigenen Rechte ist praktisch verboten. Die Gerichtsmedizin dient als Henker.
Als wenn die Nöte der Familienangehörigen von Gefangenen aufgrund der Fahrtkosten nicht ausreichen würden, sind sie jetzt kaum noch in der Lage, ihre Kinder, Partner*innen und Geschwister zu besuchen, die in verschiedene Städte und Provinzen verbannt worden sind. Jede Art der Solidarität und des Austauschs wird versucht zu unterbinden. Die Repressionen gegen die Familien nehmen zu.
Revolutionäre und heimatliebende Gefangene, die außer ihren nackten Fäusten, ihren Körpern und ihrem Leben über keine andere Mittel zu ihrer Verteidigung verfügen, beugen sich trotz dieser schweren Bedingungen nicht und leisten weiterhin Widerstand, sind produktiv und atmen weiter im Takt mit der Welt. Sie wahren ihre Organisiertheit und führen ihren Kampf fort. Wie Garibe Gezer sind sie bis zum letzten Atemzug erhobenen Hauptes und rufen, dass die Würde größer ist als der Tod.
Der Unterdrückung in den Gefängnissen darf nicht weiter zugesehen werden. Die Gefangenen dürfen nicht weiter allein gelassen werden. Die Schande darüber, den Rufen von Garibe Gezer kein Gehör geschenkt zu haben, darf nicht weitergetragen werden. Es ist die dringende Pflicht und Verantwortung aller revolutionären und antifaschistischen Parteien, fortschrittlichen Gewerkschaften, Berufsverbände, demokratischen Massenorganisationen, Arbeiter*innen, Frauen, Jugendlichen, LGBTI+ Gruppen, Intellektuellen, Künstler*innen, Akademiker*innen, alevitischen Organisationen, antikapitalistischen Muslime und unseres kurdischen und türkischen Volkes, dem Ruf der Gefangenen zu folgen, welche Widerstand gegen das faschistische Chef-Regime leisten, und die Solidarität mit ihnen zu stärken. Diese Pflicht ist nicht nur die Sache von Gefangenensolidaritäts-Organisationen und der IHD-Gefangenenkommission, sie kann nicht nur ihnen aufgelastet werden. Denn die Last ist schwerer, als sie tragen könnten. Denn es ist dringend. Denn es ist lebenswichtig. Denn es ist nicht mehr aufzuschieben.
Wir rufen alle revolutionären, antifaschistischen und fortschrittlichen Parteien, Gruppen, Gewerkschaften, Berufsverbände, demokratischen Massenorganisationen, Künstler*innen und Intellektuellen dazu auf zusammenzukommen, gemeinsame Bündnisse zu bilden und den vereinten Kampf zu stärken ohne auch nur einen Tag zu verlieren. Es muss eine Barrikade gegen die Repressionen und Folter in den Gefängnissen gebildet werden und für die Freilassung kranker Gefangener, für die Umsetzung aller Rechte angefangen mit dem Recht auf Bücher, Zeitung und Zeitschriften, für die Aufhebung der neuen Vollzugsmaßnahmen, für das Ende der Verbannungen und dem Ende der schwersten und grenzenlosesten Form des Isolationsterrors im Gefängnis Imrali gekämpft werden.
Lasst uns in den Vororten, Arbeitervierteln, Stadtzentren, vor AKP-Gebäuden und der Gerichtsmedizin Demonstrationen, Presseerklärungen, Sitzblockaden, Solidaritätswachen, Hungerstreiks, Kundgebungen organisieren und mit Graffitis, Transparenten, Steinen, Molotow-Cocktails, kurzum mit allem, was uns zur Verfügung steht, den Kampf stärken. Lasst uns zu einer einzigen Faust und einer einzigen Barrikade für die revolutionären und heimatliebenden Gefangenen werden, die außer ihren Körpern und ihrem Leben über keine anderen Mittel zu ihrer Verteidigung verfügen.
20. Dezember 2021
MLKP
Zentralkomitee