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Schlusswort ICOR-Webinar „Die Einheitsfront nimmt Fahrt auf!“

Monika Gärtner-Engel, ICOR-Hauptkoordinatorin, 08.05.2021

 

Vielen Dank. Ich bin sehr froh und sehr angeregt von unserem heutigen Treffen und möchte mich sehr herzlich bei euch allen bedanken. Zunächst möchte ich noch auf einige Fragen aus der Diskussion eingehen. Der Genosse aus Frankreich hat gerade sehr richtig gesagt, es ist sehr kompliziert zusammen zu kommen, die Sichtweisen auszutauschen usw. Das ist richtig und der Aufbau der Einheitsfront wird auch noch harte Arbeit sein. Aber denkt mal ein paar Jahre oder Jahrzehnte zurück. Nach dem revisionistischen Verrat und der Entartung der früher sozialistischen Länder kam eine Welle der Verwirrung, des Liquidatorentums, der Zersplitterung über die ganze revolutionäre Bewegung der Welt. Wir sind heute unendlich viel weiter. Wir haben unsere Zusammenarbeit wieder begonnen. Wir haben uns ideologisch-politisch ausgetauscht. Die ICOR wurde aufgebaut. Der ILPS wurde aufgebaut. Wir sind zusammengekommen zur Einheitsfront. Man kann das gar nicht hoch genug einschätzen, dass die revolutionären und demokratischen Kräfte der Welt aus diesem Tal der Zersplitterung den Tiefpunkt überschritten haben und Schritt um Schritt vorwärts gehen und sich vereinigen. Wir müssen das sehr gründlich machen, wir müssen diskutieren, wir müssen aber vor allem auch die praktische Koordination und Kooperation stärken und darüber bin ich sehr froh, welche Fortschritte wir hier machen. Hier möchte ich als zweites auch nochmal darauf eingehen, wie wir diese Arbeiterkoordinierungen der Bergarbeiter und der Automobilarbeiter in die Einheitsfront bringen können. Die Kollegin von der Automobilarbeiterkonferenz hat berichtet, sie sollen das in ihrer nächsten Koordinierungsgruppe beraten. Ich möchte dazu vielleicht heute eine Anregung geben. Die internationale Automobilarbeiterkonferenz und -koordinierung ist sehr heterogen. Das ist eine große Stärke, aber ich denke, dass nicht alle sich als Antiimperialisten verstehen. Und man kann auch nicht alle auf diese Basis zwingen, wenn das Bewusstsein oder die Programmatik nicht so weit entwickelt ist. Es wäre auch eine Möglichkeit, dass ihr in dieser internationalen Automobilarbeiterbewegung eine Plattform „Antiimperialisten in der IAC“ gründet, so dass wirklich die Leute und Organisationen, die sich als Antiimperialisten verstehen, sich darin zusammenschließen und als solche Mitglied in der Einheitsfront werden. Wenn das wirklich ein internationaler Zusammenschluss mehrerer Länder wird, dann kann man auch einen Sitz im Konsultativkomitee beantragen. Man muss immer gucken, dass man die Leute auch wirklich überzeugt und nicht versucht, sie mit Mehrheitsbeschlüssen zu zwingen, sich zu organisieren, wenn eigentlich die Überzeugung nicht dazu da ist. Etwa anders sehe ich das bei den Bergleuten. Ich habe den Eindruck, dass bei den Bergarbeitern die Bewegung homogener ist und vielleicht tatsächlich die Möglichkeit besteht, dass die Bergarbeiter-Koordinierung als solche Mitglied in der Einheitsfront und Mitglied im Konsultativkomitee wird. Es war vielleicht nicht ganz deutlich, die letzte Botschaft im Chat kam von Eugène. Eugène ist auch Mitglied in der Koordinierung der internationalen Bergarbeiter und es ist sehr wichtig zu sehen, wie gerade die Bergleute in Afrika, u.a. in den Goldminen, sich auch organisieren und ihre Erfahrungen einbringen und deswegen finde ich es sehr wichtig, dass vielleicht die Bergarbeiterbewegung sich bewirbt. Als vorletzten Punkt sehe ich es als noch sehr wichtig an, dass ihr darauf hingewiesen habt, wir haben sehr viele Feinde und ihr habt formuliert: „Sie haben sehr unterschiedliche Mäntel an“. Es ist völlig richtig, dass wir den Blick auf alle Imperialisten richten müssen. Traditionell und berechtigt steht natürlich der US-Imperialismus als Feind aller Völker im Visier, aber wir haben auch Entwicklungen, mit neuen Imperialisten und alten Imperialisten der EU, Japan wurde angesprochen, China, Russland, die Türkei. Darüber gibt es auch Diskussionen, aber wir sollten diese Diskussion unbedingt fortsetzen, das ist eine sehr wichtige Diskussion, weil gerade diese Entwicklung verschärft die zwischenimperialistische Konkurrenz und damit die allgemeine Kriegsgefahr. Als letztes wollte ich speziell noch den Genossen Boulbaba ansprechen. Ich habe verstanden, dass er von der Organisation „Gesundheit für das Volk“ ist. Ich möchte ihn fragen, ob er Interesse hat, Kontakt aufzunehmen, mit verschiedenen Ärzten in verschiedenen Ländern und Organisationen der ICOR, vielleicht könnt ihr auch einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten und den Organisatoren der Gesundheit des Volkers organisieren, gerade in dieser Corona-Pandemie erscheint mir das sehr wichtig und ich wäre glücklich, wenn wir auch dieses Ergebnis von heute noch mitnehmen können.

Es ist sehr wertvoll, dass heute alle Kontinente vertreten waren Afrika, Australien, Europa, Asien und Amerika. Ich freue mich sehr darüber, dass Organisationen der ICOR und des ILPS vertreten waren, drei wichtige internationale Koordinierungen von Arbeiter- und Frauenbewegung und auch neue Interessenten an unserer Arbeit. Das ist auch ein Schlaglicht darauf, welche großen Fortschritte wir gemacht haben, dass wir uns an einem normalen Samstagnachmittag hier rund um die Welt treffen und uns austauschen. Dennoch ist es natürlich erst ein kleiner Anfang und wir müssen hart arbeiten, das auszubauen. Vielen Dank an die Übersetzer, vielen Dank an die Moderatoren, an alle, die das Treffen vorbereitet haben. Letztes Mal endete es mit technischen Problemen, die reibungslosen Abläufe diesmal zeigen, dass wir in der Lage sind, unsere Probleme kritisch-selbstkritisch zu analysieren und zu überwinden. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei euch allen. Ich wünsche uns allen eine weiter gute Zusammenarbeit und freue mich auch über Emails und weitere Rückmeldungen. Von meiner Seite aus vielen herzlichen Dank an alle. Ich fand es sehr bereichernd, ich konnte wie immer viel von euch lernen, Dankeschön und bis zum nächsten Mal.

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