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Erfolgreicher Umweltkampftag in der Türkei

Türkei, Dezember 2021

 

Zahlreiche Umwelt-Organisationen haben das Thema Klimagerechtigkeit in der Türkei im Rahmen der COP26 auf die Straßen getragen und eine COP26-Koaltion gegründet. Neben einer Türkei-Delegation verschiedener kämpferischer Umweltorganisationen nach Glasgow, gab es vielfältige Aktionen im Rahmen des weltweiten Umweltkampftages am 6. November in der Türkei. Insgesamt 15 Aktionen fanden statt, die besonders in den Städten Izmir und Mugla hervorstachen. In Mugla gab es Aktionen in mehreren Stadtteilen, während die HDK Ökologie-Kommission 2 Tage lang Informationszelte in Izmir errichtet hat. Besonders wichtig war, dass Weltmonopole, wie Total, die die Hauptverantwortung für die Klimakrise tragen, im Visier der Bewegung waren. Die Aktionen waren insgesamt zwar nicht so massenhaft und farbenfroh wie in Europa, aber unter den Bedingungen der faschistischen Repression, die ein Klima der Angst und Ohnmacht schaffen, waren die Aktionen in de Türkei ein wichtiger Erfolg. Nach den immensen Waldbränden und Hochwasserkatastrophen im Sommer war das Thema "Klima" diesmal eine direkte Agenda der Umweltbewegung, die sich gegen die bürgerliche Politik der Umweltzerstörung gestellt hat. Die Kampagne "Kazma Birak" (Stoppt die Kohleförderung) organisiert konkrete Aktionen gegen die Klima-Krise und schafft eine Grundlage für verschiedene kämpferische Massenorganisationen, linke, sozialistische und ökologische Organisationen gemeinsam zu kämpfen. Trotzdem ist die Beziehung vieler linker Organisationen zur aktuellen Klimakrise noch immer unzureichend. Die Fridays for Future Bewegung in der Türkei hat unabhängig von der COP26-Koalition in Istanbul eine eigenständige Aktion organisiert und sich damit von der kämpferischen Umweltbewegung distanziert. Dies brachte eine wichtige politische Spaltung in der Klimabewegung zum Ausdruck. Auch haben kämpferische Gewerkschaften, wie die Metallarbeitergewerkschaft BirleFik Metal, die aufgrund ihres Sektors einen wichtigen Bezug zur Klimakrise haben, keine Haltung zur Klimakrise an den Tag gelegt. Die wichtigste Schwäche der Umweltorganisationen war, dass sie nicht ihre gesamten organisierten Kräfte mobilisiert haben. Daneben gab es weitere wichtige Schlussfolgerung des Umweltkampftages, nämlich dass eine antikapitalistische Klimapolitik noch mehr thematisiert werden müssen. Menschen, die sich neu organisieren, müssen aktiv in Arbeitsgruppen und verschiedenen Strukturen eingebracht werden. Unter Bedingungen des faschistischen AKP-Regimes, ist das Thema Klimagerechtigkeit ein wichtiges Kampffeld, auf dem die gesamte antifaschistische Bewegung Kraft schöpfen kann. Erfolgreich war die theoretische Arbeit und Pressearbeit im Vorfeld der COP26-Aktionen, die anhand verschiedener Publikationen und Interviews durchgeführt worden ist. Momentan gibt es eine Diskussion innerhalb der COP26-Koalition, wie der Kampf weitergeht. In Diskussion steht eine dauerhafte Plattform für Klimagerechtigkeit.

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