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Beitrag zum Webinar: Die Einheitsfront nimmt an Fahrt auf!

Monika Gärtner-Engel, Hauptkoordinatorin der ICOR und Co-Präsidentin der Antiimperialistischen und Antifaschistischen Einheitsfront

 

Liebe Freunde und Genossen!

Ich begrüße euch alle auch sehr herzlich und möchte euch zuallererst gratulieren. Gratulieren zum heutigen Tag des 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, wie Houssem gerade schon richtig gesagt hat; gratulieren zum gemeinsamen Aufbau der weltpolitisch bedeutenden Organisation der antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront; gratulieren aber auch zum 1. Mai 2021. In vielen Ländern der Erde haben die Arbeiter bewiesen, dass man auch unter Corona-Bedingungen kämpfen kann – und das teilweise mutig und zahlreich wie selten zuvor. Mein besonderer Gruß gilt heute den Arbeiter- und Volksmassen in Kolumbien, die gerade einen heldenhaften Kampf führen. Grüßen möchte ich euch von Len Cooper, dem Co-Präsidenten der Einheitsfront und Vorsitzender der weltweiten Organisation ILPS. Ich muss dazu sagen, dieses Webinar ist nicht – wie gerade jemand sagte - vom ILPS organisiert, weil das vielleicht gerade so verstanden wurde, sondern von der ICOR, aber Len Cooper schickt uns trotzdem herzliche Grüße. Er hat leider einen anderen Termin und kann deswegen nicht teilnehmen. Herzliche Grüße überbringe ich euch von Sanjay Singvi, dem stellvertretenden Hauptkoordinator der ICOR. Sein Land und seine Organisation leiden unter der tödlichen Welle der Corona-Pandemie. So kann er heute nicht teilnehmen und ich übernehme auch seinen Part und Teile seiner Zeit eines Einleitungsbeitrages. Vielen Dank.

Der Aufbau der Einheitsfront hat nunmehr mit der Gründung des koordinierenden Gremiums des „Konsultativkomitees“ einen weiteren qualitativen Schritt nach vorne gemacht. Dem Voraus ging die monatelange Erarbeitung, Beratung und schließlich Verabschiedung des „Aufrufs“ und der „Regeln“; die Gewinnung einer ganzen Reihe von Organisationen und Einzelpersönlichkeiten, die zuvor weder in den Initiatoren-Organisationen ILPS noch ICOR organisiert waren. Insgesamt nehmen nun an die 500 Organisationen aus allen Kontinenten teil. Der Aufruf klärt den antiimperialistischen, antifaschistischen, antirassistischen, antipatriarchalen, antizionistischen Charakter der Organisation, die zugleich für eine grundsätzliche gesellschaftliche Alternative von Demokratie, Freiheit und für viele auch Sozialismus eintritt. Im Aufruf von 2019 heißt es:

„… Die Zeit ist reif für eine Kraft, die sich diesem imperialistischen Weltsystem organisiert und mit wachsender Vereinheitlichung entgegenstellt. … Es ist an der Zeit, dass das unterdrückte Proletariat und die Völker dieser Welt sich mit ihren spezifischen und nationalen Bewegungen einreihen in diese gemeinsame wachsender und zukunftsweisende, weltumspannende Bewegung.“

Was sind nun ihre Charakteristika?

  1. Unser Gegner, das imperialistischen Weltsystem, ist hoch organisiert, mächtig und verfügt über unendliche Reichtümer. Dem eine überlegene Kraft entgegenzustellen kann weder von einem Land, noch von einer der Bewegungen wie Arbeiterbewegung, Umweltbewegung, Frauenbewegung etc. alleine geleistet werden. Deshalb schließen wir uns länderübergreifend und „Bewegungs-übergreifend“ zusammen.

  2. Die Einheitsfront ist Anti-faschistisch. Wir erleben auf der ganzen Welt massive Rechtsentwicklungen, faschistische Tendenzen und Bewegungen, die der konterrevolutionäre, terroristische Todfeind des Kampfes um Befreiung sind. Diese Regierungen und politischen Kräfte haben allein aus der Corona-Pandemie hunderttausende Tote auf dem Gewissen.

  3. Die Einheitsfront ist eine bewusstseinsbildende Organisation, sie klärt auf, bildet und leistet einen Beitrag dazu, dass die Massen der Welt in den heutigen komplizierten Verhältnissen lernen und kämpfen können.

  4. Die Einheitsfront ist eine internationale Bewegung; ihre Teilnehmer haben unterschiedlichen historischen, kulturellen, politischen Hintergrund und sehen es als fundamental bedeutsam an, den Reichtum der Vielfalt zum Tragen zu bringen, Hürden, Grenzen und Vorbehalte aus der Geschichte zu überwinden.

  5. Die Einheitsfront ist demokratisch, findet ihre Entscheidungen im Konsens des Konsultativkomitees und stellt den Teilnehmern frei, in welcher Form sie die jeweiligen Beschlüsse ihren Bedingungen und Möglichkeiten entsprechend umsetzen. Sie verlangt zugleich, dass gegebene Zusagen verlässlich eingehalten und die eigene Mitarbeit in der Einheitsfront selbst finanziert wird.

  6. Die Einheitsfront zielt vor allem auf die Praxis der Zusammenarbeit ab.

  7. Sie organisiert mindestens alle zwei Jahre ein Forum zur Rechenschaftslegung des Konsultationskomitees, zur Diskussion über die Weiterentwicklung der Front und ggf. die Erneuerung des Konsultativkomitees.

Was ist inzwischen passiert?

Das neue Konsultativkomitees hat sich bisher dreimal zu Beratungen in Zoom Konferenzen getroffen. Wir haben Aufrufe zum 1. Mai verabschiedet und in vielen Ländern die Einheitsfront am 1. Mai zum ersten Mal bekannt gemacht. Ende Juni feiern wir mit einem Livestream die Gründung der Einheitsfront. Wir wollen auch unmittelbar mit Initiativen der praktischen Solidarität beginnen, dazu gibt es einen Vorschlag, die Solidarität mit dem Kampf für Freiheit und Demokratie in den Philippinen gegen Anti-demokratische und Anti-kommunistische Repression zu entwickeln. Im Juni wird sich die Einheitsfront an den großen NO NATO Events beteiligen. In Planung sind weiter eine Serie von webinars.

Zum Schluss, was sehe ich als besondere Aufgaben der Höherentwicklung: erstens müssen wir zügig mit der Arbeit beginnen, aber wir müssen auch Geduld haben. Wir müssen uns kennenlernen unterschiedlichen Hintergründe, weltanschauliche Programmatik und Arbeitsweise verstehen und miteinander arbeiten lernen. So konnten wir uns bisher auch noch nicht auf ein Kurznamen einigen – Die ICOR hat „Die Einheitsfront“ und der ILPS „people’s front“ vorgeschlagen. Zweitens beinhaltet das Konsultativkomitee sehr interessante und wichtige Organisationen wie der Frauen, der Flüchtlinge, der Indigenen, der Wissenschaftler – aber ich finde gestärkt werden sollte unbedingt noch die Stimme der Arbeiter! Drittens darf die komplizierte Arbeit im Konsultativkomitee nie dazu führen, dass wir nicht in erster Linie mit der ganzen Basis der Einheitsfront zusammen arbeiten! SIE ist die entscheidende weltumspannende Kraft.

Ich wünsche uns allen eine gute Zusammenarbeit! Vielen Dank fürs Zuhören.

 

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