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Zum Coronavirus:

RMP, (Russische Maoistische Partei), 03.04.20

 

In der Gesellschaft gibt es die verschiedensten Stimmungen. Die einen meinen, dass die Situation bei weitem schlimmer ist, als die Herrschenden mitteilen, weil es viel zu wenig Diagnosemittel gibt, vor allem außerhalb von Moskau. Möglicherweise sind viele Todesfälle aufgrund von Atemwegserkrankungen in Wirklichkeit durch das Coronavirus verursacht waren, aber so nicht festgestellt wurden. Andererseits sind manche bis jetzt überzeugt, dass das ganze Aufsehen ausschließlich dazu bestimmt ist, neue Maßnahmen polizeilicher Kontrolle durchzusetzen. Viele Menschen sind wenig gebildet, sie zeigen eine aufreizende Verantwortungslosigkeit, indem sie sich weiter in großer Schar versammeln.
Der Staat unternimmt Schritte, die nicht voll verständlich sind. Einerseits droht er mit der Einführung eines Passanten-Kontroll-Regimes und mit Strafen für Leute, die sich auf den Straßen bewegen. Andererseits herrscht offiziell kein Ausnahmezustand und auch Quarantänen wurden nicht eingeführt. Die Polizei soll die Menschen in den Straßen Moskaus überprüfen, aber sie hat keine Vollmacht erhalten, sie zu verhaften: Deswegen beschränkten sich die Polizisten bisher auf moralischen Druck auf die zufällig Vorübergehenden. Die Einführung eines Regimes der Passantenkontrolle wurde mit der Begründung abgelehnt, dass die Bevölkerung sich auch ohne sie der Lage genügend bewusst sei (doch wahrscheinlich erwies sich diese Maßnahme in Wirklichkeit als technisch nicht zu verwirklichen).
Die großartige „freie Woche“ vom 30. März bis 3. April schuf in der Gesellschaft große Ungleichheit, trotz der erklärten vollen Lohnfortzahlung. Die einen Arbeiter wurden einfach nach Hause geschickt, die anderen wurden an andere Orte zur Arbeit geschickt, die dritten arbeiteten weiter in Büros und Werkshallen. Viele selbständige Arbeiter haben in diesen Tagen jegliches Einkommen verloren, was ihnen keiner ersetzt. Die Ungleichheit betrifft auch die Unternehmer: viele kleine Firmen sind gezwungen zu schließen und müssen die Verluste tragen, damit droht ihnen im weiteren Ruin und dass sie die Arbeiter und Angestellten entlassen müssen. Andererseits arbeiten Firmen, die eine einflussreiche und mächtige Lobby haben, weiter, obwohl ihre Produktion für die unmittelbaren Bedürfnisse der Bevölkerung nicht nötig ist. Beispielsweise hat die Gruppe PIK, ohne von offizieller Seite dazu gedrängt worden zu sein, erklärt: „Während der Quarantänezeit werden alle Baustellen und Werke mit zwei vollen Schichten arbeiten, um die Bautermine einzuhalten. Als systemrelevante Gruppe der Russischen Föderation mit kontinuierlicher Produktion haben wir alle notwendigen Genehmigungen von den Organen der Macht erhalten.“

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