Genossen der RMP/Russland berichten zum Weltklima-Streiktag am 20.09.2019:
Es gibt eine Bewegung FridaysForFuture von liberalen Intellektuellen in Russland (hauptsächlich, wie es scheint, Studenten). Sie ist in Moskau, St. Petersburg und etwa acht weiteren Städten (nicht in Twer) tätig. Die Gesamtzahl der Unterstützer ist ungefähr achtzig. In der russischen Linken (und in den Massen) ist die Bewegung fast unbekannt, obwohl sie in Jakutsk von Trotzkisten gebildet wurde, von der Strömung, die in Deutschland die Internationale Sozialistische Linke und Revolutionär Sozialistischer Bund repräsentieren. In Kirow nehmen an dieser Bewegung einige Jugendliche von der KPRF teil.
Viel mehr öffentliche Aufmerksamkeit ziehen Kampagnen auf sich, an denen Tausende von Menschen teilnehmen, wie z.B. die heutigen Kundgebungen in Archangelsk und Sewerodwinsk gegen den Bau einer Müll-Deponie, wohin der Müll aus Moskau gebracht werden soll.
Der zweite Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit sind die gerade vergangenen Kommunalwahlen in Moskau. Viele Menschen sind empört über die willkürlichen Beschränkungen der Teilnahme für oppositonelle Liberale, aber auch einige linke Kandidaten. Und über die brutalen polizeilichen und gerichtlichen Vergeltungsmaßnahmen, mit denen die Behörden auf die Proteste reagierten. Der gravierendste Fall ist eine Gefängnisstrafe gegen einen zufälligen Passanten, den ein Polizist mit dem Stock schlug und an der Schulter verletzte.
Das dritte wichtige Ereignis ist der Streik der Kranarbeiter in Kasan.