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Das Wichtigste für uns Automobilarbeiter ist, die Spaltung zu überwinden!

03. Mai 2019. Die ICOR unterstützt die Internationale Automobilarbeiterkonferenz. Dazu erreichte uns diese Korrespondenz aus Südafrika:

 

East London (Korrespondenz): In Gesprächen mit Arbeitern bei Mercedes Benz in Südafrika und dem Automobilzulieferer „Lear“ – beides in East London - wird beeindruckend deutlich, wie sich Lage und Kampf der Arbeiter weltweit ähneln. Ein Arbeiter bei Mercedes berichtet: „Wir haben es mit sehr vielen Angriffen zu tun. Zum einen sind verschiedene Bereiche wie das Tür- oder das Motorhaubenmodul von Outsourcing bedroht. Aktuell betrifft das schon 58 Arbeiter. Dazu kommt die geplante Aufspaltung des Konzerns in drei Holdings. Die Konzernspitze verspricht uns eine Garantie bis 2025 aber was kommt danach? Wir bekommen heute schon verschiedene Auswirkungen zu spüren. Dauernd werden neue Kollegen nur noch mit Werkverträgen eingestellt. Sie kommen in ein kurzes Training und dann sofort ans Band. Sie machen die gleiche Arbeit wie wir. Natürlich verdienen sie nur Peanuts.“ Die Arbeiter in East London sind aber nicht mehr bereit das einfach hinzunehmen. Auf einer großen Betriebsversammlung, die die Gewerkschaft NUMSA einberief, griffen sie diese Aufspaltung in die Holding an. „Wir sagten: mit der Aufspaltung des Konzerns soll vor allem die Belegschaft gespalten werden! Das ist eine politische Entscheidung, die auch politisch beantwortet werden muss!“

200 Arbeiter beim Automobilzulieferer Lear (aktuell 700 Beschäftigte in East London) traten im November 2018 in einen selbstständigen Streik. 149 wurden entlassen, weil sie sich darüber beschwert haben, dass Lear Zusagen von 2015 nicht nachkommen wollte, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften nicht erfüllte und weiter Arbeiter ungleich bezahlte, obwohl sie die gleiche Arbeit machen.*

Die internationale Automobilarbeiterkoordination (IAC) erklärte sich damals solidarisch, sowie örtliche Vorbereitungsgruppen in Deutschland. „Die Kollegen sind alle nach wie vor arbeitslos!“ berichtet uns ein Arbeiter aus dem Werk. „Das ist ein internationaler Skandal! Wir können uns sicher sein, dass diese 149 Arbeiter nie wieder eine Arbeit in einer Fabrik in Südafrika finden werden. Das Management von Lear wird alles dafür tun, dass diese 149 Arbeiter auf eine schwarze Liste kommen! Dagegen muss in den Gewerkschaften weiter der Protest organisiert werden!“ Viele Kollegen sind in dem Zusammenhang sehr unzufrieden mit der Gewerkschaftsführung, die auf den juristischen Weg orientiert, der in Südafrika Jahre dauert. In der Zeit sitzen die Kollegen ohne Geld zu Hause.

Die Kollegen fassen zusammen: die Arbeiter müssen überall in Südafrika von der Vorbereitung und Durchführung der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz (IAC) in Südafrika erfahren und „wir sind diejenigen, die es ihnen berichten“.

 

Protesterklärungen für die Wiedereinstellung der Arbeiter bitte an: edwardr@numsa.org.za und info@iawc.info.

 

Weitere Informationen zur IAC: www.iawc.info

 

*Die Lear Corporation ist ein weltweites Automobilzulieferer-Monopol mit 167.000 Beschäftigten in 39 Ländern. In Deutschland arbeiten an 16 Standorten der Lear Corporation 6.600 Kolleginnen und Kollegen. Lear beliefert alle großen Automobilmonopole in Deutschland.

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