Unsere Kämpferin Șevin Söğüt Ist In Zap Gefallen
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Die Besatzungsangriffe des kolonialistischen, faschistischen türkischen Staates in Südkurdistan dauern an, während sich gleichzeitig der heldenhaften Widerstand der Guerillafront erhebt. Die Herrschaft von Tayyip Erdoğan ließ Berge und Felsen mit Kampfflugzeugen und schweren Waffen bombardieren, da sie durch den Widerstand aufgehalten wurde, bombardiert sie nun die Lebensgebiete der zivilen Bevölkerung und lässt Wälder niederbrennen. Dennoch schafft sie es nicht, sich trotz hoch technologischen Waffen und fast täglichen Luftbewegungen, sich von den Schlägen der Guerilla zu befreien. Die faschistische türkische Armee und ihre Sondereinheiten schaffen es seit Monaten nicht, in den Gebieten, die sie mit all ihren Mitteln angreifen, die Barrikaden des Widerstands aufzubrechen. Die Guerilla erhebt weiterhin die Fahne der Freiheit und Ehre mit einem aufopferungsvollen Widerstand gegen diesen Krieg.
Seit einer bestimmten Zeit haben die Guerillas der MLKP/FESK ihren Platz Schulter an Schulter neben den HPG-YJA Star Einheiten eingenommen und verteidigen mit Hingabe und Mut die Stellungen der Freiheit. Gegen die Besatzer beweisen sie mit Entschlossenheit eine Kriegspraxis, die dem Geist und der Art der vereinigten Revolution entspricht. In diesem intensiven und ungleichen Krieg braucht es ohne Zweifel einen aufopferungsvollen Kampf, um die faschistischen Besatzer nicht durchkommen zu lassen. Und die Kämpfer*innen sagen weiterhin mit einer großen Moral, Gefallene und Verwundete in Kauf nehmend: „Kein Durchgang den Besatzern!".
Eine Widerstandslinie, die von Suruç bis zum Zap reicht
Einer der Gebiete dieses revolutionären Krieges ist das Zap-Gebiet. Seit Monaten versucht die Besatzer-Armee in diesem Gebiet voranzukommen, aber sie war nicht erfolgreich. In jeder Phase hat sie schwere Schläge durch die Guerilla erlitten und je mehr Verluste sie erleidet, desto mehr versucht sie durch hohe Technik und Luftangriffe anzugreifen.
Bei einem effektiven Angriff der Guerilla am 17. August, der sich gegen den Koordinierungs-Hügel der türkischen Besatzer-Armee im Zap-Gebiet richtete, hatte die faschistische Armee viele Verluste erlitten, woraufhin sie panisch das Gebiet bombardiert und mit Luftwaffen angegriffen hat. Bei diesem Bombardement ist eine unserer Kämpferinnen gefallen.
Unsere Genossin Sarin Awaz (Șevin Söğüt), die in den vordersten Stellungen gegen die Besatzung gekämpft hat, ist durch die Granaten und anschließenden Luftangriffe gegen eine mit YJA Star Guerillas gehaltene Stellung unsterblich geworden. Wir richten unser Beileid erhobenen Hauptes vor allem an ihre patriotische Familie und an alle Genoss*innen! Denn șehit Sarin verwirklichte mit ihrem Kampf eine Aktion, die ihren Genoss*innen, ihrer Familie oder jedem den sie kannte, Ehre und Kraft gegeben hat. Sie ist eine entschlossene Vorhut unseres Frauenbefreiungskampfes und der Revolution.
Nach den Besatzungsangriffen des kolonialistischen, türkischen Staates in Südkurdistan hat sich eine Gruppe unserer Guerillas, unter der Führung von unserer Genossin Sarin, die Mitglied der MLKP/Kommunistischen Frauenorganisation und Kommandantin der FESK Kurdistan Bergeinheiten gewesen ist, an den Stellungen des Widerstands beteiligt und eine avantgardistische Rolle in der Verteidigung der Hoffnung und Freiheit gegen den Kolonialismus gespielt. Unsere Genossin Sarin sagte auf ihrem Weg in die Kriegsfront folgendes: „Wir werden nicht zulassen, dass der Kolonialismus auf diesen Boden tritt... Wir werden Widerstand gegen den Besatzungsangriff der kolonialistischen, türkischen Armee leisten, genauso wie in Kobanê und Afrin. Mit der Perspektive, sowohl den Boden Kurdistans, als auch alle Stellungen unserer Partei zu verteidigen, werden wir jeden Quadratmeter unseres Freiheitsgebiets verteidigen."
Sie blieben ihren Worten treu. Mit ihren Front-Genoss*innen haben sie gemeinsam mit großer Entschlossenheit gegen die Besatzung und ihre blutige, faschistische Armee gekämpft. Die zurückgebliebenen Genoss*innen werden mit demselben Glauben und derselben Verbundenheit weiter kämpfen.
Im Kindesalter lernte sie die faschistische Unterdrückung kennen
Am 20. Juni 1992 kam unsere Genossin Șevin Söğüt in Amed, Lice, auf die Welt und wuchs in einer patriotischen Familie auf. Als sie gerade erst drei Jahre alt gewesen ist, wurde ihr Vater Ömer Söğüt durch den kolonialistischen Staat in Gewahrsam genommen und verschwunden gelassen. Die Familie war massiven Repressionen ausgesetzt. Genossin Șevin lernte unsere Partei im Jahre 2012 kennen und nachdem sie eine Zeit im Schwarzmeer-Gebiet und in Kurdistan in der Jugend aktiv gewesen ist, hat sie sich den freien Gebieten zugewendet, wo sie militärische und ideologische Grundausbildungen erhalten hat. In jeder Hinsicht hat sie sich entwickelt. Mit ihrem Parteinamen Sarin Awaz ist sie seit April 2016 in den freien Gebieten als Guerilla tätig. Unsere Genossin Sarin hat sich eine Zeit an der Verteidigung der Rojava-Revolution beteiligt und war in der Befreiungsoperation von Rakka beteiligt. Später hat sie sich als Guerilla den Bergen zugewandt. Als unsere Genossin an die Kriegsfront ging, war sie eine spezialisierte Scharfschützin und Kommandantin unserer Einheit.
„Als ich hier her kam, hatte ich mich als Soldatin unserer Jugend auf den Weg gemacht. Ich bin nach dem Suruç-Massaker gekommen, um die Träume unserer ermordeten Genoss*innen zu erfüllen und den Weg, den sie uns geebnet haben, zu vergrößern. Heute mache ich weiter als eine Guerilla der FESK, eine Macherin der Aktion, die die Kriegs-Gebiete unserer Partei vergrößert. Indem ich den Fußstapfen der Gefallenen folge, die dort unseren Weg geebnet haben, werde ich versuchen ein neues Niveau zu erreichen, als Fortsetzerin ihrer Träume und Aktionen", sagte unsere Genossin Sarin, die ihre besondere Verbundenheit mit den Gefallenen mit diesen Worten erneut zum Ausdruck brachte. Ihr größter Wunsch war es, den Weg von Șehit Roza nach Dersim zu vollenden, das sie nicht erreicht hatte. „Ich bin in dem Bewusstsein, das mit jedem meiner Schritte Roza an meiner Seite ist. Wenn ich mich Dersim nähere, wird auch Roza sich den Bergen von Dersim nähern, die sie sich erträumt hatte. Mein Weg wird ihren Weg und Traum erfüllen", war der Beweis der Entschlossenheit auf ihrem Weg.
Noch höhere Qualität, noch stärkerer Krieg
Als produktive Revolutionären, die mit ihrem entwickelten Geschlechtsbewusstsein, ihrer mutigen, werktätigen und initiativ-vollen Art hervorgestochen ist, hat sie allen Unterdrückten, insbesondere den Frauen, den Weg gezeigt. Sie hat voller Vertrauen einen klaren Aufruf hinterlassen, als sie an die Kriegsfront ging: „Diese Zeit verlangt von uns noch höhere Qualität und noch stärkere Kämpfe. Ich glaube fest daran, dass meine Partei sich in den Bergen, in den Städten und überall mit Gefallenen vergrößern wird. Ein Subjekt dessen zu sein, macht mich unendlich glücklich. Ich bin sicher, dass auf meinem Weg der Vergrößerung meine Stimme noch stärker ertönen wird, mit meinem Namen ‚Lied des Mädchens aus den Bergen‘, dem der Name ‚Lied der Hoffnung‘ begleitet."
Diese Worte werden wir wie eine Fackel, die unseren Weg erleuchtet, in unserer Hand halten und das Lied der Hoffnung des Mädchens aus den Bergen wird nicht aus unserem Mund weichen.
18. September 2018
MLKP Kurdistan
Registrierungsinformationen unserer Gefallenen:
Parteiname: Sarin Awaz
Vor- und Nachname: Şevin Söğüt
Name der Mutter: Meyase
Name des Vaters: Ömer
Geburtsort- und datum: Amed/ 20. Juni 1992
Eintritt in die Partei: April 2016
Tag des Märtyrertods: 17. August 2018 in Zap
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Ein Neuer Schritt In Rojava: Die Şehid Alişer Deniz Brigade (FOC)
"Jeder lange Marsch beginnt mit einem einzigen Schritt".
Dies war der Gedanke, der dazu führte, dass die MLKP sofort nach Ausbruch der Revolution am 19. Juli 2012 ihre Truppen nach Rojava entsandte. Obwohl dieser einzelne Schritt in Bezug auf die damalige Stärke ihrer Truppen recht bescheiden war, war er doch ein starker praktischer Ausdruck des revolutionären Anspruchs der MLKP, ein Anspruch, der auf dem Verständnis beruht, eine kommunistische Partei sowohl der Türkei als auch Kurdistans zu sein. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 verteidigt und kämpft die MLKP für die Befreiung Kurdistans, das unter dem Joch der Kolonisierung des türkischen, iranischen, syrischen und irakischen Staates in vier Teile geteilt wurde. Und jetzt, mit der Rojava-Revolution, die die Fessel des syrischen Regimes aufgebrach, hat das kurdische Volk einen großen Schritt in Richtung ihrer Selbstbestimmung getan. Aber natürlich ist die Revolution viel mehr als das. Indem die Rojava-Revolution unmittelbar mit dem Aufbau eines gleichberechtigten gesellschaftlichen Systems einhergeht, welches die Rechte aller Völker unterschiedlicher Nationalitäten und Glaubensrichtungen umfasst, hat sie nicht nur für Kurdistan, sondern auch für die Arbeiterklasse und die Unterdrückten der ganzen Region eine große Bedeutung. In Übereinstimmung mit ihrer Perspektive der regionalen Revolution, die auf dem 3. Parteitag hervorgehoben und auf dem 4. Parteitag als eine revolutionäre Pflicht zum Wachstum umgesetzt wurde, betrachtete die MLKP die Revolution von Rojava als einen historischen Schritt im Sinne einer revolutionären Basis, die wachsen und sich ausbreiten würde, um das Feuer der Revolution über die ganze Region zu verbreiten.
Für eine kommunistische Partei der Türkei und Kurdistans war die Erfüllung dieses historischen Schritts jedoch keine Frage einer alleinigen Unterstützung von außen, sondern die revolutionäre Pflicht, tatsächlich innerhalb des revolutionären Prozesses ihrer Platz mit ihrer kommunistischen Identität einzunehmen. Daher begann der lange Marsch der MLKP mit diesem einen Schritt und in den letzten sechs Jahren folgten immer weitere Schritte, die sowohl militärischen als auch politisch-sozialen Charakter trugen. Von Serekaniye über Kobanê bis Raqqa und Afrin kämpften kommunistische Kämpfer*innen der MLKP an allen Fronten des Krieges gegen die islamisch-politischen Banden wie Al Nusra und ISIS, sowie gegen die kolonialistischen Angriffe des türkischen Staates. Zehn Märtyrer haben ihr Leben für die Ehre der Verteidigung dieser Revolution gegeben. Neben ihrer militärischen Existenz gründeten die Kommunisten auch gesellschaftliche Organisation der Revolution, um das ideologische Bewusstsein der Völker von Rojava zu stärken. Da die MLKP an der Vielfalt des revolutionären Prozesses als ein wirkliches Subjekt teil hat, lernte sie von der Revolution und wuchs mehr und mehr mit ihr. Jeder Schritt hat die nächste Gelegenheit und Pflicht für neue revolutionäre Schritte gebracht.
Am 20. Juli wurde die Gründung der Şehid Alişer Deniz Brigade verkündet, die den konkreten Schritt der MLKP im Kontext der Verteidigung und Entwicklung der Revolution darstellt. Der Name der Brigade kommt vom Kommandanten der MLKP / FESK (Bergarmee) Alişer Deniz, der in Nurhak im letzten Jahr gegen die faschistische türkische Armee kämpfte und unsterblich wurde. Seit den ersten Jahren der Rojava-Revolution kämpfte Genosse Alişer Deniz an der Serekaniye-Front und führte logistische Aufgaben wie den Transfer von Kämpfern während der Kobanê-Widerstandszeit aus. Genosse Alişer war ein großer Kommandant, der die militärische und politische Institutionalisierung der MLKP in Rojava mit führte und viele Kämpfer ausbildete.
Jetzt lebt sein Name und Erbe in den Erinnerungen der Kämpfer*innen in Rojava und in dieser neuen Brigade. Die Şehit Alişer Deniz Brigade besteht aus ein paar Bataillonen, insgesamt über 200 Kämpfern. Ihre militärische und ideologische Führung liegt in den Händen der kommunistischen Kommandanten der MLKP. Die Kämpfer in der Brigade sind einheimisch, die meisten arabischer Herkunft. In der Brigade erhalten sie neben der militärischen Ausbildung, auch ideologische und theoretische Bildungen. Die Themen umfassen die Bedeutung der Rojava-Revolution und ihrer Geschichte, das Programm der MLKP, die Geschichte der Partei, ihre Satzung, ihr Organisationssystem, ihre Positionierung in Rojava, ihre kommunistische Qualität in der Revolution und so weiter. Die in dieser Brigade ausgebildeten Kämpfer entwickeln auf lange Sicht ein kommunistisches Bewusstsein und sind im allgemeinen YPG-System integriert, wodurch sie im Kriegsfall verantwortlich ist, ihr Gebiet zu verteidigen.
Die Alişer Deniz Brigade ist heute eines der Hauptelemente der lokalen Arbeit unserer Partei in Rojava. Abgesehen von ihrer Bedeutung für die Mobilisierung neuer Kämpfer*innen für die Revolution bietet sie auch die Möglichkeit, Beziehungen zu den Familien der Kämpfer*innen aufzubauen. Dadurch steigert die MLKP ihre politische und organisatorische Arbeit in der Region. Das FOC ist nicht nur für die militärische Verteidigung der Revolution wichtig, es hat auch eine große Bedeutung dafür, die Errungenschaften der Revolution dauerhaft zu sichern und ihren Kurs auf den Weg des Sozialismus zu entwickeln. Es handelt sich dabei zwar um einen bescheidenen Schritt der Kommunist*innen, aber es bereitet sie auf größere Zusammenstöße vor, erfüllt sie mit dem Geist größerer Opfer und gibt ihnen Zuversicht für eine sozialistische Zukunft. Jeder bisherige kleine Schritt der MLKP schuf qualitative Sprünge in ihrer Geschichte. Die Partei schaffte es, diese kleinen Ansammlungen in größere zu verwandeln. Die Şehid Alişer Deniz Brigade hat nun eine integrierende Position in Bezug auf die kollektive Entwicklung der Revolution,. sowohl militärisch, als auch ideologisch. Vergessen wir nicht, dass die Zukunft der Revolution von der Organisiertheit der Menschen und der Vergesellschaftung der Revolution abhängt. Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in der Region ist die Verwirklichung dieser Aufgabe von entscheidender Bedeutung.
Die Flammen Des Widerstandes Lodern In Der Türkei
Die Wälder von Kurdistan brennen. Die Lungen Nordkurdistans und der Türkei werden nun seit mehr als drei Monaten in einer Dauerbombardierung zerstört. Die Waldbrände, die neben Dersim auch die Städte Mardin, Hakkari, Şırnak, Diyarbakır und Bingöl betreffen, erreichen zunehmend die Dörfer in der Umgebung dieser Wälder. Die Brände begannen in den Regionen, die von den Kampfflugzeugen des kolonialistischen faschistischen türkischen Staates bombardiert wurden, und breiteten sich schnell in den umliegenden Gebieten aus. Es herrscht eine große Stille in den bürgerlichen Medien, die absichtlich die Nachrichten über das Feuer vertuschen. Die türkische Armee erlaubt den Menschen nicht, das Feuer zu löschen, da sie die Brände in ihren Operationen gegen die Guerilla brauchen. Bürger, die versuchten, das Feuer zu löschen, wurden von Polizei und Soldaten blockiert. HDP-Parlamentarier, die versucht haben, die Region zu erreichen, um die Situation aufzuklären, wurden ebenfalls davon abgehalten. Freiwillige Teams, die von den Menschen in den Dörfern gebildet werden, reichen leider nicht aus, um die Brände zu stoppen.
Diese Brände sind eigentlich nichts Neues. Der türkische bürgerliche Staat benutzt die Methode der Waldverbrennung als Kriegspolitik schon seit längerem. Es sind typische Aspekte einer kolonialistischen Mentalität, die den Staat dazu bringen, sein eigenes Territorium zu bombardieren, alles zu zerstören, ob lebendig oder nicht, und damit eine barbarische aggressive Politik zu verfolgen. Seit August sind Tausende km² Land und Wald abgebrannt. Häuser, Tiere, heilige Glaubensstätten, Friedhöfe, Naturen, historische Bauten und kollektive Erinnerungen von Menschen, die in der Region leben und von denen die meisten Kurden und Aleviten sind, wurden beschädigt, teilweise zerstört. Der faschistische Staat verfolgte das Ziel mit der Intensivierung der Unterdrückungspolitik gegen die Menschen dieser Region den Guerilla-Widerstand zu unterdrücken, indem die Verbindungen der Guerilla mit der Bevölkerung abgeschnitten werden sollten. Aber dieses Ziel ist gescheitert, der Widerstand dauert an.
Der türkische bürgerliche Staat wurde auf einer monistischen Ideologie gegründet, das bedeutet, dass er den Menschen eine Rasse, eine Religion, ein Geschlecht aufzwingt. Sie setzte die monistische Politik der türkischen, sunnitischen und männlichen dominanten Identität durch, um den Weg für die bürgerliche kapitalistische Klasse zu öffnen und den Kapitalismus über diese primäre Akkumulation zu entwickeln. Das Land Dersim ist diesen Politiken nicht fremd. Die Massaker gegen die Aufstände kurdischer und alevitischer Menschen in den 1930er Jahren hatten 1938 das Ausmaß eines Völkermords erreicht und alles wurde ausgerottet, sogar die Menschen und Tiere, die in den Höhlen lebten. Die Führer der Aufstände wurden hingerichtet. Das "Dersim-Gesetz", das in dieser Zeit angewendet wurde, wird heute de facto fortgesetzt.
Wiederum wurde die Vernichtungspolitik in den 90er Jahren nach dem Aufschwung der kurdischen nationalen Befreiungsbewegung intensiviert. Ein einfaches Beispiel für die Annäherung des Staates, ist die Ablehnung des türkischen Staates in der Europäischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen im Jahr 1998. Der türkische Staat hat das lang erarbeitete Umweltabkommen in diesem Treffen nicht unterzeichnet aufgrund eines Einspruchs von der Generalstabspräsidentschaft der türkischen Armee, denn der Vertragsartikel über den Informationsaustausch von militärischen Operationen hätte das Problem und die Tatsache, dass die Armee die Wälder nieder brannte, ans Tageslicht bringen. Das durfte nicht zugelassen werden. Während der 90-er Jahre waren die Zwangsräumung der Dörfer und das Verbrennen der Wälder strategische Mittel für die türkische Armee, aber sie haben den Widerstand des kurdischen Volkes damit nicht beendet, im Gegenteil, er hat sich entwickelt. Die Menschen knieten sich vor dieser Politik nicht nieder, ergaben sich nicht.
Die Bemühungen der faschistische Diktatur von Erdoğan, Dersim dauerhaft zu belagern und unter Beschuss zu halten, richten sich auf weit mehr als nur den Willen der vielen Guerillakämpfer zu brechen, die auf den Bergen von Dersim für Freiheit und Sozialismus unter dem Banner des vereinigten Revolution der Türkei und Kurdistans kämpfen. Die Unterdrückung der Demokratie- und Gleichheitsansprüche der Völker hat sowohl politische als auch ökologische Folgen. Ein weiterer Grund, die Wälder zu verbrennen, ist die Erschließung von Land für Bergbau- und Bautätigkeiten. Kriegspolitik geht einher mit dem Krieg für Profite. In den meisten Fällen werden die verbrannten Flächen an Tourismus- oder Bergbauunternehmen abgegeben. Das Verbrechen in Dersim wird nicht nur gegen die Guerilla oder das Volk von Dersim begangen, es sind Verbrechen gegen die gesamte Menschheit und die Natur.
Es wird versucht, Kurdistan von der kurdischen und alevitischen Identität zu säubern. Die kurdische Frage ist ein existenzielles Thema für den türkischen bürgerlichen Staat, es ist eine existenzielle Frage und oberste Priorität für die Aufrechterhaltung der Macht. Diese Priorität fällt jetzt wieder mit der jüngsten Wirtschaftskrise zusammen. Der faschistische Chef Erdoğan will den "ausländischen Mächten", "Verrätern" und "Terroristen" die Schuld für die Krise zu schieben, indem er den bitteren, dunklen Nationalismus benutzt, um die Arbeiterklasse in die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen zu spalten. Als die Guerilla es schaffte, trotz der Schläge weiterzukämpfen, neigte der Staat dazu, die ganzen Städte zu blockieren, da der Widerstand nicht schwand, begann er mit der Zerstörung des gesamten Gebiets. Obwohl die Bombardierungen in einer Sommerperiode stattfanden, in der die höchste Zahl an Revolutionären innerhalb der letzten Jahre fielen, verwirklichten die revolutionären Kräfte wirksame Aktionen, allen voran die kurdische nationale Freiheitsbewegung. Märtyrer von HBDH, PKK, MKP, DKP-BÖG, TKP-ML und unserer Partei MLKP haben in diesem Sommer das Land mit ihrem Blut bewässert. Unsere Märtyrer zeigen die Dimensionen von Opferbereitschaft und Entschlossenheit und zeigten, dass die Macht des menschlichen Willens gegen jede technische Überlegenheit ankommt. Revolutionäre, die ihren Völkern die Freiheit versprachen, traten nicht von diesen Kämpfen zurück, um den Kampf gegen den Faschismus zu verbreiten.
Die bevorstehenden Kommunalwahlen und die Vereinigung dieser Bewegung mit dem Guerilla-Widerstand, sind eine dringende Aufgabe für die revolutionären Kräfte. Wenn die Grundfesten der faschistische Diktatur erschüttert werden, gerät sie in eine tiefere Krise. Die politische Krise des Staates, die mit der existentiellen Krise des Kapitalismus zusammenfällt, deutet sich in der jüngsten Wirtschaftskrise in der Türkei stark an. Da es sich bei dieser Wirtschaftskrise um eine strukturelle Krise handelt, ist die staatliche Politik zur Überwindung der Wirtschaftskrise andererseits nicht wirtschaftlich, sondern eher ideologisch ausgerichtet. Chauvinistische Aggressionspolitik gehört dazu. Der Staat verliert jedoch seine ideologische Hegemonie im Vergleich zu früher. Trotz aller Massaker, brutaler Polizeiangriffe und Vernichtungsangriffe gegen die Guerilla wird der Widerstand der Völker nicht aufhören. Die Diktatur kann diese vielseitige Krise nicht überwinden, indem sie die Wälder und die Natur verbrennt, denn Kommunisten und Revolutionäre aus der Türkei und Kurdistan kämpfen weiterhin für Freiheit und Ehre der Völker und für den Sieg des Sozialismus.