Hundertster Jahrestag der bolschewistischen Oktoberrevolution – die Unterdrückten brauchen einen neuen Oktober!
Bestehende Übersetzungen
Dieses Jahr im November (7. Nov. nach dem gregorianischen Kalender/25. Oktober nach dem julianischen Kalender) ist der 100. Jahrestag der bolschewistischen Oktoberrevolution, die in Russland stattfand. Dieses bedeutsame historische Ereignis war das erste Mal, dass die Arbeiter und Bauern die ausbeuterische Macht der Kapitalistenklasse stürzten und die Staatsmacht vollständig in die eigenen Hände nahmen.
Der weltweite Imperialismus zitterte vor Angst, weil die Bourgeoisie durch eine bewaffnete Revolution zerschlagen wurde, die von einer kommunistischen Partei geführt wurde. Durch die Sowjets (Räte) der Arbeiter, Bauern und Soldaten wurde die Diktatur des Proletariats errichtet.
Mit anderen Worten, es entstand eine Demokratie für die Arbeiterklasse, während das „demokratische Recht“ der Bourgeoisie beendet wurde, die Arbeiter auszubeuten und zu unterdrücken. Ein Sechstel der Welt wurde von der Herrschaft des Kapitals befreit, ein Sechstel der Welt schüttelte das Joch des imperialistischen Ausbeutungssystems ab, und ein Sechstel der Welt brachte den Sozialismus hervor.
Unter der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wurden die Produktionsmittel für und durch die Arbeiterklasse verwaltet und benutzt. Doch die sowjetische Revolution musste in einem gewaltsamen Bürgerkrieg konterrevolutionären Kräften widerstehen, die direkt von den imperialistischen Staaten Europas, den Vereinigten Staaten und Japan unterstützt wurden.
Das forderte von dem ersten sozialistischen Staat einen enormen Tribut. Trotzdem überlebte er, weil er die aktive Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der Arbeiter, Bauern und Soldaten in Russland unter der Führung einer bewährten, mit den werktätigen Massen tief verbundenen bolschewistischen (kommunistischen) Partei hatte.
Warum kam es zur Oktoberrevolution?
Die Oktoberrevolution war das Ergebnis der verheerenden Auswirkungen, die der Erste Weltkrieg bei den Soldaten an der Front und bei den werktätigen Massen zu Hause anrichtete. Dieser Krieg war der imperialistische Kampf zwischen zwei rivalisierenden Mächten – der britisch-französisch-russischen und der österreichisch-deutschen, die entschlossen waren, die Märkte, Ressourcen und Arbeitskräfte des jeweils anderen zu erobern – um die territoriale Aufteilung der Welt als Ergebnis der entfalteten Widersprüche der wirtschaftlichen Expansion des Kapitalismus.
Die Schrecken des Krieges hatten die Soldaten revolutioniert, und die Unterversorgung und Inflation bewirkten das gleiche bei den Arbeitern und Bauern. Zum Ende des Jahres 1917 hatte der Druck zum Sturz des bankrotten zaristischen und bürgerlichen Staates zunehmende Unterstützung von der überwältigenden Mehrheit der Arbeiterklasse, der armen Bauern und der Soldaten bekommen, die nach einem besseren Leben, nach Land und Frieden dürsteten.
Von Februar bis Oktober 1917 betrieben die Bolschewiki eine konsequente Politik der Isolierung derjenigen politischen Parteien, die in der Februarrevolution mit der zaristischen Duma und in der Oktoberrevolution mit der provisorischen Regierung Kompromisse eingehen wollten. Zu Beginn des Jahres 1917 hatte die bolschewistische Partei bei den Sowjets nur geringe Unterstützung, doch diese wuchs an, weil sie unerschütterlich die bankrotte Politik der Weiterführung des Krieges – zuerst durch die Duma und später durch die provisorische Regierung – ablehnte und „Land, Frieden und Brot“ und „Alle Macht den Sowjets“ forderte.
Mit dem Mittel der kompromisslosen politischen Agitation isolierten und verurteilten die Bolschewiki kontinuierlich jene Parteien, die mit der Duma (bürgerliche Parteien wie die Kadetten) und mit der provisorischen Regierung (sozialdemokratische Parteien wie die Sozialrevolutionäre und die Menschewiki) Kompromisse eingingen und diese unterstützten. Diese Parteien unterstützten eine den Krieg weiterführende „kapitalistische Demokratie“ und lehnten eine sozialistische Revolution ab, wurden in Wirklichkeit Feinde der Revolution.
Bis Oktober hatten die Bolschewiki Hunderttausende Arbeiter als Mitglieder und eine solide Mehrheit in den Sowjets. Die Unterstützung innerhalb der Armee und der Marine ermöglichte die Gründung des Petrograder Revolutionären Militärkomitees, das den Oktoberaufstand erfolgreich durchführte.
Die Oktoberrevolution war eine Inspiration für die Arbeiterklasse in anderen Ländern, und später fanden Aufstände in Deutschland und Ungarn statt. Leider wurden diese Revolten von den weit stärkeren bürgerlichen Kräften niedergeschlagen, deren Kontrolle über den Staat und die Streitkräfte durch den Ersten Weltkrieg nicht genügend geschwächt war.
Ungleichmäßige Entwicklung und Klassenkampf
„Die Ungleichmäßigkeit der ökonomischen und politischen Entwicklung“ sagte Lenin „ist ein unbedingtes Gesetz des Kapitalismus.“1 Weshalb nicht immer gewährleistet ist, dass Revolutionen in anderen Ländern erfolgreich ausbrechen.
Der Sozialismus in der Sowjetunion überlebte und osteuropäische Länder, China, Kuba, Vietnam usw. schlossen sich später nach dem Zweiten Weltkrieg an. Bedauerlicherweise brach der Imperialismus trotz seiner Niederlage durch die Oktoberrevolution und der Erfolge der Revolutionen anderer Völker nicht zusammen.
Vielmehr gewann der Imperialismus mit Hilfe der Revisionisten, Opportunisten und von ins Bürgertum aufstrebenden Technokraten in der Sowjetunion und in China an Boden, die den Sozialismus stürzten und den Kapitalismus wiedereinführten. Dadurch wurde die Arbeiterklasse der Welt schwer geschwächt und demoralisiert; es bestätigte allerdings Maos Ansicht, dass der „Klassenkampf im Sozialismus weiter geht“.2
Doch die eigenen Widersprüche des Imperialismus und des Kapitalismus sind nicht verschwunden. Es ist eine ihm innewohnende labile Produktionsweise, die seine Arbeiterklasse verarmen lässt und in der das Führen von Kriegen um die Vorherrschaft angelegt ist.
Deshalb müssen die Unterdrückten der Welt unumgänglich zwei, drei und mehr Oktober vollziehen!