Resolution zum Völkermord am armenischen Volk (100. Jahrestag)
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24. April 1915 – 2015: 100 Jahre Völkermord an den Armeniern!
Zeit sich der Geschichte zu stellen!
Eines der autochthonen Völker Anatoliens, das armenische Volk wurde vom osmanischen Staat 1915 aus Anatolien vertrieben, auf Todesmärschen und „in dem Nichts“ der syrischen Wüste vernichtet. Über eineinhalb Millionen Menschen wurden in diesem Völkermord grausam massakriert. Ein Volk und seine Kultur wurden fast ganz ausgelöscht. Überlebt haben nur einige, wenige zehntausende ArmenierInnen.
In der offiziellen Sprachregelung der Regierung der „Partei für Einheit und Fortschritt“ wurde der Genozid an den Armeniern als „Umsiedlung” verbrämt und mit angeblich „kriegsbedingten Umständen” gerechtfertigt. Denn 1914 war das Osmanische Reich an der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns in den ersten, imperialistischen Weltkrieg gezogen. Der Völkermord wurde vom osmanisch-türkischen Staat und seiner Armee strategisch geplant und kaltblütig durchgeführt. Sie sind die Hauptschuldigen und Hauptverantwortlichen des Völkermords. Alle damals involvierten imperialistischen Staaten tragen für diesen Völkermord auch eine Mitverantwortung, vor allem aber der deutsche Imperialismus. Seine Generäle waren auf verantwortlichen Posten im Generalstab der osmanischen Armee und aktiv an den Militäreinsätzen gegen das armenische Volk beteiligt. Aber auch Teile des türkischen und kurdischen Volks haben sich an den Pogromen beteiligt, sich bereichert und tragen eine Mitschuld und Mitverantwortung.
Die Gründung der Türkischen Republik auf den Trümmern des osmanischen Reiches 1923 unter Führung von Mustafa Kemal beruhte unter anderem auf der Leugnung des Völkermordes. Viele direkt Verantwortliche für den Genozid am armenischen Volk nahmen im neuen, türkischen Staat hohe politische Ämter ein.
Bis heute, 100 Jahre nach dem Beginn des Vernichtungsfeldzuges sind die Lügen und Verfälschungen der Geschichte des Völkermords konstituierende Geschichtsschreibung der türkischen herrschenden Klassen. Die Leugnung des Völkermordes an den Armeniern ist verknüpft mit der Unterdrückung der kurdischen Nation und anderer nationaler, religiöser Minderheiten, Assyrer, Pontus-Griechen, Romas etc. bis auf den heutigen Tag.
Bis heute, 2015 ist die armenische Gemeinschaft in Nordkurdistan/Türkei einem türkischen Rassismus, Chauvinismus und vielfältiger Verfolgung ausgesetzt.
Hrant Dink, Kämpfer für Völkerversöhnung und armenische Identität ist eines seiner Opfer. Auch im 21. Jahrhundert sind die Zugehörigkeit zum armenischen Volk und das Eintreten für das Recht auf Gleichberechtigung aller Völker, Nationen und Nationalitäten tödlich.
Anlässlich des 100. Gedenktages am 24. April 2015 fordern wir als ICOR:
Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern durch den Türkischen Staat!
Sofort, ohne Bedingung und mit allen Konsequenzen:
-Vollständige Gleichberechtigung der armenischen Community!
-Verbot jeglicher Form des antiarmenischen Rassismus und Chauvinismus!
-Rückkehrrecht für alle Nachkommen der ermordeten, bzw. vertriebenen Armenier !
-Entschädigungen an den armenischen Staat und gleichberechtigte, demokratische nachbarschaftliche Beziehungen und Zusammenarbeit
Nur über diesen Weg wird eine wirkliche Geschwisterlichkeit der Werktätigen aller Nationalitäten in Nordkurdistan/Türkei entstehen können!
Solidarität mit dem armenischen Volk!
Unterzeichner (Stand 20.04.2015, weitere Unterzeichnungen möglich):
- MMLPL Moroccan Marxist-Leninist Proletarian Line (Marokkanische Marxisten-Leninisten - Proletarische Linie)
- CPSA (ML) Communist Party of South Africa (Marxist-Leninist) (Kommunistische Partei Südafrikas (Marxisten-Leninisten))
- PPSR WATAD Parti Patriote Socialiste Révolutionnaire WATAD (Patriotische Sozialistische Revolutionäre Partei Tunesiens WATAD), Tunesien
- MLOA Marxist-Leninist Organization of Afghanistan (Marxistisch-Leninistische Organisation Afghanistans)
- CPB Communist Party of Bangladesh (Kommunistische Partei von Bangladesch)
- CPI (ML) Red Star Communist Party of India (Marxist-Leninist) (Kommunistische Partei Indiens (Marxisten-Leninisten) Roter Stern)
- PCC CPI (ML) Provisional Central Committee Communist Party of India (Marxist-Leninist) (Provisorisches Zentralkomitee Kommunistische Partei Indiens (Marxisten-Leninisten))
- CPN (Unified) Communist Party of Nepal (Unified) (Kommunistische Partei Nepals (vereinigt))
- Ranjbaran Hezb-e Ranjbaran-e Iran (Proletarische Partei des Iran)
- NCP (Mashal) Nepal Communist Party (Mashal) (Nepal Kommunistische Partei (Mashal))
- NDMLP New-Democratic Marxist-Leninist Party (Neudemokratische Marxistisch-Leninistische Partei), Sri Lanka
- Krasnyj Klin Gruppa Kommunistov-Revoljucionerov „Krasnyj Klin“ (Gruppe kommunistischer Revolutionäre "Krasnyj Klin" [Roter Keil]), Weißrussland
- KSC-CSSP Komunisticka Strana Cheskoslovenska – Cheskoslovenska Strana Prace (Kommunistische Partei der Tschechoslowakei-Tschechoslowakische Arbeiterpartei), Tschechien
- MLPD Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
- KOL Kommunistische Organisation Luxemburg
- RM Rode Morgen (Roter Morgen), Niederlande
- MLP Marksistsko-Leninskaja Platforma (Marxistisch-Leninistische Plattform), Russland
- RC Reconstrucción Comunista (Kommunistische Rekonstruktion), Spanien
- MLGS Marxistisch-Leninistische Gruppe Schweiz
- KSRD Koordinazionnyj Sowjet Rabotschewo Dvizhenija; Ukraina (Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung der Ukraine)
- PR Partija Rada (Partei der Arbeit), Jugoslwawien
- PCP (independiente) Partido Comunista Paraguayo (independiente) (Kommunistische Partei Paraguays (unabhängig))
- PCC-M Partido Comunista de Colombia – Maoista (Kommunistische Partei von Kolumbien - Maoistisch)
- PC (ML) Partido Comunista (Marxista Leninista) (Kommunistische Partei (Marxistisch-Leninistisch)), Dominikanische Republik
- PPP Partido Proletario del Perú (Proletarische Partei von Peru)
- ROL Revolutionary Organization of Labor (Revolutionäre Organisation der Arbeit), USA
Unterzeichner nach der Veröffentlichung:
27. BP (NK-T) Bolşevik Parti (Kuzey Kürdistan-Türkiye) (Bolschewistische Partei (Nordkurdistan-Türkei))
28. MIKSZ Magyar Ifjúság Közösségi Szervezete (Organisation der Gemeinschaft der Ungarischen Jugend)
29. PML del Perú Partido Marxista Leninista del Perú (Marxistisch-Leninistische Partei von Peru)
Weitere Unterzeichner (Nicht-ICOR)
Trotz alledem!, Deutschland
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