Nach Verabschiedung der nepalesischen Verfassung Boykott des Grenzverkehrs durch Indien
Sieben Jahre nach dem Sturz der mehr als 200 Jahre währenden Monarchie hat Nepal seit dem 20. September eine Verfassung, die die demokratischen Errungenschaften in Form einer bürgerlichen Republik konstituiert. Die offene Einflussnahme Indiens gegen die verabschiedete Verfassung richtet sich vor allem gegen die Säkularisierung Nepals, deren Bevölkerung zu 80 Prozent Hindis sind.
Seit dem Tag der Verabschiedung der Verfassung werden die Lieferungen wie Gas, Öl und Petroleum von Indien nach Nepal boykottiert. Tankfahrzeuge kommen wohl nach Indien rein, werden dort aber nicht mit ÖL und Gas befüllt. Die offizielle Erklärung Indiens ist, dass die Tankfahrzeuge wegen der gewaltsamen Proteste in der südnepalesischen Region Terai nicht fahren wollten.
In der Zwischenzeit sind die Auswirkungen auf das Leben und die Bevölkerung enorm. Es fährt fast kein Taxi mehr und nur noch ganz wenige Busse. Gas zum Kochen geht aus, Trinkwasserabfüllfirmen konnten zum Teil nur noch 50 Prozent der Mengen abfüllen.
Gegen den "indischen Expansionismus" haben über 100 führende Vertreter linker, demokratischer und revolutionärer Parteien bzw. Massenorganisationen sowie fortschrittliche Kulturschaffende eine gemeinsame Protesterklärung verfasst. Darunter auch der Generalsekretär der ICOR-Partei CPI-ML (Red Star), K.N.Ramachandran. Sie fordern den Stop der Einmischung Indiens: "Es ist das Recht des souveränen nepalesischen Volkes, seine Regierung zu wählen, zu entscheiden, welches Regierungssystem es haben will, seine eigene Verfassung auszuarbeiten."