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DEMOKRATISCHER SELBSTVERTEIDIGUNGSWIDERSTAND IN NORDKURDISTAN

Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (Türkei / Kurdistan) 11.11.2015

 

Seit dem 24. Juli 2015 hält die Proklamation und der Widerstand der
demokratischen Selbstverwaltung in Nordkurdistan (Türkisches
Kurdistan) an. In Städten und Kreisstädten wie Cizre, Silopi,
Nusaybin, Yüksekova, Hakkari, Van, Diyarbakır, Silvan, Varto und
Gemeinden und Dörfern dauern die Proklamation und der Aufbau der
demokratische Selbstverwaltung des kurdischen Volkes trotz der harten
Angriffe, Verbote, der Einkreisung, Bedrohung und des Blutbads des
kolonialistischen faschistischen Regimes entschlossen und heldenhaft
an. Man erlebt täglich Dutzende Gefallene, hunderte Verletzte und
Inhaftierungen. Das zur politischen Armee gewordene und aufgewachte
kurdische Volk kämpft um Leben und Tod. Vor Ort und im Lokalbereich
gründet und verteidigt es seine Selbstverwaltung.

Der Widerstandsgeist und die Selbstverteidigung von Kobane verbreiten
sich in Dörfern, Kreisstädten und Städten Kurdistans. Diese dehnen
sich auch im Mittleren Osten aus, und beeinflussen die werktätigen
Völker der Region. Die Kurden zeigen einen revolutionären Widerstand
für ein ehrenvolles und freiheitliches Leben. Das kurdische Volk in
Cizre lebte 9 tagelang unter einer lückenlosen Isolation und
Einkreisung. Es verlor durch die Angriffe von Scharfschützen a la
ISIS, Panzern, Kanonen und Spezialeinheiten 21 zivile Jugendliche,
Frauen und Alte. Aber es beugte sich nicht, leistete Widerstand. Es
konnte nicht auf die Straße gehen, seine Gefallene nicht begraben,
kein Brot kaufen, nicht ins Krankenhaus gehen. Aber es leistete und
leistet weiterhin Widerstand.

Die Kurden breiten heute Flügel der Freiheit aus und unternehmen
Versuche, sie zu erreichen. Sie versuchen für ihre Verwirklichung als
ersten Schritt ihre demokratische Selbstverwaltung zu gründen und
aufzubauen. Die Selbstverwaltungen werden durch Volksversammlungen,
gewählte lokale Verwaltungen und Volkskommunen in die Praxis
umgesetzt. Diese Selbstverwaltungen sind zugleich aus der
geschichtlichen Realität, dem Widerstand, der Kampftradition,der
Selbsterfahrung des kurdischen Volkes als eine Notwendigkeit ihrer
Existenz entstanden.

Denn das kolonialistische faschistische Regime war nicht in der Lage,
den ablenkenden “Lösungsprozess” zu leiten, und den minimalsten
Forderungen gerecht zuwerden. Es konnte die Wahlerfolge (am 7. Juni)
der HDP, die die vereinigte Kampfadresse der revolutionären Bewegung
und der kurdischen Freiheitsbewegung darstellt, nicht hinnehmen, und
aufgrund der Angst vor dem kurdischen Widerstand in Rojava hat es
erneut mit dem schmutzigen Krieg angefangen. Seine auf Feindschaft
gegen das kurdische Volk, gegen seine lokale und regionale
Errungenschaften gegründete Politik hält vor der ganzen Welt an.

Der Selbstverwaltungswiderstand ist eine ehrenvolle und freiheitliche
Haltung des kurdischen Volkes gegen die monistische, egozentrische und
hegemoniale Führung und Politik des türkischen faschistischen Regimes
und der AKP-Regierung. Das kurdische Volk hat „die Institutionen des
Staates in den Städten haben für uns ihre Legitimität verloren. Als
Volk bauen wir unser Leben auf demokratischer Grundlage auf“ sagend
seine Verwaltungen, Volksversammlungen und Kommunen vor Ort und lokal
gegründet. Es machte gezielte Schritte, um das koloniale System zurück
zu drängen. Es erklärte offen, dass die Vertreter des Staates wie
Gouverneure, Gemeindevorsteher durch das Volk gewählt werden;
kostenlose Ausbildung in Muttersprache; und Befriedigung der
Bedürfnisse wie Wasser, Wohnung und öffentliche Verkehrsmittel;
gerichtliche und sonstige soziale Angelegenheiten durch das Volk
geregelt werden. Es setzte sich das Ziel, gegen das zentralistische,
monistischen faschistische Regime die gemeinsame Leitung der Vielfalt
der ethischen, kulturellen und religiösen Gruppen unserer Völker und
den Frieden, die Freiheit und die Brüderlichkeit zu verwirklichen.

Die Bekanntmachung der Selbstverwaltung ist die Verlegung der Steine
auf dem Wege, die zu Kantonen oder zum demokratischen
Autonomie-Systems führen. Das kurdische Volk und die nationale
Bewegung im Mittleren Osten sind der Meinung, dass die Freiheit unter
der breiten und aus vielen Feinden bestehender Einkreisung nur durch
Kampf und Selbstwiderstand erreicht werden kann.

Durch die Proklamation der Selbstverwaltung wurde das kurdische Volk
gleichzeitig gezwungen, gegen die konterrevolutionäre Gewalt und gegen
koloniale Annexion seine legitime Selbstverteidigung zu gründen und zu
organisieren, um sich selbst und das gegründete System zu schützen.
Man erlebt Zerstörung und Massaker durch die Angriffe in kurdischen
Wohngebieten durch das Verbot auf die Straße zu gehen, Panzer,
Soldaten; ähnlich wie in Palästina. Die kurdischen Jugendliche und das
kurdische Volk wurden gezwungen, sich gegen diesen faschistischen
Terror durch die Errichtung von Barrikaden, Gräben und militärische
Maßnahmen selbst zu verteidigen.

Unsere Partei ist der Meinung, dass die Freiheit, der Frieden, die
Gleichheit und die Brüderlichkeit der Völker, der Nationen und
unterschiedlicher religiöser Gruppen in der Türkei und in der Region
nur durch die Revolution, durch die Widerspiegelung ihres Willen auf
die Führung verwirklicht werden kann. Sie geht davon aus, dass die
demokratische Autonomie und Selbstverwaltung nur unter den Bedingungen
der demokratischen oder sozialistischen Ordnung existieren können. Der
Begriff, demokratische oder sozialistische Föderation der Völker des
Mittleren Ostens, entspricht zugleich auch dieser Forderung.

Die kurdische Nation hat in der heutigen politischer Lage ihren Willen
für demokratische Selbstverwaltung und demokratische Autonomie zum
Ausdruck gebracht. Sich selbst zu verwalten und das ins Leben gerufene
Selbstverwaltungssystem sind gegen die koloniale Annexion und Gewalt
eine fortschrittliche und reformatorische Forderung. Mit anderen
Worten: Wir unterstützen diesbezügliche Versuche des kurdischen
Volkes.

In diesem Kampf haben wir zusammen mit dem kurdischen Volk gekämpft
und werden weiter kämpfen.

In der Erklärung des ZK der MLKP vom 19. August 2015 steht folgendes:
“Wir begrüßen den mutigen Selbstverwaltungsschritt des kurdischen
Volkes und dessen entschlossene Haltung dies zu verteidigen. Während
unsere Partei mit ihren Kräften in Nordkurdistan an diesem Vorhutstart
teilnimmt, und versucht ihn zu verbreitern und andererseits versucht
in der Türkei-Front den würdevollen und demokratischen Friedenskampf
um Freiheit und Muttersprache und für die Verstärkung der vereinigten
demokratischen Front ihre Verantwortung zu erfüllen”.

Unser Aufruf für die kommunistische und revolutionäre Parteien,
Gruppen, Zirkel und einzelne Personen: Solidarisiert euch, wie Kobene,
auch mit dem Kampf um Selbstverwaltung des kurdischen Volkes in
Nordkurdistan. Organisiert in euren Ländern Aktionen, welche das
koloniale Regime zurückdrängen und den Widerstand in Nordkurdistan
verteidigen.

Unterstützen wir wie die Rojava-Revolution und der Kobane-Widerstand
auch die erhobenen Widerstände der Kurden für die revolutionäre
Erhebung und Wille der Völker im Mittleren Osten, für die regionale
und Weltrevolution.

Es lebe der Cizre-, Silvan- und Nusaybin-Widerstand!

Es lebe internationale Solidarität und Kampf!

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