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Aufruf der ICOR zum Antikriegstag 2014

Resolution der ICOR, 6.8.2014

 

100 Jahre nach dem Beginn des I. Weltkriegs und 75 Jahre nach dem Beginn des II. Weltkriegs mit über 60 Millionen Toten vor allem der arbeitenden Massen wächst erneut die allgemeine Kriegsgefahr auf der Welt.

Um ihre Einflussgebiete auszuweiten, um die sich verschärfenden Krisenlasten auf das Weltproletariat und die unterdrückten Völker abzuwälzen, um zu verhindern, dass die wachsenden Erhebungen der Menschen den revolutionären Weg einschlagen und als Widerspiegelung der wachsenden zwischenimperialistischen Widersprüche wurden in den letzten sieben Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg von den imperialistischen Mächten, besonders von den US-Imperialisten zahlreiche lokale Kriege rund um die Welt gefördert.

Seit der Zeit des Koreakriegs an der Wende zu den 1950er Jahren bis heute haben solche Kriege großes Chaos und schreckliche Zerstörung für die Menschen der Welt und die Natur verursacht und wiederholt die wachsende barbarische Natur des imperialistischen Systems bloßgestellt. Am 6. August jährte sich zum 69. Mal der Abwurf der US-Atombomben auf Hiroshima und drei Tage danach auf Nagasaki. Wir gedenken der 265.000 Menschen die einen grausamen Hitze- oder Strahlentod starben sowie der 120.000 Opfer, die mit Langzeitfolgen überlebten bzw später starben. Die ICOR ruft dazu auf, den Antikriegstag 2014 als Tag der Solidarität mit den Opfern der lokalen und regionalen Kriege zu begehen, die von den Imperialisten, besonders den US-Imperialisten gefördert werden, und den Widerstand gegen dieses barbarische imperialistische System und seine Lakaien zu intensivieren.

Die Entwicklung der Konflikte in Syrien, Irak, Afghanistan und in West- und Nordafrika zeigen das Scheitern der imperialistischen Anti-Terror-Politik. Unvermindert rüsten dennoch vor allem die USA als Hauptkriegstreiber und selbst ernannter „Weltpolizist“ auf. Die imperialistischen Mächte steigern ihre Kriegsindustrie. Weltweit erreichte die Rüstungsproduktion 2013 den Betrag von 1,8 Billionen Dollar, davon allein 640 Milliarden durch die USA, gefolgt von China und Russland. Mehr als 4.400 jederzeit sofort einsatzfähige Atombomben und -raketen haben das Potenzial alles menschliche Leben mehrfach auszulöschen. Die EU, die sich gerne als Friedensmacht darstellen will, ist an imperialistischen Kriegen in vielen Regionen wie Afghanistan, Libyen, in Mali und im Nahen Osten aktiv beteiligt.

Am Ende der bisher tiefsten Weltwirtschafts- und Finanzkrise hat sich zwischen den verschiedenen imperialistischen Mächten die Schlacht um neue Märkte verschärft. Besonders die alten imperialistischen Zentren schließen sich bei gleichzeitiger verschärfter Konkurrenz untereinander mit Handelsabkommen wie die geplante amerikanisch/europäische Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zu zeitweiligen Bündnissen enger zusammen. Gemeinsam verfügen sie immer noch über den größten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Einfluss auf der Welt. Die westlichen Bemühungen kollidieren mit den Bestrebungen Russlands, einen neuen länderübergreifenden Markt zusammen mit Kasachstan und Weißrussland zu gründen. Die USA melden Ansprüche im Pazifik und Großbritannien im Südlichen Atlantik an.

Die Ukrainekrise ist - wie die früheren Aggressionen zur Auflösung Jugoslawiens - der derzeit gefährlichste Brandherd des imperialistischen Konkurrenzkampfes. Dadurch dass die USA/EU/NATO ihre Bemühungen intensivieren, den russischen Einfluss weiter zu schwächen und Russland seinerseits seine imperialistischen Einflussgebiete vehement verteidigt, besteht die Gefahr, dass die Eskalation einen langwierigen Charakter annimmt. Während die NATO-Einheiten ihre Manöver in Polen, auf dem Baltikum, im Ostseeraum, im östlichen Mittelmeer und im Schwarzen Meer verstärken, sichert die NATO dem neuen Präsidenten und Multimilliardär Poroschenko für den Kriegsfall „militärischen Beistand“ zu und setzt in der Ostukraine verdeckt operierende US-Söldner ein. Mit den Assoziierungsabkommen mit Ukraine, Moldawien und Georgien dringt die EU aggressiv in die bisher von Russland dominierten Einflussgebiete und Märkte ein.

Russland verfolgt seinerseits eine expansionistische militärisch-politische Taktik auf der Krim und in der Ostukraine und probt mit Geheimmanövern wie Wostok-2014 mit „Truppenverlegung über weite Strecken“ die Invasion in der Ukraine. Die ICOR-Organisation KSRD, der Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung der Ukraine, ruft zum aktiven Widerstand gegen jede Art der imperialistischen Einmischung auf und macht eine Überzeugungsarbeit für eine grundlegende Lösung durch den Kampf für eine vereinigte sozialistische Ukraine.

Gegen die imperialistische Aggression Israels in Gaza hat die ICOR unmittelbar Stellung bezogen: „Der Nahe und Mittlere Osten ist neben der Ukraine ein Zankapfel der imperialistischen Rivalität um die Neuaufteilung der Macht- und Einflusssphären und zu einem gefährlichen Brandherd der verschärften allgemeinen Kriegsgefahr geworden. (...) Die revolutionäre Weltorganisation ICOR verurteilt die Aggression des zionistisch-imperialistischen Israel gegen die palästinensische Bevölkerung des Gaza - Streifens. (…) Israel will auf dem Rücken der Völker aus der Nahost-Krise einen strategischen Vorteil ziehen. Es strebt eine völkerrechtswidrige, dauerhafte Besetzung des Gaza-Streifens an, braucht Territorium und Gas und begeht dazu mit Massenmord an Zivilisten ungeniert Kriegsverbrechen.

Stoppt die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen!

Für eine demokratische und gerechte Zwei-Staaten-Lösung auf dem Weg zu einem freien demokratischen Palästina !

Gegenwärtig beobachten wir auch in Afrika ein massives Auftreten islamistisch-faschistischer Kräfte, die nicht mehr nur Somalia, sondern auch den Sudan, Nigeria, Kenia oder Mali destabilisiert haben. Das Erstarken dieser Kräfte ist ein Reflex auf die aggressive Antiterror-Politik des Imperialismus. Eine hochgerüstete islamistisch-faschistische Armee unter dem Titel „ISIS“ („Islamischer Staat im Irak und der Levante“) vor allem aus Katar und Saudiarabien hat im Irak drei große Städte einnehmen können - darunter mit Mossul die zweitgrößte Stadt und das Zentrum der kurdischen Bevölkerung. Der Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Nationen wurde insbesondere in der Rojava-Kampagne der ICOR unterstützt, wo ein vorbildlicher Kampf für Freiheit und Demokratie gegen die verschiedensten reaktionären Strömungen in Syrien geführt wird. Es ist ein unverbrüchliches Prinzip der ICOR, gegen jede imperialistische Aggression und Verletzung des Selbstbestimmungsrechts der Nationen vorzugehen und die internationale Arbeitersolidarität zu organisieren.

Die ICOR ruft dazu auf, am Internationalen Kampftag gegen Faschismus und Krieg, dem 6. August in Asien und dem 1. September in Europa, für Frieden und Völkerfreundschaft und gegen die imperialistischen Kriegstreiber zu demonstrieren.

Die Rivalität der Imperialisten, insbesondere der imperialistischen Hauptmächte, nährt permanent die Gefahr eines Weltkrieges und führt zu regionalen kriegerischen Konflikten im Kampf um die Neuaufteilung der Welt.“ (Gründungsresolution der ICOR). Doch bei aller Krisenhaftigkeit des imperialistischen Weltsystems bleibt die Haupttendenz in der Welt die proletarische Revolution. Wir sind überzeugt, dass der konsequenteste Kampf gegen die wachsende Gefahr eskalierender lokaler und regionaler Kriege darin besteht, den Imperialismus revolutionär zu überwinden und den Sozialismus auf der ganzen Welt aufzubauen.

Am 6. August und am 1. September:

Heraus auf die Straßen zum internationalen Kampftag gegen Faschismus und von den Imperialisten geförderter Kriege!

Kampf für Frieden, Völkerfreundschaft – Sozialismus!

Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!

Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt Euch!



Unterzeichner (Stand 12.08.2014, weitere Unterzeichnungen möglich):

  1. ORC Organisation Révolutionnaire du Congo (Revolutionäre Organisation des Kongo), Demokratische Republik Kongo

  2. MMLPL Moroccan Marxist-Leninist Proletarian Line (Marokkanische Marxisten-Leninisten - Proletarische Linie)

  3. CPSA (ML) Communist Party of South Africa (Marxist-Leninist) (Kommunistische Partei Südafrikas (Marxisten-Leninisten))

  4. MLOA Marxist-Leninist Organization of Afghanistan (Marxistisch-Leninistische Organisation Afghanistans)

  5. CPB Communist Party of Bangladesh (Kommunistische Partei von Bangladesch)

  6. PCC CPI(ML) Provisional Central Committee Communist Party of India (Marxist-Leninist) Provisorisches Zentralkomitee Kommunistische Partei Indiens (Marxisten-Leninisten)

  7. CPI (ML) Communist Party of India (Marxist-Leninist) (Kommunistische Partei Indiens (Marxisten-Leninisten))

  8. Ranjbaran Hezb-e Ranjbaran-e Iran (Proletarische Partei des Iran)

  9. NCP (Mashal) Nepal Communist Party (Mashal) (Nepal Kommunistische Partei (Mashal))

  10. Krasnyj Klin Gruppa Kommunistov-Revoljucionerov „Krasnyj Klin“ (Gruppe kommunistischer Revolutionäre "Krasnyj Klin" [Roter Keil]), Weißrussland

  11. БРП(к) Българска Работническа Партия (комунисти) (Bulgarische Arbeiterpartei (Kommunisten))

  12. MLPD Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands

  13. RM Rode Morgen (Roter Morgen), Niederlande

  14. PR Partija Rada (Partei der Arbeit), Jugoslwawien (ex)

  15. MLKP Marksist Leninist Komünist Parti Türkiye / Kuzey Kürdistan (Marxistische Leninistische Kommunistische Partei Türkei / Nord-Kurdistan)

  16. KOL Kommunistische Organisation Luxemburg

  17. KSRD Koordinazionnyi Sowjet Rabotschewo Dvizhenija; Ukraina (Koordinierungsrat der Arbeiterbewegung der Ukraine)

  18. KSC-CCSP Komunisticka Strana Cheskoslovenska – Cheskoslovenska Strana Prace (Kommunistische Partei der Tschechoslowakei-Tschechoslowakische Arbeiterpartei)

  19. PCC-M Partido Comunista de Colombia – Maoista (Kommunistische Partei von Kolumbien - Maoistisch)

  20. PC (ML) Partido Comunista (Marxista Leninista) (Kommunistische Partei (Marxistisch-Leninistisch)), Dominikanische Republik

  21. PC/ML Partido Comunista (Marxista-Leninista) de Panamá (Kommunistische Partei (Marxistisch-Leninistisch) von Panama)

  22. PCP(independiente) Partido Comunista Paraguayo (independiente) (Kommunistische Partei Paraguays (unabhängig)

  23. PML del Perú Partido Marxista Leninista del Perú (Marxistisch-Leninistische Partei von Peru)

  24. PPP Partido Proletario del Perú (Proletarische Partei von Peru)

  25. MIKSZ Magyar Ifjúság Közösségi Szervezette (Organisation der Gemeinschaft der Ungarischen Jugend)

Unterzeichner nach der Veröffentlichung: 

26. CPN (Unified) Communist Party of Nepal (Unified) (Kommunistische Partei Nepals (vereinigt))

27. NPCH (ML) Nouveau Parti Communiste Haϊtien (Marxiste-Léniniste) (Neue Kommunistische Partei von Haiti (Marxistisch-Leninistisch))

28. MLGS Marxistisch-Leninistische Gruppe Schweiz


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