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Länderreport: Indien

von der 2. ICOR-Konferenz Asien, Juli 2013

Indien mit einer Bevölkerung von ca. 1.25 Mrd. hat Position 140, was das Pro-Kopf-Einkommen angeht. Es ist bewohnt von einem der beraubtesten und ärmsten Völker der Erde. Laut Weltbankstatistik, leben 400 Mio. Menschen in Indien unter dem Armutslevel, verglichen mit 1,29 Mrd. weltweit unter der internationalen Armutsgren-ze. Ein von der indischen Planungskommission angestelltes Komitee unter Arjun Sen Gupta hat berichtet, dass mehr als 80% der indischen Bevölkerung nur weniger als 20 Rupien am Tag verdient. Indien hat etwa 61 Mio. Kinder unter 5 Jahren, die chronisch unterernährt sind, verglichen mit 150 Mio. Kindern weltweit. Von der Zahl von Babies, die innerhalb 24 Stunden nach Geburt sterben, sind 1/3 indisch. Ungefähr 100 Mio. Kinder unter 14 sind verurteilt, als Kinderarbeiter in sehr gefährlichen Jobs zu arbeiten.

Laut jüngster bereichsweise aufgegliederter Statistik des Nationaleinkommens tragen die Landwirtschaft, die Industrie und Dienstsektor je 15%, 25%, und 60% zum BSP Indiens bei. Die selbe Quelle besagt, dass 52% in der Landwirtschaft, 14% in der Industrie und 34% im Tertiär-Sektor arbeiten, was die extreme Abhängigkeit der Men-schen von der Landwirtschaft als Einkommensquelle belegt. Es ist klar, Industrie und Dienste, die zusammen 85% des Nationaleinkommens bringen, geben nur 48% der Bevölkerung Arbeit, was noch übertrieben ist.

Laut letzten verlässlichen Daten arbeiten von den 488. 000 000 Arbeitenden im Land nur 7% im organisierten Bereich, wovon immer noch 90% vom schwindenden öffentli-chen Sektor stammen. Die Alphabetisierungsrate von 74%, wie von der Regierung be-hauptet, liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt und das Land leidet unter ei-ner hohen Rate von Schulabbrechern. Wie vom Census 2011 über den Haushaltsver-brauch gezeigt, nutzen rund 67% der Haus-halte Feuerholz, Erntestengel usw. oder getrocknete Kuhfladen zum Kochen. 53% haben keine Toiletten oder Abflüsse auf dem Grundstück und 2/3 keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Etwa 600 Mill. Inder ha-ben keine Elektrizität. Während 80% der indischen Dörfer wenigstens eine Stromlei-tung haben, haben nur 44% der ländlichen Haushalte Elektrizität.

Was das Eigentum angeht, kontrollieren 100 führende Firmen in Indien direkt oder indirekt fast 90% des Eigentums im Land, während 1/3 der Landbevölkerung landlos und arm ist. Die Zahl der indischen Superreichen, die mehr als 50 Mill.Rupien im Jahr verdienen und sehr wertvollen Dauerbesitz haben, wird auf 125000 geschätzt. Die obere Schicht der Superreichen, die voll mit dem Kompradoren- und höchst kor-rupten indischen Regime integriert ist, hat dies Land führend gemacht bei Erzeugung von Schwarzgeld. Laut der Schweizer Banker-Vereinigung führt Indien die Weltliste an Schwarzgeld und seine "Untergrundwirtschaft" wird als 3x so groß wie die sogenannte offizielle Wirtschaft betrachtet. Das Geflecht von Firmen, Politkern und Bürokraten, das den Superreichen gehört, die obere Klasse, hat fast 1500 Mrd. $ - mehr als das Nationaleinkommen Indiens - nur auf Schweizer Banken - gebunkert. Wenn man die verschiedenen Ausnahmen bei Steuern anschaut, die sie haben, kommt die effektive Besteuerung dieser Superreichen nur auf 15%, während in verschiedenen kapitalis-tischen Ländern Europas das Verhältnis von Steuern zum BSP mehr als 50% ist.

Einzelhandel ist einer der Säulen der indischen Wirtschaft, und hat einen Umsatz von jährlich 30 lakh crore(?). Jedenfalls ist 95% dieses Sektors noch informell und gibt ca. 50 Mill. Leuten direkte Beschäftigung, von denen wieder 200 000 für ihr Auskom-men abhängen. Nach der Landwirtschaft ist der Einzelhandel der größte Arbeitgeber. Unter Druck von den großen globalen Handelketten wie Walmart, die auf ihrem Weg in den schnell wachsenden indischen Einzelhandelsmarkt sind, hat jüngst die UPA(Regie--rung) alle Hindernisse für den Freihandel beseitigt, die dem Einzelhandel entgegen standen. Als eines der größten Mitteklasse-Konsummärkte ist Indien der 10.-größte Im-porteur von Luxusgütern und Gold weltweit und ein attraktives Ziel für ausländische Investitionen aus imperialistischen Finanzzentren.

Das ist das konkrete Ergebnis der 200-jährige Kolonisierung unter britischer Füh-rung, die gefolgt war von mehr als 60 Jahren Neokolonialismus nach dem Krieg durch das welt-imperialistische System unter US-Führung. Während der Jahrzehnte des Neo-Kolonialismus, als der Imperialismus die internationale Politik des Keynesianismus verfolgte, nahm der indische Kompra-dorenstaat gleichzeitig die sogenannte Nehru-Politik an , die bis in die 80er-Jahre eine Wohlfahrtsmaske vor den Neo-Kolonialismus hing. Aber als das weltimperialistische System unwiderruflich in eine Krise - Stagfla-tion genannt - seit den 70ern kam, schlug es Vorteil daraus, dass es auf internationa-lem Gebiet der kommunistischen Bewegung ideologisch-politische Rück-schläge gab. Das Finanzkapital begrub den Keynesianismus und begann einen neuen Akkumu-lations-prozess, Neoliberalismus genannt, seit den 70ern, der mit dem Thatcherismus und Rea-gans Ökonomie begann, die in neokoloniale Länder wie Indien verpflanzt wurden durch Globa-lisierung.

Als Ergebnis der Globalisierung-Liberalisierung-Privatisierungspolitik der letzten 20 Jahre hat sich der Staat von seiner früheren Keynesianischen Rolle eines ‘Initiators’ ökonomischer Aktivitäten zu einem "Ermöglicher" des Unternehmensverhaltens über-all geändert. Durch eine ganze Reihe von Budget und Außer-Budget-Maßnahmen, die zu weitreichender Deregulierung und Liberalisierung der Landwirtschaft, Industrie, Dienstleistung, des Finanz- und Außenhandelssektors führten, wurden auch die Reste der Wirtschaftstrategien, die nach innen zum heimischen Markt blickten, systematisch zerstört. Der Kern der neoliberalen Attacke von IWF, Weltbank und WHO besteht im Herunterbringen und und Zurückdrängen des früheren Wohlfahrtsstaates, Rückschnit-ten in Sozialausgaben für Nahrung, Gesundheit, Erziehung und Wohnung, der Abschaf-fung von besonderen Vorkehrungen für die unterdrückten und schwächeren Bereiche, Abschaffung von Staatssubventionen einschließlich für Nahrung, Abschaffung des Preisstopps, und Vorsorge, Schließung von Teilen des öffentlichen Sektors und Verkauf von sehr profitablen zu Schleuderpreisen, Umstrukturierung der Infrastruktur, öffent-licher Dienste und sozialen Schutzes unter der Bezeichnung der Public-Private-Partner-ship und BOT Schemata, die dem privaten Sektor ermöglichen sollten, viel Reichtum anzusammeln; durch Zölle, oder Einführung geeigneter Nutzungsgebühren, Liberalisie-rung des Handels, der Banken und Finanzmärkte, Liberalisierung des Steuerwesens, Liberalisierung des Arbeitsmarkts einschließlich Lohnstopp begleitet von nötigen Anti-Streik-Gesetzen und obendrein, freien Zu- und Weggang der Multis mit ungehinderten Möglichkeiten, das Kapital wieder mitzunehmen.

Als ein Ausdruck des systematischen Runterschraubens des Staats haben aufein-anderfolgende Zentral- und Teilstaaten sich von der Mobilisierung ihrer Ressourcen zurück gezogen., wie dem Anteil der Steuern am BSP, der schnell zurück geht. Z.B. war unter der Nehru- oder in der vorliberalisierten Zeit der Anteil Steuern der Zentralregierung über 10% durchschnittlich, während im Neoliberalismus das unter 10% gesunken ist. Dieser Trend hat sich noch beschleunigt mit dem Aufstieg v. Man-mohan Singh zum Ministerpräsidenten der UPA-Regierung seit 2004. Durch wachsende Steuerausnahmen für die Konzerne und Steuerreduzierung bei Körperschafts- und Einkommenssteuern, holen sich große Firmen Riesensummen aus den öffentlichen Kassen. Nach den Statistiken für 2011-12 betrugen die der Regierung M.Singh entgangenen Steuern im Budget 2011-12 von 50% der Gesamtsteuern 2005-06 auf 75% der Gesamtsteuern 2010-11. Während dieser 5 Jahre betrugen die ausgefallenen Steuern, Einkommenssteuer Betriebe, Spitzensteuern?(excise duty) und Zölle mehr als 2.000 000 000 000(2 Trillionen Rupien)! Nach unabhängigen Schätzungen betrugen alle Steuerausfälle in der Regierung Singh seit 2004 durch Haushaltsmaßnahmen etwa 350 Mrd. Rp.! Der Raub durch Firmen wie Ambani, die nationale Güter zu Schleuder-preisen an sich rissen und indem sie mit den wesentlichsten Gütern der Allgemeinheit wie Nahrung, Brennstoffen spekulierten, kommt noch dazu. Das Ergebnis davon ist nicht nur, dass die Spekulations-Milliardäre wie Pilze zunehmen, sondern eine abso-lute Abnahme der Wohlfahrt durch die Regierung und Kürzung der Subventionen für die nieder gedrückten, werktätigen Massen, deren Kaufkraft steil abfällt, weil sie nichts verdienen und andrerseits wegen steigenden Preisen der lebensnotwendigen Artikel.

Der Sektor der Landwirtschaft ist jetzt der schlimmsten Form finanzieller Durch-dringung unterworfen durch die "zweite grüne Revolution" . Die erste grüne Revolution ging in den 60ern von den US-Imperialisten, der Weltbank, der US-Aid, den Rockefeller Philanthropen usw. aus, als ein Mittel, um imperialistisches Kapital in die indische Landwirtschaft zu bringen. Das hat sie schon inein Anhängsel des Agrobusiness der Multis gemacht durch verstärkte Konzentration auf dem Land mit der neuen Grundbe-sitzerklasse und Verschärfung der Landlosigkeit der Bauern. Es hat auch zum völligen Verlust der Selbstversorgung der indischen Bauern mit heimischem Saatgut, Dünge-mitteln und Schädlingsbekämpfung geführt. Der indische Gen-Pool von Nahrungs-pflanzen wurde auf die Genbanken der Multis gebracht und darüber hinaus hat die unumkehrbare Bodenverschlechterung und Abbau der natürlichen Ressourcen langfristige ökologische Folgen. Jedenfalls nahmen diese Änderungen bis zu den 80ern ihren Lauf, unter der Kontrolle der staatlich geführten Entwicklung. Aber der Beginn der imperialistischen Globalisierung seit Beginn der 90er mit ungehinderter Finanzie-rung hat der indischen Agrarkrise eine neue Dimension gebracht. Mit Einschluss der Landwirtschaft und der Rechte am geistigen Eigentum, darunter denen, die sich auf genetisches Engineering unter WHO beziehen, unter Agro-Multis, die die Agratechno-logie völlig monopolisiert haben, erlebt Indien eine nie gewesene Korporisation der Landwirtschaft.

Zusammen mit den Firmen des Agro-Business, die im Namen der Korporisierung gro0e Landstriche in Farmen konzentrieren, resultiert der geschehende Landraub in derForm solcher neokolonialer Projekte wie SWZs, NIMZs(?), Autobahnen, Flughäfen, Bahnkorridoren, Touristencentern, Städtebau in weiterem Landverlust und Armut der Bauern. Sogar existierende Gesetze für Obergrenzen im Landbesitz werden verworfen, um diese Kapitalisierung zu ermöglichem , was weitreichende Vertreibung der Bauern und Adivasis aus ihrer ländlichen Heimat verursacht. Deshalb gibt es in Indien eine nie gewesene innere Migration, nie geschichtlich berichtet, und die vertriebenen, landlo-sen Bauern reihen sich in die Slumbewohner in den Städten ein. Wie im Zensus 2011 berichtet, werden in 10 Jahren, wenn der Trend so fortgeht, die Stadtbewohner mehr sein als die in Landgebieten, und die Wanderarbeiter mit geringem Lohn, inoffizieller oder ungelernter Arbeit werden mehr als 60% der Stadtbevölkerung sein. Das Fehlen sicherer Behausung und die Gefahr häufiger Vertreibung durch die städtische Grund- stücksmafia mit der Hilfe des Staats in den Slumgebieten machen das Leben der Slumbewohner zur Hölle. Das Fehlen von Wohnungen und Schutz oder Zugang zu minimalem Kredit, öffentlichen Diensten und Gelegenheit zum Verdienst führen zur explosiven Zunahme der städtischen Armut auf einem viel höheren Niveau als in Land-gebieten und die Erscheinung wird als Verstädterung der Armut bezeichnet.

Der Fall Industrie, während der letzten paar Jahre stagniert dieser Sektor mehr oder weniger, was sein Beitrag zum BSP angeht.Verschiedene Teile erleben eine De-industrialisierung und das zeigt sich mehr bei Arbeitsplatzschaffung. Da die jetzige export-orientierte oder am ausländischen Markt orientierte Industrie wesentlich auf billiger Arbeit beruht, ist jede Beschäftigung, die in dem informellen oder unorganisier-ten Sektor arbeiten, wo Arbeitsplatz- und Sozialsicherheit gleich null sind. Als Ergebnis der Wirtschaftskrise in den USA und der EU, die Indiens wichtigste Exportmärkte sind, stehen einige 'Sonnenaufgangs"-industrien, die durch Globalisierung entstanden, vor Schließung. Die Outsourcing-Blase im IT-Bereich, die nur auf dem Finanzboom in den imperialistischen Ländern abhing, platzt jetzt auch. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäf-tigung sind an der Tagesordnung. Zusätzlich zur schnellen Zunahme der Arbeitslosig-keit, Unterinvestition im öffentlichen Sektor und dem Runterfahren der Arbeitsplätze beim Staat zusammen mit dem Schrei nach Privatisierung hat dies den Kastenlosen und Adivasis einen 2-fachen Schlag versetzt, weil sogar die nominalen Jobgelegen-heiten für sie, früher aufgrund Reservierungen möglich, jetzt nicht mehr da sind. Das , wegen dem neoliberalen Regime. Als ein Zeichen der allgemeinen Verschlechterung des Lebensstandards der Arbeiter ist der Lohnanteil am BSP, der in der vorliberali-sierten Phase um 35% herum war, jetzt unter der imperialistischen Globaliserung. auf 20% gefallen ist.

Andrerseits bewegen sich die großen Multis und ihre indischen Juniorpartner durch Nutzung der liberalisierten Szene und im Einklang mit der besonderen Charak-ter des Finanzkapitals schnell von der Produktionsseite zu der der Spekulation; Grund-stücke, Finanzen, Handel und andere geldabwerfende Geschäfte. Das große Finanzka-pital unterwirft jede Seite des menschlichen Lebens wie Land, Nahrung, Medizin, Erzie-hung, Brennstoffe, usw. einer ausgesprochenen Spekulation. Die Verwandlung zu Großfirmen und Kommerzialisierung der Erziehung verleugnet, der diese geldabwer-fenden Geschäfte umfasst und fast 60% des Nationaleinkommens erbringt. Offensicht-lich werden die Gewinne aus diesem blühenden spekulativen Bereich von einer winzi-gen Oberschicht der Gesellschaft verbraucht.

Und vorangetrieben von extremer Gier, hat das Großkapital unter Hilfe der Poli-tiker und Bürokraten ungehemmte Plünderung der Natur, einschließlich des Wassers, der Wälder und der Natur- und Mineralschätze gestartet, was zu bisher unbekanntem Grad von Umweltzerstörung im Land geführt hat. Z.B. hat der neue Madhav Gadgil Komitee-Bericht über die West-Ghats, 6 indische Staaten umfassend bewiesen, dass diese schwindende Quelle von seltenster Flora und Fauna auf der Welt ausgerottet zu werden droht; wegen dem Eindringen der Firmen der Land-, Wald-, Bergwerks- und Steinbruchsmafia.

So haben mehr als 20 Jahre neoliberaler Globalisierung Indien in eine besondere Lage gebracht, wo die Firmeneliten und das Big Business, die nur 1% der Bevölkerung ausmachen, sich eines Reichtums und Vergnügens erfreuen, von dem selbst mittelal-terliche Fürsten und Adel nicht träumten, während die große Mehrheit der Werktätigen es schwierig finden, sich durch zu schlagen. Während Reichtum im Übermaß akkumu-liert wird von Billionären und Konzernmafia, wird Indien zu einer Gesellschaft von Massenarmut und -elend. Eine äußerst parasitäre Konzernelite, heimst als Junior-partner des Imperialismus Superprofite aus diesen Umständen, während die pure Existenz der breiten Massen der arbeitenden Inder auf dem Spiel steht.

Um die neoliberale Politik mit Spaltung der Leute zu verstärken, nutzen die indi-schen herrschenden Klassen effektiv alle Sorten von Widersprüchen und Konflikten in der indiab einen fruchtbaren Boden für die fundamentalistischen Hindu-Kräfte, die von der RSS angeführt wurde durch ihren politischen Arm BJP. Um den Staatsapparat zu durchdringen. Das ergab eine günstige Situation für das Wachsen von Muslim-Kräften in den Gemeinden, die sich als Antwort verstärkten. Weil die Kongress-Regierung 1992 dem RSS Parivar erlaubt, die Babri Masjid-(Moschee/Tempel) zu zerstören, lenkte dies die Aufmerksamkeit von der Durchsetzung der imperialistischen Globalisierungspolitik ab. Diese gefährliche und finstere Schritt hat nicht nur dazu geführt, dass die kommu-nalen faschistischen Kräfte der BJP an die Bundesregierung kamen, und ihren Griff in einigen Staaten verstärkten, sondern auch zum Wachsen der religiös-fundamentalisti-schen Kräfte, besonders der Hindu-Fundamentalisten, sondern auch zur weitgehenden kommunalen Zersplitterung der indischen Gesellschaft.

In einer ähnlichen Stimmung/Richtung nutzen die herrschenden Klassen effektiv die Kasten für Politik mit Stimmenkauf, befördern die Hegemonie der oberen Kasten und nehmen Abstand davon, die Verhältnisse auf dem Land nach dem Prinzip „das Land dem, der es bebaut“ zu demokratisieren. Der indische Staat verteidigt nicht das Prinzip [Arbeit usw.] für Kasten zu reservieren als ein demokratisches Recht und die oberen Klassen versuchen durch Ausnutzung des Parlaments und der Gerichte die Reservierungspolitik zu verwässern, indem sie es als eine oberflächliche Angelegen-heit behandeln. Mit Unterstützung der Parteien der herrschenden Klassen werden sehr berüchtigte Sozialeinrichtungen und feudale soziale Verhältnisse wie khap panchayats (panchayat Gemeinderversammlung) unterhalten, um den Würgegriff der Kaste auf die Gesellschaft zu erhalten) Als Ergebnis sind mit besonderen Zügen Kastenhass, Kastendiskriminierung, Kastenunterdrückung, Unberührbarkeit, usw. vorherrschend in weiten Bereichen des Lands. Zusammen damit werden wegen der Korporisierung der Landwirtschaft, Bergbau, und Plünderung der großen Ressourcen durch Großprojekte die Adivasis, landlosen Bauern und Landarbeiter zu Millionen aus ihrer Heimat vertrie-ben und gezwungen, in städtische Slums abzuwandern.

Der Einsatz von Militär in Jammu und Kashmir und im Nordosten wurde unter dem Militär-Ermächtigungsgesetzt(Armed Forces Special Powers Act (AFSPA)und Gesetz zur Abwehr ungesetzlicher Handlungen(Unlawful Activities Prevention Act (UAPA)) ver-stärkt. Weil sich unter dem Neo-Kolonialismus die ungleiche Behandlung verstärkt, was zur Forderung nach eigenen Staaten führt, werden sie brutal unterdrückt, anstatt eine politische Lösung zu suchen. Wegen Fehlens von progressiver Dezentralisierung, devolution(?) und Demokratisierung der politischen Macht verstärkt sich das Streben der Völker auf Basis nationaler und ethnischer Fragen. Sogar existierende föderale Prinzipien in der Verfassung werden untergraben durch die autoritäre Kongresspartei und die BJP, um die Großfirmeninteressen zu bedienen, denn eine Einheitsstruktur dient mehr ihrer Plünderung.

Frauen, welche die Hälfte der Bevölkerung darstellen, waren Opfer der schlimm-sten Ausbeutung,von Angriffen und Unterdrückung unter dem neo-kolonialen, neoliberalen Regime. Durch die Zusammenwirkung des feudalen Patriarchats und der neo-liberalen Konsumentenkultur, die von den indischen herrschenden Klassen unter-stützt wird, hat die Verwandlung der Frauen in eine Ware heute die schlimmste Form angenommen. Immer mehr sexuelle Übergriffe unter Einschluss sogar von Mord, die auf Frauen losgelassen werden, haben sehr beklagenswerte Ausmaße angenommen. ‘Vergewaltigungshauptstadt' wurde das Synonym für das heutige Delhi. Religiöser Wahn und Kastenwesen in Form von Khap panchatats, die von den herrschenden Klas-sen für Stimmenkauf gefördert werden, haben Frauen weitergehend versklavt , die schon am unteren Ende des Patriarchats und Privateigentums sind. Die Praxis der Tö-tung weiblicher Babies hat den Anteil von Frauen an der Gesellschaft in der Gesamt-bevölkerung in mehreren Gegenden des Landes abgrundtief abgesenkt. Ein neuer Trend ist die Beschäftigung von Frauen in großer Masse in den export-orientierten Fabriken einschließlich Outsourcing, um das Herausziehen des Mehrwerts durch das Großkapital zu ermöglichen. Die Polizei und der ganze bürokratische Apparat des The Staates sind frauenfeindlich geworden. Es ist ein positives Zeichen, dass die Leute sich zunehmend des frauenfeindlichen Wesens des herrschenden Systems bewusst wer-den.

Unter der Neo-Kolonialisierung wurde durch die im Namen der Entwicklung umge-setzte Politik, die in Wahrheit den imperialistischen Interessen und ihrer Lakaien die-nen, die Umweltzerstörung zu einem stets zunehmenden Faktor. ‘Globale Erwärmung’-Erscheinungen und die Nuklearkatastrophe, die durch das atomare Wettrüsten verur-sachte wurde, die bestehenden Atomkraftwerke. - die atomare Zeitbomben - wie er-neut bewiesen durch Fukushima, und der Bau neuer Atomkraftwerke bedrohen die Zu-kunft der Menschheit. Imperialisten lagern Industrie- und Atommüll in Ländern wie Indien. All diese haben den Kampf für den Umweltschutz zu einem der grundlegenden Bestandteile des sozialen Fortschritts gemacht.

Um das herrschende reaktionäre System zu verewigen, und die Neo-Kolonialisie-rung zu fördern, zusammen mit der mittelalterlichen und feudalen und verschiedenen Formen des Aberglaubens, werden die imperialistischen kulturellen Werte auch kalt-schnäuzig gefördert, indem die Kultur kommerzialisiert und zur Ware gemacht wird. Indem das große Wachstum der Informationstechnologie und der elektronischen Me-dien benutzt wird, ist die Kultur zunehmend verbunden mit den Marktinteressen des imperialistischen Systems und seiner Lakaien – wird in eine Industrie verwandelt. Kommunale Kräfte kommunalisieren in Zusammenspiel mit den Imperialisten alle Sphären des sozialen Lebens und der Kultur. All das dient als Ideologie des Dienstes an der Nation und dem Bestreben, jedes progressive und demokratische kulturelle Bewusstsein zu zerstören.

Mit einer umfassenden Kriminalisierung der Gesellschaft wurde die Korruption eines der größten Übel, das den sozialen Zusammenhalt bedroht. Es hat Riesenaus-maße angenommen. Das spekulative Kapital spielt unter dem Neo-Liberalismus eine alles durchdringende Rolle. Die Korruption im Staatsapparat einschließlich der Regie-rungsmaschine von der Spitze bis unten, den Verteidigungs- und Polizeikräften, dem Wahlsystem, und sogar der Justiz hat ungeahnte Ausmaße angenommen. Unter dem Manmohan Regime, wird die Wirtschaftspolitik entlarvt als verwurzelt in Korruption; fast 40% der Mitglieder Bundesparlaments sind angeklagt wegen Korruption, Verge-waltigung oder Mord, Entblößung des extremen Verfalls, in den das neokolonialistische herrschende System geraten ist.

Es ist die feierliche Aufgabe des indischen Proletariats, der Bauern und aller unterdrückten Teile der Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den fortschrittlichen demokratischen Kräften, dieser schrecklichen Lage zu widerstehen und sie zu überwinden, durch eine korrekte ideolo-gisch-politische Orientierung, die auf einem konkreten Verständnis des Neokolonialismus und Neo-liberalismus beruht.

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