Erster Teil der Sammlung der MLPD in Deutschland für Rojava auf den Weg gebracht
Die erste Ladung Medikamente und Babynahrung hat heute ihre Reise in den Norden Syriens, das autonome Gebiet von Rojava, angetreten. 8 Kartons, darunter ein Inkubationsbesteck, laden wir in einen Anhänger. Aus einer Gelsenkirchener Arztpraxis holen wir, vom Team des ICOR-Büros, noch ein Ultraschallgerät ab. Einige Kartons enthalten bereits genaue Inhaltslisten. Courage-Frauen aus Wuppertal schicken einen Brief mit: „Mit viel Solidarität und Mut und Anerkennung für den Kampf um Selbstbestimmung im Norden Syriens schicken wir dies Päckchen auf die Reise.“
Mit großer Freude und Dankbarkeit wird alles von Vertretern des Bonner Büros von Heyva Sor Kurdistane entgegen genommen. Sie erwarten gerade die Rückkehr der Fahrer des letzten Transports. Denn alles wird auf dem Landweg persönlich per Lkw transportiert. Das bedeutet an den Grenzen oft mehrere Tage Wartezeit. Obwohl jeder Lkw mit einer Liste seiner Ladung ausgestattet ist, müssen die Medikamente meist entladen werden. Vor Ort, in der Region um die Städte Afrin, Qamishli und Kobane, organisiert der kurdische Halbmond die Verteilung.
Über die Situation vor Ort erzählt Hatice: „Vor 2 Jahren war es dort noch wunderschön. Durch den Krieg ist es furchtbar geworden. Viele Menschen müssen auf der Straße schlafen. Viele sind krank. Mein Bruder arbeitet im Libanon. Auf der Rückfahrt wurde er an der Grenze von Islamisten geschlagen, nur weil ein Kreuz auf seinem T-Shirt war. Sie verhaften willkürlich Frauen, die nach mehreren Tagen wieder frei gelassen werden. Was haben sie wohl mit ihnen gemacht? Die Frauen schämen sich, darüber zu sprechen. Auch meine Religion ist der Islam. Aber diese Islamisten sind Leute, die von Saudi-Arabien finanziert werden. Sie geben vor, gegen Assad zu kämpfen. Aber sie kämpfen gegen die Menschen. Sie wollen uns Frauen zwingen ein Kopftuch zu tragen und zu beten. Das geht nicht und das will ich so nicht.
In den kommenden Tagen bereiten die Vertreter des Büros den nächsten Transport vor. Spätestens in vier Wochen soll er starten.