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Angriffe auf die Adivasis im Namen der Ausrottung der Maoisten

von K.N.Ramachandran, Generalsekretär CPI(ML), 24. Mai 2013

Angriffe auf die Adivasis1 im Namen der Ausrottung der Maoisten

Ein Teil der Presse in Chhatthisgarh2 berichtet, dass eine geplante strategische Offensive von vielen tausenden paramilitärischer und polizeilicher Kräfte mit logistischer Unterstützung der Luftwaffe gestartet wurde, um die Maoisten in ihren Hochburgen in Pidiya3 und Minappa4 im Dantewada-Distrikt5 und Süd-Bastar6 auszumerzen. Es werden Berichte veröffentlicht, dass bei den Angriffen auf Stammesdörfer viele Adivasis gefoltert und getötet werden. Frauen werden angegriffen. Lastwagen voll mit toten Körpern werden weggefahren und an entfernten Orten abgekippt. Da die Massenmedien eine Selbstzensur aufrecht erhalten, werden keine Details bekannt. Es ist ein beispielloser, barbarischer Anschlag auf die überwiegend indigene Bevölkerung, die im Kreuzfeuer zwischen den Staatskräften und den Maoist gefangen ist. Es ist eine Wiederholung dessen, was früher in Andhra Pradesh7, in Jharkhand8 und Lalgarh9 in Westbengalen passiert ist, aber diesmal in einem viel größeren Ausmaß, im Namen der Ausrottung des Einflusses von CPI (Maoist) aus diesen Gebieten von Chhatthisgarh. Die CPI(ML) verurteilt entschieden diesen unerklärten Krieg gegen die Stammesbevölkerung der Bastar-Distrikte. Sie fordert, dass die polizeilichen – paramilitärischen Aktionen sofort gestoppt werden sollen und diese Kräfte aus der Region zurückgezogen werden und die Regierung Gespräche mit der CPI (Maoist) einberufen sollte, so wie sie es fordern.

Entsprechend unserem wiederholt dargelegten Standpunkt ist die von der CPI (Maoist) verfolgte Linie eine anarchistische und wird weder bei der Lösung der Probleme des Volkes helfen, noch bei jenen ernsten Problemen, vor denen die kommunistische Bewegung als Ganzes steht. Aber trotzdem betrachtet die CPI(ML) die CPI (Maoist) als politische Kraft und fordert, dass die von ihnen aufgeworfenen Fragen durch einen politischen Dialog gelöst werden sollten. Statt sich darum zu bemühen, nehmen die zentrale und die Regierungen der Bundesstaaten Zuflucht zu abscheulichen Überfällen, um die 'Maoisten' militärisch auszurotten. Im Ergebnis steht die indigene Bevölkerung der Region vor einer ernsteren Situation als der aus den 'Salva Judum'-Tagen.10 Die CPI(ML) ruft alle demokratischen Kräfte auf, vorzutreten und das zu verurteilen und ein Ende des Staatsterrors und der paramilitärischen Aggression gegen die Adivasis in der Region zu fordern.

Die CPI(ML) ersucht die Führung der CPI (Maoist), ihre bisherige Erfahrung und die wiederholten Rückschläge, die sie während der letzten Jahre als Ergebnis der von ihnen verfolgten Linie des 'langwierigen Volkskriegs' erlitten haben, auszuwerten und zwar auf der Grundlage einer konkreten Analyse der gegenwärtigen indischen Situation und im Zusammenhang mit den schweren Rückschlägen, die die internationale kommunistische Bewegung erlitten hat. Die gegenwärtige Situation erfordert eine große Anstrengung aller revolutionärer Kommunisten, um die Massen für eine landesweite Massenerhebung zu mobilisieren und politisieren, um dem reaktionären herrschenden System ein Ende zu bereiten und in Richtung Volksdemokratie und Sozialismus voranzukommen. Die CPI(ML) appelliert an die Führung von Maoist, dass sie ihre abwegige und selbstmörderische strategische Linie beenden und den Weg der revolutionären Massenlinie aufrecht erhalten sollen. Sie sollte eine Änderung ihrer Haltung erklären und einerseits ein politisches Gespräch mit der Regierung fordern, sowie die Initiative ergreifen, sich landesweit mit den revolutionären linken Kräften zusammenzuschließen, um landesweiten Widerstand gegen das korrupte, volksfeindliche herrschende System zu organisieren.

K.N.Ramachandran, Generalsekretär CPI(ML)

24. Mai 2013

1 wörtlich: Ureinwohner; indigene Bevölkerung in Indien, ca. 70 Millionen bzw 7% der Gesamtbevölkerung

2 indischer Bundesstaat im Nordosten, schließt im Norden an Andhra Pradesh an

3Ort in Chhatthisgarh

4Ort in Chhatthisgarh

5Bezirk in Ort in Chhatthisgarh mit ca. 600 000 Einwohner, davon ca. 70% Adivasis

6Bastar: Weiterer Bezirk in Ort in Chhatthisgarh

7indischer Bundestaat

8indischer Bundesstaat, Zentrum des Kohleabbaus

9Ort im Bundesstaat West – Bengalen – nach ihm wurde die konterrevolutionäre Operation Lalgarh benannt, die 2008 begann

10Konterrevolutionäre Operation, die im Juni 2005 in der Bastarregion begann und bis 2011 dauerte, bei der nach inzwischen auch von der Regierung bestätigten Zahlen 644 der 1153 Dörfer der Adivasis weitgehend zerstört worden sind; es kam zu zehntausenden von Fällen der Hinrichtung ohne Urteil, von Vergewaltigungen. Der Führer dieser Operation war Mahendra Karma, ein Führer der Kongresspartei und früherer Funktionär der revisionistischen CPI wurde bei einem Angriff der Guerilla der CPI Maoist am 25. Mai 2013 getötet.

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