Solidaritätserklärung- Was euch heute passiert droht uns morgen
Streik ist ein Recht zur Durchsetzung der Arbeiterinteressen und wir müssen es uns länderübergreifend erkämpfen
Zürich, 29.7.2012
Liebe Kollegen und Kolleginnen, liebe Familien,
mit Erschütterung haben wir gehört, dass die griechische Polizei am 20.7 brutal gegen euch streikende Kollegen, im Stahlwerk von Aspropyrgos, vorgegangen ist. Und die neue Regierung von Griechenland hat ihr wahres Gesicht gezeigt, hatten doch viele noch Hoffnung in die grosse Koalition. Unsere Wut sitzt tief und unsere Gedanken sind jede Minute bei euch und euren Familien. Mutig habt ihr 272 Tage, gegen die Entlassung der 120 Kollegen und die Kürzung eures Lohns, gestreikt. Und euer Entschluss weiter zu kämpfen, die gewerkschaftliche Kampfkraft zu erhöhen, aus dem Streik zu lernen für neue Herausforderungen, dazu gratulieren wir euch. Wir wollen, dass ihr wisst, wir stehen auch weiterhin solidarisch an eurer Seite. Bei unserem Besuch, vor etwa einem Monat, haben wir festgestellt, auch in der Schweiz versuchen sie mit ähnlichen Methoden die Ausbeutung der Arbeiter weiter auf die Spitze zu treiben, z.B durch Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. Die Frage des allseitigen, politischen und gesetzlichen Streikrechts muss für die internationale Arbeiterklasse zu einer wichtigen Forderung werden. Es ist unser gutes Recht als Arbeiterklasse, für unsere Rechte zu streiken. Hoch loben sie die Demokratie, diese gilt aber nur so lange wie wir Ihnen in Ihrem Herrschaftssystem, ihren Profiten nicht zu nahe kommen. Was euch heute passiert droht uns morgen. Auch in Spanien sind die Arbeiter, allen voran die Bergarbeiter auf die Strassen Madrids gezogen und der Regierung empfindlich nahe gekommen. Offensichtlich fühlen sich die Herrschenden und nicht nur der Konzern Elliniki Halivourgia bedroht. Die Kämpfe in Spanien und Griechenland haben viel gemeinsam und die Kämpfenden lernen voneinander, schauen aufeinander. Damit euer mutiger Kampf keine Schule macht, wurde euer Werk brutal gestürmt. Die Herrschenden in Europa und der Welt legen eine härtere Gangart gegen uns Arbeiter ein. Wir sind uns sicher, dass dieser Polizeieinsatz mit Zustimmung der EU durchgeführt wurde.
Die Schweiz hat im Januar 2012 683 Millionen an den IWF gezahlt, Geld welches dazu dient die kapitalistischen Finanzmärkte aufrecht zu erhalten. Es wird zur Durchsetzung der herrschenden Interessen eingesetzt . Geld dass der schweizer Arbeiterklasse zuvor aus der Tasche gezogen wurde, mit immer schärferer Ausbeutung. Solange es denn Kapitalismus gibt wird es Weltwirtschafts- und Finanzkrisen geben.
Wir brauchen eine Welt in der es nicht mehr möglich sein wird, dass internationale Banken und Konzerne das Sagen haben. Nur im gemeinsamen solidarischen Handeln der Werktätigen, gegen jegliche nationale Spaltung, können wir unsere gemeinsamen Gegner, das imperialistische Weltsystem bekämpfen und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen, den echten Sozialismus, kämpfen.
Wir wünschen euch weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Nur in einem länderübergreifenden Kampf können wir Werktätigen die Herrschenden besiegen!
Proletarier aller Länder vereinigt euch!
Mit revolutionären und solidarischen Grüssen
Eure MLGS -Marxistisch-Leninistische Gruppe Schweiz