Polizei greift griechische Stahlarbeiter an - Solidarität gefragt!
Rotterdam, 21.7.2012
Am Freitag morgen greift das griechische mobile Einsatzkommando die Stahlar-
beiter von Helliniki Halyivourgia in Aspropyrgos bei Athen an. Mit Knüppeln und
Schlagstöcken durchbrechen sie die Streikpostenkette der Kollegen, die bereits
mehr als 260 Tage im Streik stehen. Neun Stahlarbeiter - darunter einige Streik-
führer - werden verhaftet, 15 Streikbrecher in die Fabrik gebracht. Den streiken-
den Arbeitern wird der Zugang zur Fabrik untersagt. Die Männer und Frauen und
ihre Familien kämpfen schon beinahe 9 Monate gegen den Plan, ihre Arbeitszeit
und ihren Lohn um 40% zu senken. Mit allen möglichen Methoden (Drohungen,
Spaltung säen, leere Versprechungen) hat der Eigentümer Manesis probiert, den
Streik zu brechen. Aber das ist nicht gelungen.
Mehr noch, der Streik der Stahlarbeiter von Aspropyrgos ist zum Symbol gewor-
den für den Kampf des ganzen griechischen Volkes gegen Lohnkürzungen, Ar-
beitslosigkeit und Sozialkahlschlag - und hat große Sympathie hervorgerufen. In
ganz Europa stehen die Arbeiter und die werktätige Bevölkerung vor der Aufga-
be, für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder zu kämpfen - der Kapitalismus
bietet keine Zukunft.
Vorne dran entwickeln die Stahlarbeiter das Bewusstsein, dass sie nicht allein für
ihren Job und Lohn kämpfen, sondern ein wichtiger Bestandteil sind im Kampf
gegen die ganze Kahlschlagpolitik, die die Troika aus EU, EZB und IWF in Grie-
chenland durchdrücken wollen.
Das macht sie extra gefährlich für die großen Konzerne und ihre Regierungen,
genauso wie die spanischen Bergarbeiter. Darum wird sowohl in Griechenland als
auch in Spanien von höchster Stelle aus probiert, den Widerstand mit Gewalt zu
brechen. Die benutzte Polizeieinheit darf in Griechenland nur mit ausdrücklicher
Zustimmung des Innenministers eingesetzt werden.
Die Stahlarbeiter sind keinesfalls bereit sich einschüchtern zu lassen und for-
dern: Sofortiger Abzug der MAT (das griechische mobile Einsatzkommando) und
unmittelbare Freilassung der inhaftierten Kollegen. Aus der gesamten Umge-
bung, aus Athen und ganz Griechenland strömen die Menschen nach
Aspropyrgos um die Streikenden zu unterstützen. Politische Parteien - darunter
das ICOR-Mitglied KOE - haben zu einer Großdemonstration am Freitagabend
aufgerufen. Auch international kommen viele Solidaritätserklärungen an. Denn
alle Arbeiter Europas und auf der ganzen Welt sehen hier ein gutes Vorbild, wie
sie sich gegen die Krisenmaßnahmen von Konzernen und Regierungen zur Wehr
setzen können.
Solidaritätserklärungen können geschickt werden an die Gewerkschaft PAME, in
der die Kollegen organisiert sind: international@pamehellas.gr.
- Weg mit der Polizeibesetzung!
- Zurückziehen der Entlassungspläne! Für eine Zukunft für alle Stahlarbeiter und alle Werktätigen!
- Internationale Solidarität im Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten!
GML/Rode Morgen Niederlande