Rote Fahne 01/2026

Rote Fahne 01/2026

AfD-Faschisten fordern „Ur-Vertrauen“ in Kapitalisten

Nach vier Jahren finden dieses Jahr vom 1. März bis 31. Mai wieder Betriebsratswahlen statt1

Von gp
AfD-Faschisten fordern „Ur-Vertrauen“ in Kapitalisten
Brauchen die Belegschaften der Großbetriebe starke Gewerkschaften oder Spaltung durch faschistische Betriebsräte für ihren Kampf? (VW Wolfsburg November 2024)

Verstärkt versucht die faschistische AfD, über Betriebsräte organisierten Einfluss in den Betrieben zu bekommen. Dabei hat sie vor allem die Großbetriebe der Autoindustrie im Blick, mit einem Schwerpunkt auf VW. Dort hat sich bei den Beschäftigten sehr viel Unmut und Ärger über die von der Konzernführung mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG-Metall-Führung Ende 2023 abgeschlossenen Verträge angestaut. Das versucht die AfD zusammen mit der faschistischen Betriebsorganisation „Zentrum“ auszunutzen.

Spaltung der Gewerkschaften, Schwächung der Kampfkraft

Die Beteiligung an den Betriebsratswahlen verbinden AfD und „Zentrum“ mit dem erklärten Ziel, die Mitgliedszahlen von IG Metall und Ver.di zu halbieren. Die Spaltung und Schwächung der Gewerkschaftsbewegung durch den Aufbau ihrer faschistischen Scheingewerkschaft versuchen sie noch als demokratischen Pluralismus und Wettbewerb entgegen dem „Diktat der Einheitsgewerkschaft“ zu verkaufen.


Dabei setzen sie an negativen Erfahrungen mit dem Missbrauch der Gewerkschaften etwa bei Wahlwerbung für die SPD an. Die Stimmungsmache gegen die Einheitsgewerkschaft richtet sich in Wirklichkeit gegen eine zentrale Schlussfolgerung der Arbeiterbewegung aus der schädlichen parteipolitischen Zersplitterung der Gewerkschaften in der Weimarer Republik, aber auch in vielen anderen Ländern. Dabei geht es ihnen nicht um „Pluralismus“, sondern um die Gewinnung von Teilen der Arbeiterschaft für ihren völkischen Faschismus.

Co-Management im völkischen Gewand

Auch ihre Kritik am Co-Management der rechten Gewerkschaftsführung ist zutiefst demagogisch. Zentrum verteidigt auf seinen Webseiten vielmehr das reaktionäre Betriebsverfassungsgesetz mit seiner Verpflichtung der Betriebsräte zur „vertrauensvollen Zusammenarbeit“.² Oliver Hilburger, Galionsfigur von „Zentrum“ begründet das unter anderem damit, dass es heute in Deutschland keine Ausbeutung mehr gäbe, weshalb ein „Ur-Vertrauen in den Arbeitgeber“ durchaus angebracht sei.³ Wer die Kapitalisten für soziale Wohltäter hält und mit ihnen vertrauensvoll kungelt, wird selbst die Arbeiterinteressen bei nächster Gelegenheit mit Füßen treten.

 

Damit werden auch die Betriebsratswahlen 2026 zum Feld für den Aufbau einer breiten antifaschistischen Einheitsfront in enger Verbindung mit der weiteren Stärkung der Gewerkschaften als Kampforganisationen.