Rote Fahne 26/2025

Rote Fahne 26/2025

„Eingehende Diskussionen und eine Atmosphäre der Verbundenheit“

Marie-Paula und Philo aus Afrika nahmen am 2. theoretischen Seminar der Weltfrauen in Kathmandu/Nepal im November 2025 teil.¹ Sie schildern ihre Eindrücke:

„Eingehende Diskussionen und eine Atmosphäre der Verbundenheit“
Links: Philomène Mbala (Philo). Vorsitzende der kongolesischen Frauenorganisation AFACO (Association Femme active du Congo); eine der Afrika-Koordinatorinnen der Weltfrauen; Mutter von vier Kindern. Rechts: Marie-Paula Logosu-Teko Vertreterin von CLEF (Cercle de Liaison et d‘Entraide Féminine – Frauenverein der Verbindung und gegenseitiger Unterstützung) aus Togo. Gemeinsam mit anderen arbeiten sie auch für den Schutz der Umwelt

Rote Fahne: Wie beurteilt ihr dieses Seminar?

Marie-Paula: Die Konferenz, an der Delegationen aus allen Kontinenten teilnahmen, bot einen außergewöhnlichen Raum für Austausch, Analyse und internationale Solidarität rund um die Themen der Emanzipation der Frauen und des Kampfes gegen Imperialismus, Kapitalismus, Faschismus und derzeitige Kriege.


Wie lief das Seminar ab?

Philo: Der erste Tag des Seminars begann in einer herzlichen Atmosphäre, geprägt vom Wiedersehen und Kennenlernen der Delegierten aus Afrika, Asien, Europa, Südamerika und anderen Regionen der Welt. Im ersten Teil der Veranstaltung wurden dann die Erfahrungen des Kampfes und die Realitäten des Imperialismus in verschiedenen Kontexten thematisiert.

 

Trotz der Vielfalt der Kontexte zeigten die Beiträge, dass die Mechanismen der Unterdrückung auf ähnlichen Strukturen beruhen. Der Tag endete mit einer bewegenden Hommage an Gaza, mit Gesängen, Tänzen und Solidaritätsbekundungen.

 

Marie-Paula: Der zweite Tag des Seminars war eingehenden Diskussionen gewidmet, die sich mit den Zusammenhängen zwischen Frauenrevolution, sozialistischer Revolution und zunehmenden internationalen Konflikten befassten. Zunächst wurden Wege zur Befreiung der Frauen von Ausbeutung und Unterdrückung untersucht, wobei die zentrale Rolle des revolutionären Feminismus im Gegensatz zum bürgerlichen oder institutionellen Feminismus hervorgehoben wurde.

 

Der Tag endete mit einem Kulturabend, der den Reichtum der Traditionen und die Kreativität der Delegationen hervorhob.


Was könnt ihr von den Ergebnissen des Seminars berichten?

Philo: Der letzte Tag des Seminars war vollständig der Vorstellung und Verabschiedung der Resolutionen gewidmet. Diese Resolutionen bezogen sich auf mehrere nationale und kontinentale Kontexte, insbesondere Afrika, Gaza/Palästina, Kamerun, Nepal, Sri Lanka, Bangladesch und viele andere. Die Resolutionen wurden anschließend gemeinsam für gültig erklärt und bildeten somit die Grundlage für die von der Konferenz verabschiedeten Verpflichtungen.

 

Die Allgemeine Erklärung des Theorie-Seminars wurde nach Einarbeitung der angenommenen Änderungsanträge einstimmig verabschiedet und markierte damit einen klaren Konsens über die politischen Leitlinien, die aus dem Treffen hervorgegangen waren.


Wurde nicht auch gefeiert?

Marie-Paula: Ja, das Seminar endete in einer Atmosphäre der Verbundenheit und Feierlichkeit. Die Delegationen nahmen an einer kulturellen Abschlussveranstaltung teil, die von traditionellen nepalesischen Liedern und Gruppentänzen begleitet wurde.

 

Dieser festliche Moment symbolisierte die Kraft der internationalen feministischen Solidarität, den Zusammenhalt unter den Teilnehmerinnen und die gemeinsame Hoffnung, die Kämpfe über den Rahmen des Seminars hinaus fortzusetzen.