Rote Fahne 18/2025
„Falling in Reverse“ – rückwärts in die imperialistische Barbarei
Die US-amerikanische Band „Falling in Reverse“ („Umkehr des Falls – Wiederaufstieg“) war eine Hauptband beim diesjährigen Rock-Am-Ring-Festival.
Die Post-Hardcore- und Rap-Metal-Band ist vor allem durch ihren Frontman Ronnie Radke bekanntgeworden. Künstlerisch beeindruckt er durch sehr schnelle Raps und aufwändige Pyrotechnik bei seinen Shows. Zusammen mit seinen provokativen Auftritten übt das eine gewisse Anziehungskraft in der Szene aus. Radke polarisiert aber auch sehr stark. Er hat diverse Vorstrafen wegen Gewalt- und Drogendelikten. Schlagzeilen macht er durch besondere Rücksichtslosigkeit und teilweise Gewalt gegenüber Kritikern. Verbal teilt er gerne aus gegen Frauen, Linke, Umweltaktivisten und die LGBTQ-Bewegung.
Radke inszeniert sich als „Rebell“ gegen die sogenannte „Cancel-Culture“ – eine Kultur, in der angeblich nichts gemacht und gesagt werden dürfe, was Spaß macht. Wohlgemerkt geht es ihm vor allem um seinen mehr als fragwürdigen Spaß – auf Kosten anderer! Bei einem Konzert warf er einen Mikrophonständer ins Publikum und verletzte dadurch Besucher.
Türöffner für faschistische Weltanschauung
Der Lifestyle und die Botschaft, die damit verbreitet werden, folgen dem antiautoritären Laissez-Faire-Kult. Dessen Grundprinzip ist „die zunehmende Tabulosigkeit gegenüber jeder Art von Kick, egoistischer Selbstdarstellung, rücksichtsloser Selbstsucht und Respektlosigkeit bis hin zur Zerstörungswut auf Kosten anderer“.¹
Wie der Laissez-Faire-Kult damit weltanschaulich die Tür zu faschistischen Einflüssen öffnet, ist auch bei „Falling in Reverse“ deutlich zu hören. In dem Song „Watch The World Burn“ („Schau zu, wie die Welt brennt“) heißt es: „Jetzt gibt’s kein Zurück mehr, ich schwinge eine Waffe und erteile euch eine Lektion, ich mach keine Scherze, wenn ich sterbe, nehm‘ ich alle mit mir.“ Eine wahre Hymne auf faschistische Massaker eines Anders Breivik oder Anis Amri! Das ist der Soundtrack zum Absturz in die imperialistische Barbarei.
„Fighting for Future“ statt „Falling in Reverse“
Es kann kein Zufall sein, dass in Zeiten weltweiter faschistischer Tendenz und Weltkriegsvorbereitung solch dekadente Bands – ob direkt oder indirekt – gefördert werden. „Rock am Ring“ (gesponsert unter anderem durch die BILD-Zeitung) gab dem eine Bühne.
Es braucht aber auch mehr Aufklärungsarbeit unter Jugendlichen über den zersetzenden Einfluss einer solchen Kultur und eine positive Alternative. Die rebellische Lebenskultur setzt dem eine Kultur der Solidarität, des Kampfgeists und des Optimismus im Kampf für eine sozialistische Zukunft entgegen.