Rote Fahne 15/2025

Rote Fahne 15/2025

Sommer, Sonne, Schwimmbad?

Sommerferien, Urlaub zu Hause. Wegfahren oder – fliegen ist auch ganz schön teuer – also auf ins Schwimmbad in der heißen Zeit …

Von einem Korrespondenten aus Saarbrücken
Sommer, Sonne, Schwimmbad?
Sommer, Sonne und toben im Wasser … aber wo ist das noch möglich?

Leider trifft der bescheidene Traum immer öfter auf die raue Wirklichkeit: Bäder baufällig, wegen Personalmangel eingeschränkte Öffnungszeiten oder dauerhaft ganz geschlossen.

 

„Jedes fünfte Hallenbad und jedes siebte Freibad im Saarland¹ wurde in den letzten 20 Jahren geschlossen. Viele Schwimmbäder sind marode, die Kommunen können sich die Sanierung nicht leisten.“² Klingt logisch, was man sich nicht leisten kann, kann man sich eben nicht leisten. Nur: Sport ist ein elementares Lebensbedürfnis und ein Wesenselement der allseitigen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und jedes einzelnen Menschen.³

 

Man kann sich den ganzen Tag im Schwimmbad aufhalten und so seinen Urlaub günstig verbringen. Auch wenn der Eintrittspreis plus Fahrkarte(n) und vielleicht einem kühlen Getränk für viele eine finanzielle Herausforderung ist. Das immer heißere Klima macht den Aufenthalt in einer aufgeheizten Wohnung oder auf der Straße bei 30 – 35 Grad im Schatten nicht attraktiv und vor allem nicht gesund. Gar nicht zu reden davon, wenn man in überhitzten Fabriken oder Büros arbeiten muss. Wie erfrischend und erholsam wäre da die Abkühlung in einem Schwimmbad.

Wir brauchen viel mehr und wohnortnahe Schwimmbäder!

Die Gemeinden können sich das immer weniger leisten. Und: Den Menschen ein gesundes und kulturvolles Leben zu erleichtern, ist keine Pflichtleistung! Die Förderung von Freizeit und Sport gelten als „freiwillige Aufgaben“ der Kommunen.

 

Und mit der Freiwilligkeit ist es so eine Sache, wenn die Gemeindekassen leer sind, geplündert vor allem von der Bundesebene. „Insgesamt schätzt der Saarländische Städte- und Gemeindetag (SSGT) den Sanierungsstau in saarländischen Bädern auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Damit seien die Kommunen hoffnungslos überfordert.“ Zur Erinnerung: Deutschland ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt!

Für mehr Geld für die Kommunen!

Ausreichend wohnortnahe Schwimmbäder mit geringen Eintrittsgeldern zu erhalten oder zu bauen ist wichtig für Jung und Alt – als Erholungs-, Sport- und Freizeitstätten, um die Wirkung der Klimakatastrophe zu mildern, als Möglichkeit der Urlaubsgestaltung.

 

Ein wichtiges Thema für eine fortschrittliche Kommunalpolitik – im Kampf gegen die immer gnadenlosere Umverteilung durch Bund und Länder für Kriegspolitik und Konkurrenzkampf der Monopole.