Rote Fahne 14/2024

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Gratulation an Stefan Engel zu 50 Jahren ununterbrochener Gewerkschaftsmitgliedschaft - Trotz Ausschluss aus der IG Metall

Stefan Engel war 37 Jahre Vorsitzender der MLPD und ist jetzt Leiter der Redaktion des theoretischen Organs der MLPD, Revolutionärer Weg. Stefan Engel feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum ununterbrochener Gewerkschaftsmitgliedschaft. Herzlichen Glückwunsch!

Von gp
Gratulation an Stefan Engel zu 50 Jahren ununterbrochener Gewerkschaftsmitgliedschaft - Trotz Ausschluss aus der IG Metall
Stefan Engel (rechts) suchte schon immer das Gespräch mit Arbeitern (1. Mai 1998)

Für Stefan Engel war es selbstverständlich, mit dem Beginn seiner Lehre im Anna-Werk in Rödental in die IG Metall einzutreten. Er gewann unzählige Kolleginnen und Kollegen für die Gewerkschaft. Stefan Engel trat für die Gewerkschaft als Kampforganisation ein und bekämpfte die Politik der Klassenzusammenarbeit. Er hat aber auch nie ein Hehl daraus gemacht, dass er für den echten Sozialismus zur Abschaffung von Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterklasse eintritt.

 

Als politischer Leiter des KABD, der Vorläuferorganisation der MLPD, und Parteivorsitzender der MLPD hat er seine Fähigkeiten als Arbeiterführer bewiesen: beim Reichsbahnerstreik 1980, dem Kampf der Rheinhausener Stahlarbeiter 1988, dem großen Bergarbeiterstreik 1997 und dem Opel-Streik 2004. Er hat als erster Hauptkoordinator maßgeblich die Gründung der Internationalen Bergarbeiterkoordination 2013 geführt.

 

Am 15.  12.  1986 hat der IG-Metall-Vorstand auf Antrag der Verwaltungsstelle Gelsenkirchen Stefan Engel ohne Verfahren aus der IG Metall ausgeschlossen. Die Begründung: Seine „Zugehörigkeit zu einer gegnerischen Organisation“. Die IG Metall ist heute die einzige Gewerkschaft, bei der es einen undemokratischen Unvereinbarkeitsbeschluss gegen die MLPD gibt. Die IG Medien (heute Ver.di) hat Stefan Engel mit dem Tag seines Ausschlusses aus der IG Metall sofort als Mitglied aufgenommen!

 

Gegen seinen Ausschluss hat Stefan Engel bis zum Bundesverfassungsgericht geklagt. Die Begründungen für die Ablehnung waren immer dieselben: „Seine (Stefan Engels) nicht anzuzweifelnde Loyalität gegenüber der Gewerkschaft kann angesichts der Fernziele der MLPD als taktisches Verhalten gewürdigt werden“ – so das Bundesverfassungsgericht. Dazu Stefan Engel in einem Interview mit der Kollegenzeitung „Schmelzer“ beim Schalker Verein: „Das ist eine ungeheure Verleumdung. Für unsere Mitglieder ist es eine grundsätzliche Verpflichtung, aktiv in den Gewerkschaften zu arbeiten, denn dort ist die Masse der Arbeiterklasse zur Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen organisiert.“ Es ist „Gesinnungsjustiz, wenn jedem sozialistischen Arbeiter unterstellt wird, er sei Gewerkschaftsfeind, weil er für die Abschaffung der kapitalistischen Verhältnisse ist. Die Gewerkschaften haben aber nicht das Ziel, den Kapitalismus zu erhalten …“

 

Der damalige Chef des Bundesverfassungsgerichts, Roman Herzog ging damit so weit, zur Verteidigung der kapitalistischen Gesellschaft Systemkritikern, Marxisten-Leninisten bürgerlich-demokratische Grundrechte abzuerkennen.

 

Zum 50. Gewerkschaftsjubiläum erhielt Stefan Engel von Ver.di eine Ehrenurkunde mit Dank „für Deine Unterstützung bei der Verwirklichung unserer gemeinsamen Ziele“. Das Jubiläum sollte ein Anlass sein, dass das antikommunistische Relikt der Unvereinbarkeitsbeschlüsse auch in der IG Metall zu Fall gebracht wird.