Rote Fahne 13/2023

Rote Fahne 13/2023

Afrika braucht den Sozialismus mehr denn je

Gastbeitrag von Alassa Mfouapon, Bundessprecher des Freundeskreises Flüchtlingssolidarität

Afrika braucht den Sozialismus mehr denn je

Afrika wird als Entwicklungskontinent bezeichnet, obwohl er ein Drittel der weltweiten Bodenschätze enthält. Und dennoch sehen wir eine erhebliche Verschlechterung der Lebensqualität vieler Afrikaner.

 

Als die afrikanischen Länder ihre Unabhängigkeit erlangten, erstellten die Imperialisten ungleiche Verträge, um den „Neokolonialismus“ einzuführen. Dies hat ihnen erlaubt, weiter die Ressourcen des Landes zu verwalten. So wird heute Kobalt im Kongo von Ruanda mit Großbritannien ausgebeutet. Alle Imperialisten nehmen über korrupte Regierungen Einfluss auf die politische Entwicklung und beuten die afrikanischen Arbeiter aus.

 

Durch die Neuorganisation der internationalen Produktion reißen Übermonopole immer mehr Grund und Boden an sich. Dies hat Bürgerkriege oder Militärputsche zur Folge, wenn die Bevölkerung Proteste anfängt. Die afrikanischen Massen müssen ihren Kampf selbständig zu Ende führen und sich nicht auf Reformen oder den Panafrikanismus reduzieren.

 

Viele afrikanischen Kämpfer opferten ihr Leben, damit ein soziales Leben in Harmonie möglich wird. Patrice Lumumba wurde von den Geheimdiensten aus USA und Belgien ermordet, weil er die bedingungslose Unabhängigkeit des Kongo forderte. Die USA sahen ihn als Kommunisten. Thomas Sankara wurde erschossen. Für die Jugend Burkina Fasos ist er bis heute eine Ikone, ein „afrikanischer Che Guevara“. Er verstaatlichte Grund und Boden. Von mobilen Gesundheitsteams wurden in zwei Wochen zwei Millionen Kinder geimpft. Er verkaufte die Limousinen der Regierung und verpflichtete alle Minister auf einen Renault 5 als Dienstwagen. Er sagte: „Ein Sklave … wird allein für sein Unglück verantwortlich sein, wenn er sich Illusionen über die Herablassung eines Herrn macht, der vorgibt, ihn zu befreien. Nur der Kampf befreit!“

 

Ruben Um Nyobè, ein Gewerkschafter, der zum Revolutionär wurde, war die Galionsfigur des bewaffneten Kampfes für die Unabhängigkeit Kameruns. Er wurde 1958 von der französischen Armee getötet. So verhielten sich die Imperialisten zu afrikanischen Freiheitskämpfern.

 

Mao Zedong aber unterstützte sie mit vollem Herzen. Er sagte zu afrikanischen Freunden am 8. August 1967: „Ein Volk, dessen Revolution bereits gesiegt hat, muß den Völkern, die noch um ihre Befreiung kämpfen, Hilfe erweisen. Das ist unsere internationalistische Pflicht.“

 

Auch die Anti-Rassismus-Bewegung ist eng mit dem Sozialismus verbunden. In der Black-Panther-Bewegung in den USA waren viele Unterstütz­er von Mao. Malcolm X war der Überzeugung: Wenn Mao ­Zedong es geschafft hat, dass die ­Chinesen sich Chancen und Respekt verschaffen, dann werden es auch wir Menschen afrikanischer Herkunft schaffen!

 

Heute, da das Bewusstsein und Aufstände der Jugend Afrikas sich wie noch nie entwickeln, werden die Manöver der afrikanischen Regierungen und der Imperialisten immer weniger geteilt.

 

Antikommunisten wollen den Sozialismus in der Flüchtlingsbewegung liquidieren. Das geht nicht. Wir wollen Fluchtursachen abschaffen. Wir wollen eine Welt, wo es keine Menschen erster und zweiter Klasse gibt.

 

Die Flüchtlingsbewegung braucht Zukunftsvisionen. Der Sozialismus gehört deshalb zur Flüchtlingsbewegung. Er ist der Ausweg.