Rote Fahne 09/2023

Rote Fahne 09/2023

Was gehört zum 1. Mai wie die Rose zum Frauentag?

Internationale Solidarität – sozialistische Perspektive – Mut – ein geschwisterliches Band um die ganze Welt! Das prägte das Webinar der United Front (Internationale antiimperialistische und antifaschistische Einheitsfront) am 23. April

Von (is)
Was gehört zum 1. Mai wie die Rose zum Frauentag?
Der Ruf nach der Internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront (Gemälde von Rainer Günther – Ausschnitt)

Mit dieser optimistischen Stimmung nahmen etwa 55 Menschen aus 13 Ländern an dem Webinar teil. Deren Co-Präsidentin, Monika Gärtner-Engel, hatte zu dem Webmeeting aufgerufen, um gemeinsam den 1. Mai sowie den ersten Weltkongress der antiimperialistischen Einheitsfront am 5. und 6. September 2023 in Deutschland vorzubereiten.

 

Es war ein eindrucksvoller Blick in die Welt mit Beiträgen aus Uruguay, Frankreich, Russland, Peru, Polen, Tunesien, Südafrika, Türkei-Kurdistan und Marokko. Aus jedem Land konnten die Teilnehmer mit Würde und Stolz berichten:

 

* Die Maoisten aus Tscheljabinsk (Ural) werden trotz Repressionen den Marxismus-Leninismus hochhalten und am Aufbau einer revolutionären Partei arbeiten.

 

* Den Freunden vom Karl-Marx-Institut in Polen ist Aufklärung gegen die Wirkung der bürgerlichen Propaganda auf die Arbeiterklasse ein besonderes Anliegen.

 

* In Uruguay wird am 25. April erneut ein Generalstreik stattfinden.

 

* In Peru bestehen die Arbeiter in den Bergwerken und Fabriken, die Bauern auf dem Land auf der Rückkehr des gewählten Präsidenten Castillo.

 

* Mit Spannung hörten alle Teilnehmer den Bericht aus Frankreich. Was im Januar als Kampf gegen Emmanuel Ma­crons Rentenpläne begann, ist inzwischen ein landesweiter Kampf, der wöchentlich bis zu 2,5 Millionen Menschen mit politischen Forderungen auf die Straße bringt. Längst geht es nicht allein um die Renten. Macron personifiziert für viele das herrschende System, von dem 24 Prozent der Befragten bei einer Umfrage sagten, es muss „radikal“ verändert werden, und 51 Prozent, das geht nicht ohne Gewalt. Am Stand der UPML1 gibt es Diskussion ohne Pause und revolutionäre Schriften sind eine heiße und willkommene Ware.

 

* Zwei Beiträge – aus Marokko und Tunesien – informierten über die Hintergründe der Situation im Sudan. Die herzlichsten und solidarischen Grüße von allen Teilnehmern gehen an die kämpfenden Massen dort. Sie knüpfen an ihren Aufstand von 2018 an. Nicht allein die blut- und goldgierigen Generäle, sondern die Hände zahlreicher Imperialisten, die nach dem Land greifen, sind das Problem.

 

* Mit großem Respekt blickten wir auch nach Rojava / Syrien, von wo ein eigener Beitrag mit Bildern unterlegt über die brisante Situation informierte. In der Türkei beherrscht das Thema Wahlkampf die Szene. Er wird von den Revolutionären genutzt, um ihre Kräfte zu stärken und sich auch auf mögliche gewaltsame Eskalationen im Zusammenhang mit dem Wahlausgang einzustellen. In Deutschland soll eng zusammengearbeitet und für die Wahl der Grünen Linken Partei geworben werden.

 

Monika Gärtner-Engel berichtete über Fortschritte und eine ganze Reihe neuer Mitglieder der Einheitsfront. Sie warb dafür, selbst intensiv neue Kräfte zu gewinnen, vor allem aus den Organisationen aller Unterdrückten: Umweltschützer, Bauern, Frauen, Jugendlicher, Flüchtlinge, Indigene … Der nächste „Schub“ an Teilnehmern soll sich bis zum 25. Mai mit einer kurzen Vorstellung und auf dem Anmeldeformular für die Mitgliedschaft bewerben. Der Kongress der Einheitsfront wird in enger Zusammenarbeit mit den Kräften der Internationalen Bergarbeiterkonferenz vorbereitet. Gemeinsam entsteht hier eine starke Kraft gegen den Imperialismus!