Rote Fahne 24/2022

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Indien: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung der Konferenz“

Eine Delegation der MLPD konnte vor einigen Wochen unter anderem mit Pradeep Burgula sprechen, der auf der zweiten Bergarbeiterkonfernez in die internationale Koordinierungsgruppe gewählt wurde. Ein Teilnehmer der Delegation berichtet

Von pr
Indien: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Vorbereitung der Konferenz“
Werbe-Truck zur Mobilisierung für die 2. Internationale Bergarbeiterkonferenz in Rama­gundam (Indien)


Die indischen Kohlebergleute im Bundesstaat Telangana standen während unseres Besuchs im Streik um höhere Löhne. Dazu hatte sich ein gemeinsamer Kampf verschiedenster parteipolitisch ausgerichteter Gewerkschaften entwickelt, eine starke Streikfront. Reformistisch ausgerichtete Gewerkschaften hatten einen Tarifvertrag für die fest angestellten Bergleute abgeschlossen, der die Kernforderung nach einer Lohnerhöhung nicht verwirklichte.

Die klassenkämpferische Gewerkschaft IFTU (Indien Federation of Trade Unions) und weitere kämpferische und klassenkämpferische Gewerkschaften setzen den Streik fort, da die wesentliche Forderung eben nicht erfüllt ist. Aber die Streikfront ist gespalten und es gibt komplizierte Beratungen und engagierte Diskussionen, wie der Kampf um die berechtigten Forderungen weitergeführt werden muss.

Integrierende Funktion

Die internationale Koordinierung der Bergarbeiter hat eine integrierende Funktion. Zehn Gewerkschaften hatten sich 2017 zusammengeschlossen, um die Konferenz in Indien durchzuführen. Sie haben sich auch verabredet, ihre Verantwortung für die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz wahrzunehmen.

Der Corona-Pandemie fielen in Indien Zehntausende, auch bekannte Arbeiterführer und Gewerkschafter zum Opfer. Das hat Spuren hinterlassen und machte es notwendig, dass viele Absprachen bisher über Onlinekonferenzen stattfanden. Dennoch sind die Aktivisten über den Vorbereitungsprozess genau im Bild.

„Wir wollen fünf Delegierte schicken“

Pradeep Burgula berichtet, dass sie für November 2022 ein Vorbereitungstreffen in Präsenz organisieren. Dort soll eine Werbekampagne zur Bekanntmachung der Bergarbeiterkonferenz unter den Bergleuten beschlossen werden und der Fahrplan, wie Anfang 2023 die indischen Delegierten für die Konferenz beschlossen werden. „Diesmal“, so sagt er, „wollen wir fünf Delegierte zur Konferenz schicken. Sie sollen nicht nur das Gebiet in Telang­ana, sondern auch weitere Kohle- und Bergbaugebiete repräsentieren und wieder aus verschiedenen Gewerkschaften zusammengesetzt sein. Wir arbeiten da mit Hochdruck daran.“

Die „Kumpel für AUF“-Gruppe in Duisburg (Walsum, Dinslaken, Voerde und Niederrhein) hat sich verpflichtet, die indischen Delegierten zu empfangen, ihre Anreise zu unterstützen und dazu eng mit den indischen Bergleuten zusammenzuarbeiten.