Rote Fahne 21/2022

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Bergarbeiterkonferenz: „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter“

Kürzlich wurde im Saarland die Vorbereitungsgruppe für die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz (IMC) gegründet. Sie findet vom 31. August bis zum 3. September in Thüringen statt

Von (gg)
Bergarbeiterkonferenz: „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter“
Vorbereitungsgruppen für die Internationale Bergarbeiterkonferenz gibt es in mehreren Städten. Hier eine Aktion in Duisburg. Foto: RF

Rund 20 Teilnehmer waren gekommen, auch eine Delegation aus dem Ruhrgebiet mit Andreas Tadysiak, dem Hauptkoordinator der internationalen Bergarbeiterkoordination. Damit gibt es derzeit elf Vorbereitungsgruppen beziehungsweise Gruppen von Kumpel für AUF1 in Deutschland.

 

Deutlich wurde an diesem Nachmittag: die Bergleute der Welt sind eine Speerspitze des internationalen Industrieproletariats im Kampf für eine lebenswerte Zukunft aufgrund ihrer hart geführten Kämpfe, aber auch aufgrund ihrer schweren Arbeit und ihres solidarischen Zusammenhalts.

 

Ein Teilnehmer aus Kasachstan berichtete von Arbeiterfreunden in Russland und der Ukraine und dem Versuch, sie zu spalten, in dem sie mit Nationalismus gegeneinander aufgehetzt werden.

 

Die Höherentwicklung der internationalen Bergarbeiterkoordination, internationale Solidarität und Zusammenschluss bekommen in dieser Situation größte Bedeutung für die Hebung des Bewusstseins: „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter, wir stehen gegen eure imperialistischen Kriege auf!“


53 000 aktive Bergleute in Deutschland

 

Gegen Vorstellungen, die Bergleute spielen im Klassenkampf keine Rolle mehr, stellte Andreas Tadysiak dar, dass es allein in ganz Deutschland noch 53 000 aktive Bergleute gibt, unter anderem im Braunkohletagebau, in Salzbergwerken, wie bei Kali & Salz in Thüringen oder auch in neu eröffneten Erzbergwerken.


Die Internationale Bergarbeiterkoordination hatte auf ihrem jüngsten Treffen vorgeschlagen, dass an der 3. IMC in Deutschland auch Arbeiterdelegationen aus anderen Branchen teilnehmen und die Bevölkerung in allen Teilen Deutschlands von diesem wichtigen Event erfahren sollte.

 

So überbrachten Andreas Tadysiak, eine weitere Gruppe von Bergbaufreunden und eine MLPD-Delegation am 7. Oktober den Beschäftigten von Ford Saarlouis – einem ehemaligen Bergbau-Abkehrbetrieb2 – die Solidarität für ihren Kampf um jeden Arbeitsplatz. Die Ford-Belegschaft wurde herzlich zur Vorstellung und Vorbereitung der 3. IMC eingeladen.

 

Über 30 Ford-Kolleginnen und -Kollegen trugen sich ein, um in Kontakt zu bleiben und Kampferfahrungen auszutauschen. Es gelang dabei auch, eine Abwartehaltung aufzubrechen und das Bewusstsein zu stärken, dass nur wer kämpft, auch gewinnen kann.


Die Vorbereitung der 3. IMC soll forciert angegangen werden, mit der Mobilisierung von Übersetzern, Auf- und Abbau-Helfern, Köchen, Betreuern und vor allem von zahlreichen Bergleuten aus aller Welt.