Rote Fahne 10/2022

Rote Fahne 10/2022

Unglaubwürdige „Friedensfreunde

Die „Querdenker“-Bewegung hat ein neues Thema entdeckt.

Von (rof / ms)
Unglaubwürdige „Friedensfreunde

Nachdem der reaktionäre Protest gegen Corona-Schutzmaßnahmen ausgedient hat, spielen sie sich als radikale Kriegsgegner auf. Die Stichworte gibt die faschistoide AfD vor. Ihr Vorsitzender Tino Chrupalla: „Ich vertrete deutsche Interessen. Dieser Krieg ist nicht unser Krieg.“1 Im Umkehrschluss: Ein Krieg, in dem die Interessen des deutschen Imperialismus größeres Gewicht hätten, wäre durchaus Sache der AfD. In ihrem Programm wirbt sie für „Streitkräfte, deren Führung, Stärke und Ausrüstung an den Herausforderungen künftiger Konflikte orientiert ist und höchsten internationalen Standards entspricht, die gründlich und an den modernen Einsatzerfordernissen orientiert ausgebildet werden“. Und die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel bejammerte im Bundestag am 27. Februar die „marginalisierte Rüstungsindustrie“.2 In Wahrheit steht die AfD für einen noch aggressiveren Wiederaufstieg des deutschen Imperialismus in nationalistischer Konkurrenz zum US-Imperialismus und anderen EU-Staaten.