Opel Eisenach: „Der nächste Schritt muss Persönlichkeitswahl sein“

„Nach drei Monaten der Kurzarbeit und der Verhinderung einer Werksschließung durch die Hintertür hat die Belegschaft am 6. Januar 2022 die Produktion wieder aufgenommen. Das sind noch keine drei Wochen – und das Ergebnis? Über 1600 unfertige Autos auf Halde. Im Rohbau wurde das Qualitätstor eingespart … Der Krankenstand liegt über 10 Prozent, Tendenz stark steigend. …

Das Einzige, was unserer Werkleitung einfällt, ist noch mehr Flexibilisierung auf unserm Rücken. Sie beantragen bei der Bundesagentur für Arbeit die Möglichkeit zur neuen Kurzarbeit bis Ende März, gleichzeitig haben sie beim Betriebsrat eine Zustimmung zu Sonderschichten, Schichtverlängerung, Einsatz von Leiharbeitern eingefordert …

Gegen die Abwälzung von Krisenlasten auf unseren Rücken brauchen wir die Arbeitereinheit – im Konzern, konzern- und länderübergreifend. Wir brauchen  Neueinstellungen anstatt Leiharbeit. Wir brauchen unsere IG Metall als Kampforganisation und Betriebsräte, die sich in den Dienst unserer Klasse stellen. Es gibt keine „gemeinsamen Interessen“ mit Stellantis. … Wir brauchen einen starken Betriebsrat, der nur den Interessen der Arbeiter und ihren Familien verpflichtet ist.“

Zur Aufstellung einer IG-Metall-Absicherungsliste haben die IG-Metall-Mitglieder in einer Urwahl die Reihenfolge der Kandidatinnen und Kandidaten gewählt. Dazu heißt es im „Extra“: „Dabei sorgten die Gewerkschafter doch für große Verschiebungen gegenüber dem ursprünglichen Wahlvorschlag. Mit der Urwahl haben sich die Metaller auf die Möglichkeit der Aufstellung gegnerischer Listen vorbereitet. Der nächste Schritt muss die Persönlichkeitswahl sein, damit nicht nur 30 Prozent der Belegschaft demokratisch über die einzelnen Kandidaten abstimmen können, sondern jeder in der Belegschaft die Möglichkeit dazu hat.“