Rote Fahne 03/2022

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Sozialistisches Gesundheitswesen: So wäre die Pandemie besiegbar

Sozialistische Staaten bauen auch in ihrer Gesundheitspolitik auf den Einsatz der Bevölkerung

Von (ako)
Sozialistisches Gesundheitswesen: So wäre die Pandemie besiegbar
Ein sozialistisches Gesundheitswesen setzt auf breiteste Aufklärung und Gesundheitsversorgung – das während der Kulturrevolution entwickelte System der Barfußärzte war Ergebnis einer intensiven weltanschaulichen Auseinandersetzung mit dem Spezialistendünkel und fatalistischer Akzeptanz schlechter medizinischer Versorgung auf dem Land. Foto: WHO D. Henrioud / CC0

Bisherige sozialistische Revolutionen wie 1917 in Russland oder 1949 die neudemokratische Revolution in China, fanden bettelarme, von Seuchen geplagte und wenig gebildete Massen als Erbe des Kapitalismus vor. Bereits in ihren ersten Dekreten zur Gesundheit verwirklichten sie sozialistische Prinzipien. So vertrat das Volksgesundheitsprogramm 1949 in China unter anderem: Die Volksregierung ist für die Gesundheit der Bevölkerung verantwortlich. Voraussetzung für die Gesundheit ist Bewusstseinsbildung in Verbindung mit der Anhebung des Lebensstandards: Agrarreform, Industrieaufbau, Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion. Anwendung der fortschrittlichsten Prinzipien, mit Unterstützung der UdSSR, die damals als vorbildlich galt. Die aktive Teilnahme der großen Massen ist unerlässlich.

 

In kurzer Zeit wurden Cholera, Malaria und Beulenpest besiegt! Dann waren die Geschlechtskrankheiten dran. Ihre Verbreitung spiegelte die soziale Struktur des Landes wider: Sie traf vor allem unterdrückte Minderheiten und Großstädte, also dort, wo vor der Befreiung größte Armut geherrscht hatte.

 

„Da es unmöglich gewesen wäre, bei allen Bevölkerungsgruppen serologische Tests vorzunehmnen, stellte sich die Frage, mit welcher Methode man die Millionen latenter Fälle diagnostizieren könnte.“1 Es entwickelte sich ein Widerspruch: „Einige forderten die Erhöhung des Budgets, Aufstockung von Personal, Entwicklung neuer serologischer Methoden und die Intensivierung der Forschung. Hierbei handelte es sich um eine rein technische Argumentation, losgelöst von jeglicher Politik und ohne Einsicht in die Bedürfnisse der Bevölkerung. … Die proletarische Linie bestand darin, mit den Massen zusammenzuarbeiten und ihnen zu dienen, um die politischen Erfahrungen für die Anwendung von Massenmethoden zu erlangen und damit das Problem von Geschlechtskrankheiten zu lösen. So wurde in der Provinz Hopei ein Fragebogen mit zehn Fragen ausgearbeitet, in denen alle nur möglichen Symptome aufgeführt waren … Wenn jemand eines dieser Anzeichen … hatte oder früher gehabt hatte, so wurde er zur Untersuchung gebeten und musste sich einer Blutprobe unterziehen. In der Praxis befand sich unter 20 Personen, die Auffälligkeiten vorwiesen, ein Fall von Geschlechtskrankheiten.“ So konnte auch diese Seuche niedergerungen werden.

 

Vereinigte sozialistischen Staaten der Welt heute – die proletarische Linie – würden ebenfalls die Massen einbeziehen: volle Information und Massendiskussion; intensive weltanschauliche Diskussion, um alle traditionellen Ängste, Mythen und fatalistische Gefühle zu überwinden; Intensivierung der Forschung nach neueren, nebenwirkungsärmeren Impfstoffen; Ausbildung zigtausender neuer Helfer; Impfpflicht inklusive individueller Untersuchung; Impfregister; Aufhebung von Patenten und Organisierung der internationalen gegenseitigen Unterstützung, um die Pandemie weltweit zu besiegen.