Rote Fahne 14/2021

Rote Fahne 14/2021

Ewig, wie die Sonne – heilig, wie das Feuer

Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft. Mit dem Ende der NS-Herrschaft wurde der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. Doch für mehr als 1,5 Millionen sowjetische Soldaten war der Krieg noch nicht vorbei.

Von Gastbeitrag Alexandre Sladkevich
Ewig, wie die Sonne – heilig, wie das Feuer
Sajsan-Gedenkstätte, Ulan Bator, Mongolei: Mosaike zeigen Szenen der Freundschaft zwischen den sowjetischen und mongolischen Völkern in Krieg und Frieden. Im Mittelpunkt dieses Ringes ragt ein Rotarmist mit Fahne empor. Foto: Alexandre Sladkevich

Zu den im Fernen Osten stationierten Einheiten wurden zusätzlich tausende Rotarmisten, die Europa befreit hatten, verlegt. ... Die Sowjetunion trat in den Pazifikkrieg ein. Anstatt nach Hause zu ihren Familien zurückzukehren, falls sie noch am Leben waren, mussten Tausende Soldaten wieder sterben und Abertausende weitere Verletzungen davontragen. Am 9. August 1945 begannen die Sowjets die Offensive. Im Rahmen der „Operation Auguststurm“ der Sowjetunion und der Mongolei gegen das Kaiserreich Japan, wurden die japanischen Vassalenstaaten Mandschukuo in der Mandschurei und Mengjiang in Nordchina erobert. Ebenfalls Korea, auch die Präfektur Karafuto, die Südsachalin und die damals japanischen Kurileninseln umfasste. Die Rote Armee kämpfte sich auch gemeinsam mit der Mongolischen Revolutionären Volksarmee durch die Mongolei voran. Am 2. September 1945 kapitulierte das Kaiserreich Japan.

 

Die Gedenkstätten, Soldatenfriedhöfe und Denkmäler erinnern somit an die letzten sowjetischen Opfer des Zweiten Weltkrieges in China, Nordkorea und der Mongolei.

 

Der Gastautor Alexandre Sladkevich schreibt:

 

Als ich ein Kind war, haben mir meine Großeltern über ihre Kriegszeiten erzählt. ... Etwa 2003 habe ich mich dazu entschlossen, Kriegsveteranen aufzusuchen, um ihre Erinnerungen festzuhalten und sie zu fotografieren.  . . .  Schließlich entstand ein Buch „Ich habe das gesehen“. Gleichzeitig fragte ich mich, was die Millionen von Nichtzurückgekehrten erzählt hätten? So fing ich an, sowjetische Denkmäler weltweit zu fotografieren. Seit 2014 bin ich als Schlachtfeldarchäologe in den Gebirgen des Kaukasus ehrenamtlich tätig (wir suchen Kriegsartefakte für Museen und natürlich Gebeine, um sie menschenwürdig beizusetzen).