Palästina / Israel
Hamas – eine antikommunistische islamistisch verbrämte faschistische Kraft
Ein Leser aus Eisenach wünschte sich mehr Hintergrundinformationen zur Rolle der Hamas in Gaza/Palästina. Roland Meister vom Zentralkomitee der MLPD antwortete ihm
In Deutschland wird durch eine Kampagne, insbesondere über bürgerliche Medien, bürgerliche Politiker und die proimperialistischen sogenannten „Antideutschen“ versucht, die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf und den demokratischen und progressiven jüdischen Kräften als „antisemitisch“ zu diffamieren.
Dabei wird der berechtigte Kampf des palästinensischen Volkes um nationale und soziale Befreiung mit der Tätigkeit von Organisationen des religiös-fanatischen Fundamentalismus gleichgesetzt.1 Dazu gehören die Hamas, die Anfang Dezember 1987 von den Führern der Muslimbrüder im Gazastreifen gegründet wurde. Die Muslimbrüder entstanden 1928 ausdrücklich als eine feudalistische rückwärtsgerichtete Organisation, die als Gegengewicht gegen den kommunistisch geführten nationalen und sozialen Befreiungskampf im Nahen und Mittleren Osten von den Imperialisten eingesetzt wurde. Diese Rolle übernahm zunächst auch die Hamas und wurde dazu auch finanziell von Israel unterstützt.
In ihrem Buch „Hamas“ berichtet Helga Baumgarten, wie Hamas „als Gegengewicht gegen die PLO und die Kommunisten finanziert“ wurde und kommt zum Ergebnis: „Die israelische Politik gegenüber den palästinensischen Muslimbrüdern kann am besten charakterisiert werden als eine Politik der freundlichen Duldung …“2. Hamas missbraucht die Religion des Islam für seine Zielsetzung eines sogenannten „Gottesstaates“, der feudale Verhältnisse und insbesondere die verschärfte besondere Unterdrückung der Frau zum Ziel hat. Damit kann es keinerlei Sympathie geben.
Hamas konnte vor dem Hintergrund der massiven Repression und des andauernden Belagerungszustandes des Gazastreifens zeitweise an Einfluss gewinnen, ebenso wie die ultrareaktionären zionistischen Kräfte versuchen, sich mit dem Szenario der andauernden Bedrohung durch die angeblichen „terroristischen Palästinenser“ an der Macht halten. Als Vorwand werden dazu auch die Bombardierung israelischer Zivilisten durch Hamas und andere Organisationen im Gazastreifen genutzt. Diese lehnt die MLPD unmissverständlich ab. Für den Kampf um Befreiung sind sie kontraproduktiv, da sie die Spaltung zwischen dem palästinensischen und jüdischem Proletariat und den breiten Massen vertiefen.
Die MLPD bekämpft Antisemitismus und Zionismus wie jede andere Form des Rassismus und kritisiert deshalb ausdrücklich die reaktionär-fundamentalistische Hamas und andere islamistisch-reaktionäre Kräfte. Seit Ende des II. Weltkriegs treten die Kommunisten und andere Revolutionäre für eine gerechte Lösung des Palästina-Konflikts ein, die die Rechte der Palästinenser und der Israelis wahrt und dem Geist der Völkerfreundschaft entspricht. Das erfordert heute eine demokratische „Zwei-Staaten-Lösung“ mit einem souveränen israelischen und einem souveränen palästinensischen Staat. Das ist momentan der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem demokratischen, perspektivisch sozialistischen Palästina, in dem Israelis und Palästinenser friedlich zusammenleben.
1 vgl. REVOLUTIONÄRER WEG 33, S. 245 ff.
2 „Hamas“, München 2006, S. 32/33