Rote Fahne 15/2020

Rote Fahne 15/2020

„Bekämpft die Rassendiskriminierung der USA-Imperialisten“

Der chinesische Revolutionär Mao Zedong war nicht nur ein Vorkämpfer für nationale und soziale Befreiung der Arbeiterklasse und der Masse der Ausgebeuteten und Unterdrückten der Welt. Er setzte sich besonders auch für den Kampf gegen Rassendiskriminierung ein

Von Mülheim/Ruhr (Korrespondenz)
„Bekämpft die Rassendiskriminierung der USA-Imperialisten“
Martin Luther King auf einer Pressekonferenz, 1964, Foto: WikiImages / Pixabay / Pixabay-License

1963 verfasste er einen Aufruf, in dem er unter anderem schrieb: „Ich richte meinen Aufruf an die Arbeiter, Bauern, revolutionären Intellektuellen, aufgeschlossenen Mitglie­der der Bourgeoisie und alle übrigen aufgeklärten Menschen: Vereinigt euch, bekämpft die Rassendiskriminierung der USA-Imperialisten, unterstützt die Afro-Amerikaner in den USA im Kampf gegen die Rassendiskriminierung.“1

 

Im Geiste dieser Worte Mao Zedongs 1963 solidarisierten sich viele Menschen weltweit mit den Kämpfen in den 1960er-Jahren gegen rassistische Unterdrückung. Martin Luther King war einer der Führer der Bewegung. Er wurde am 4. April 1968 von einem Rassisten ermordet. Die Kämpfe heute haben eine ganz neue Dimension. Die Erfahrungen von damals sollten mit verarbeitet werden.

 

Unterdrückte können nicht ewig Unterdrückte bleiben ...

 

Märsche, Boykotts und Sitzblockaden gegen die legale Rassentrennung wurden von den Herrschenden in den Südstaaten mit brutaler Gewalt unterdrückt. 1963 schrieb Martin Luther King einen „Brief aus dem Gefängnis“: „Unterdrückte Menschen können nicht für alle Ewigkeit Unterdrückte bleiben. Irgendwann muß der Drang nach Freiheit zum Ausdruck kommen, und dies ist bei den amerikanischen Negern2 nun geschehen.3 

 

Martin Luther Kings glühende Überzeugung von der notwendigen Überwindung rassistischer Unterdrückung fußte vor allem auf seinem zutiefst christlichen Weltbild. Das dialektik-materialistische Wissen um die Einordnung dieses Kampfs in die geschichtlichen Gesetzmäßigkeiten und eine klare gesellschaftliche Perspektive fehlten ihm. Er war  – wie Mao Zedong schreibt – „ein Anhänger der Doktrin vom gewaltlosen Widerstand. Die USA-Imperialisten haben ihn jedoch deswegen keineswegs geduldet. … Dies ist für die breiten Massen der schwarzen Bevölkerung in den USA eine gründliche Lehre.“ Weiter heißt es in der Erklärung von Mao Zedong anlässlich der Ermordung Martin Luther Kings im Jahr 1968: „Die Rassendiskriminierung in den USA ist ein Produkt des Systems von Kolonialismus und Imperialismus. Der Widerspruch zwischen den breiten Massen der schwarzen Bevölkerung der USA und den herrschenden Kreisen der USA ist ein Klassenwiderspruch. … Der Kampf der Afro-Amerikaner wird sicherlich mit der Arbeiterbewegung der USA verschmelzen und schließlich der verbrecherischen Herrschaft der USA-Monopolkapitalisten ein Ende setzen.“