Rote Fahne 22/2018

Rote Fahne 22/2018

Erneut zu entdecken: hochaktuelle Texte gegen Faschismus und Krieg

Die in zwei Bänden vom Verlag Neuer Weg vorgelegten Texte von Willi Dickhut, dem Vordenker und Mitbegründer der MLPD, sind unter ganz und gar außergewöhnlichen Umständen in strengster Illegalität entstanden

Von Anna Bartholomé
Erneut zu entdecken: hochaktuelle Texte gegen Faschismus und Krieg
Grafik: Pixabay

Der 1904 geborene gelernte Schlosser Willi Dickhut war als bekannter Kommunist bereits 1933, unmittelbar nach dem Machtantritt des Hitler-Faschismus, verhaftet und bis 1935 in Zuchthaus und Konzentrationslager inhaftiert worden. Nach seiner zeitweiligen Haftentlassung zögerte er keinen Moment, um mit einer systematischen antifaschistischen Arbeit im Untergrund zu beginnen. Als die Situation auch für die aufrechtesten antifaschistischen Widerstandskämpfer mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 immer schwerer zu durchschauen war, reichte die mündliche Überzeugungsarbeit nicht mehr aus.

 

Willi Dickhut begann mit schriftlichem „Informations- und Schulungsmaterial“, das er in getippter, fünffacher Ausfertigung im allerengsten Kreis der proletarischen Widerstandskämpfer in Solingen verbreitete. Willi Dickhut beendete die Ausarbeitungen im Mai 1945, nachdem er nach erneuter Verhaftung und drohender Todesstrafe aus dem Gefängnis fliehen und bei Genossen ein Versteck finden konnte.

 

Die neun Kapitel untersuchen materialistisch-dialektisch die Vorgeschichte und den Verlauf des II. Weltkrieges. Zu allen Weltregionen erarbeitete Willi Dickhut eine historische Analyse, enttarnte nüchtern die Interessen auch der anderen imperialistischen Mächte in ihrer langen Weigerung der Unterstützung der Sowjetunion. Akribisch untersuchte er die Kulminationspunkte im Kriegsverlauf und fertigte dazu eigene Kartenzeichnungen an. Bis zum Ende behielt er sein Vertrauen in die Massen, trotz deren Beeinflussung durch die faschistische Demagogie. Das war die Grundlage für seinen proletarischen Optimismus in der Überzeugungsarbeit für eine sozialistische Zukunft ohne Krieg und Faschismus.

 

Willi Dickhut musste sich dabei geschickt auf damals zugängliche Quellen aus bürgerlichen Geschichtsbüchern und Zeitschriften stützen. Sorgfältig unterschied er  zwischen den Propagandaphrasen und den sachlich verwertbaren Informationen. Seine profunden Kenntnisse der Klassiker des Marxismus-Leninismus, besonders der Werke Lenins, waren ihm dabei sichere Richtschnur.

 

Stefan Engel, der langjährige ehemalige Vorsitzende der MLPD, schrieb bei der Veröffentlichung der Bücher 1987: „Das Buch ist ein Bereicherung für das Allgemeinwissen und eine ideologisch-politische Waffe gegen die Gefahr des Neofaschismus und eines atomaren III. Weltkriegs. Es ist auch ein hervorragendes Beispiel für die Überlegenheit der materialistischen dialektischen und historischen Analyse.“

 

Gerade heute, wo faschistische und faschistoide Kräfte mit staatlicher Förderung wieder frech auftreten und sich eine allgemeine Tendenz der imperialistischen Kriegsvorbereitung entfaltet, bekommen diese Bücher wieder brennende Aktualität. Anna Bartholomé

 

Willi Dickhut

Proletarischer Widerstand gegen Faschismus und Krieg

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www.people-to-people.de