Rote Fahne 17/2017

Rote Fahne 17/2017

Warum es im Sozialismus keine Ausbeutung gibt

Die Mehrheit der Menschheit wünscht sich eine Gesellschaft ohne kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung. Das ist kein unerfüllbarer Traum

Von wb/ar
Warum es im Sozialismus keine Ausbeutung gibt
Kindererziehung im Sozialismus eine gesellschaftliche Aufgabe (Foto: RF)

Es war Karl Marx, der wissenschaftlich nachgewiesen hat, dass die Natur und die menschliche Arbeit die Quelle allen Reichtums sind. Im Kapitalismus eignen sich die Besitzer der Produktionsmittel – die Kapitalisten – alle gesellschaftlich erarbeiten Werte an.

 

Wie sieht es dagegen im Sozialismus aus? Hier sind der Privatbesitz von Produktionsmitteln und die private Aneignung der gesellschaftlich geschaffenen Werte abgeschafft. Die Produktionsmittel sind gemeinsames Eigentum des gesamten werktätigen Volkes.

 

Heißt das nun, dass das Produkt der gesellschaftlichen Arbeit einfach an die Arbeiter aufgeteilt wird? Marx wies in der „Kritik des Gothaer Programms“ nach, dass auch im Sozialismus ein Teil des Produktes in den Händen des Staates bleiben muss. Neben dem Anteil für den Erhalt und den Ersatz von Maschinen und für neue Investitionen in den Betrieben wird ein Anteil für gesellschaftlich notwendige Aufgaben abgezogen – zum Beispiel für den Bau von Schulen, Krankenhäusern, Kindergärten; aber auch für die Landesverteidigung, so lange es imperia­listische Ländern gibt usw. Damit ist aber sichergestellt, dass die „Früchte der Arbeit“ der Gesellschaft zugute kommen, statt – wie im Kapitalismus – in die Taschen der Großaktionäre und Vorstände zu wandern.

 

„Im Kapitalismus muss jeder Betrieb Gewinn abwerfen, sonst verliert er seine Daseinsberechtigung und schließt seine Tore. Im Sozialismus soll jeder Betrieb so weit wie möglich rentabel (gewinnträchtig) arbeiten. Das Rentabilitätsprinzip darf aber auf keinen Fall die treibende Kraft der Wirtschaft sein.“1 Es kann sogar sein, dass einige Industriebetriebe im Sozialismus zeitweise mit geplanten Verlusten arbeiten, die durch die Gewinne anderer staatlicher Betriebe ausgeglichen werden. Eine Sache, die im Kapitalismus undenkbar wäre.

 

Aus der Ecke des modernen Antikommunismus kommt regelmäßig der Einwand, dass es ohne kapitalistische Konkurrenz und Management zum wirtschaftlichen Stillstand kommt. Tatsächlich gab es in den ehemals sozialistischen Ländern enorme Fortschritte in der Produktion und Arbeitsproduktivität. Dass die Arbeiter nicht länger für den Mehrwert der Kapitalisten produzierten, sondern für die ganze Gesellschaft, hat das sozialistische Bewusstsein enorm gefördert und ungeahnte Kräfte freigesetzt.

 

Die Entlohnung der Arbeiter und Angestellten erfolgt im Sozialismus nach dem Prinzip: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung. Das verlangt, dass jeder nach seinen Fähigkeiten an der Produktion teilnimmt. Und es garantiert, dass er entsprechend seiner Leistung in die Verteilung des Reichtums einbezogen wird. Die Gemeinschaft sorgt darüber hinaus für Alte, Kranke und Behinderte.

 

Damit die Abschaffung der kapitalistischen Ausbeutung kein Wunschtraum bleibt, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Dazu heißt es im Programm der MLPD: „Erst durch den Sturz der kapitalistischen Herrschaft und den Aufbau der sozialistischen Gesellschaftsordnung werden alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung der werktätigen Massen abgeschafft“.2