Alle Nachrichten vor sechs Tagen
Am 20. Dezember 2024 fährt Taleb A. mit einem SUV durch die feiernden Menschen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Er hinterlässt eine Schneise der Verwüstung und des Leids. Er ermordet sechs Menschen, 320 werden verletzt. Seit dem 11. November 2025 steht er vor Gericht.
Der Mörder gibt an, diese Tat 16 Monate vorher geplant zu haben. Er hat diese Tat aus durch und durch faschistischen Motiven begangen, daran besteht kein Zweifel. Noch vor Gericht breitet er seine menschenverachtende Gesinnung aus. Im Dezember 2024 hatte er erklärt, Angela Merkel verdiene, getötet zu werden – „für ihr geheimes Projekt, Europa zu islamisieren“. So denkt er noch immer.
Am Gedenken nimmt die ganze Stadt Anteil, mit den Angehörigen der Todesopfer und den leidgerpüften Verletzten gibt es große Solidarität. Mit den physischen und psychischen Verletzungen leben viele Menschen schwer. Eine Familie berichtet auch, wie sie durch viele Krankschreibungen und teure Medikamente auch finanziell in Schwierigkeiten kommen. Ihnen müsste viel mehr Hilfe zuteil werden. Daran mangelt es, auch wenn Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner Rede sagt, die Regierung stehe an der Seite der Betroffenen. Am Ende des Gedenkens bildeten Menschen rund um den damaligen Tatort eine Lichterkette.
Magdeburg mahnt: Verstärken wir die antifaschistische Aufklärungsarbeit und den Aufbau einer breiten antifaschistischen Einheitsfront! Alle zusammen gegen den Faschismus!
Der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) spricht sich dafür aus, die AfD nicht insgesamt als "Nazi-Partei" zu etikettieren. Er macht einen Unterschied zwischen der Gesamtpartei und "hochbedenklichen Strömungen" innerhalb der AfD, "alten NPD-Milieus". Dabei sind die modernen Faschisten genauso gefährlich, wenn nicht gar gefährlicher mit ihrer Demagogie, die ja oft nicht auf den ersten Blick zu durchschauen ist. Wenn Schily sagt, man müsse auf das eingehen, was die AfD sage, meint er nicht die dringend notwendigen Argumente in der antifaschistschen Aufklärungsarbeit. So käut er die Aussage von Trump wider, die "Fehler der früheren Bundeskanzlerin Merkel" in der Migrationspolitik trieben die Leute der AfD zu. Damit trägt er zur Verbreitung dieser Argumente bei. Die Öffnung der Grenzen für geflüchtete Menschen 2015, erreicht durch eine massenhafte fortschrittliche Flüchtlingsbewegung, gehörte gerade nicht zu Merkels Fehlern. Die AfD ist eine faschistische Partei und gehört verboten.
Am 5. Dezember wurde auf Rote Fahne News eine Korrespondenz von der Betriebsversammlung bei TKSE in Duisburg veröffentlicht. Einen Tag später erhielt die Redaktion einen kritischen Leserbrief zu diesem Artikel.
Darin heißt es unter anderem: „Ich habe mich gewundert, dass in dem interessanten Bericht von der Betriebsversammlung bei TKSE politische Fragen praktisch keine Rolle spielen. … Im heutigen Umfeld entsteht der notwendige Kampf nicht einfach aus wirtschaftlichen Beweggründen.“ Wir veröffentlichen hier die Antwort des Autors des Artikels (Betriebsversammlung bei tkSE – Es geht in die nächste Runde).
Der Leserbrief kritisiert, dass die Korrespondenz hauptsächlich wirtschaftliche Fragen behandelt und fragt, ob denn politische Fragen keine Rolle gespielt hätten. Doch, haben sie, sogar eine wichtige!
So begründete der Vorstand seine Angriffe im Zusammenhang mit der „Neustrukturierung“ mit der Zuspitzung der politischen Widersprüche auf der Welt, mit dem Krieg in der Ukraine und dem weltweiten Handelskrieg. Er forderte von der Regierung und der EU, die „regulatorischen“ Bedingungen zur Stärkung der Wirtschaft zu schaffen. Sprich mehr Subventionen, Abschaffung von Sicherheits- und Schutzmaßnahmen, Begrenzung der Arbeitszeit, Einschränkung demokratischer Rechte und Freiheiten usw..
Das wurde von Rednern attackiert. Ich finde aber zu wenig. Kollegen wiesen nach, dass die Ursachen für all die Probleme, die wir haben, in der Umstellung auf Kriegsproduktion bestehen. Die Betriebsratsspitze, gerade Tekin Nasikkol, der Vorsitzende, forderte die Regierung und Politiker auf, jetzt „schnell“ zu handeln. Mit der Unterstützung der Forderungen des Vorstands an die Regierung nimmt er aber den Vorstand aus der Schusslinie. Und zu meinen, jetzt müsse man gemeinsam mit dem Vorstand gegen die Chinesen zusammenhalten, widerspricht gewerkschaftlichen Grundsätzen. Denn unsere Gegner sind nicht die chinesischen Konzerne, schon gleich gar nicht die chinesischen Arbeiter. Und warum soll ausgerechnet Navin Jindal unsere Rettung sein? Ein Konzernchef, der in Indien in seinen Werken keine Gewerkschaften duldet, der eng mit dem faschistischen Modiregime verbunden ist?
In ihrem Beitrag griff die Jugendvertretung die geplante Ausgliederung der Ausbildung und die Vernichtung von Arbeitsplätzen an. Sie stellte den Zusammenhang zur weiteren Verarmung in Duisburg und Stärkung faschistischer Kräfte wie der AfD her. Ein weiterer Redner arbeitete die Verantwortung von uns Arbeitern für die Jugend heraus und dass wir gemeinsam gegen Faschismus, Weltkriegsgefahr und Umweltzerstörung kämpfen müssen.
Das von der Personalabteilung und bestimmten Vorgesetzten verstärkt eingesetzte Mobbing richtet sich gegen Jede und Jeden von uns. Der Druck auf Kranke nimmt ebenso zu wie krankheitsbedingte Kündigungen. Dazu gehört auch die Abmahnung des kämpferischen Betriebsrats Markus Stockert. Nur weil er seine Kollegen dazu ermutigt hatte, ihr demokratisches Recht wahrzunehmen, sich beim Betriebsrat zu informieren. In Wirklichkeit passt dem Vorstand nicht, dass Markus immer wieder den Blick über den Kapitalismus und seine Krisen, auf eine grundsätzliche Alternative lenkt. Diese härtere Gangart des Vorstandes wurde auf der Versammlung angegriffen, allerdings noch nicht in der notwendigen Konsequenz. Der Kampf für demokratische Rechte und Freiheiten wird auf dem Hintergrund der Kriegsvorbereitung und der wachsenden faschistische Gefahr immer wichtiger.
Der Leserbrief deckt richtigerweise Einflüsse einer kleinbürgerlich-ökonomistischen Denkweise auf. Dieser Denkweise fehlt das Vertrauen in die Arbeiterklasse, der sie höchstens den Kampf um wirtschaftliche Fragen zutraut. Die Wirklichkeit spricht aber eine andere Sprache. Ich erlebe eine Politisierung meiner Kolleginnen und Kollegen, die sich von den alten bürgerlichen Parteien lösen und nach einer Orientierung suchen. Sie auf Kämpfe um wirtschaftliche Fragen beschränken zu wollen, ist Nachtrabpolitik und führt in eine Sackgasse.
Am 17. Dezember hat unsere befreundete armenische Familie den Flug in ihr Herkunftsland angetreten, um den Kindern eine Abschiebung zu ersparen. Sie schreiben: Wir vermissen Deutschland und euch, wir sind traurig.
Am Abend zuvor haben wir uns bei Feuerschein auf der Rotfuchswiese verabschiedet. Die Rotfuchswiese, das ist für die Kinderorganisation Rotfüchse und ihre Freunde ein zentraler Ort in Leverkusen. Alle unterschrieben die Abschiedskarte, wir sangen „Bella ciao“ und jeder wusste aus tiefstem Herzen: Wir werden den – jetzt erst einmal verlorenen - Kampf weiterführen, gemeinsam mit allen, die von dieser barbarischen Flüchtlingspolitik betroffen sind. Zur Erinnerung schenkten wir ihnen kleine Magnete mit Fotos von Leverkusen. Es war sehr schön, dass drei Mitschüler extra gekommen waren.
Zwei bewegte Wochen sind vergangen. Rotfüchse hatten uns berichtet, zwei ihrer Mitschüler sollten abgeschoben werden. Gemeinsam besuchten wir sofort die Familie. Auf der Rotfuchs-Nikolausfeier, zu der wir sie herzlich eingeladen hatten, forderten wir in einem Offenen Brief den CDU-Oberbürgermeister zur Rücknahme seiner Entscheidung auf. Letztes Jahr stoppte der damalige OB die Abschiebung eines Dachdecker-Azubis nach Ghana. Doch mit den EU-Beschlüssen hin zu einer faschistischen Migrationspolitik will NRW massenhaft abschieben – Leverkusen und OB Hebbel sind dabei.
Viele Menschen zeigten sich solidarisch mit der Familie. Die Schülervertretung hatte eine Petition initiiert, 4.000 Menschen unterschrieben in kürzester Zeit. Die Presse berichtete mehrfach ausführlich und es gab eine Kundgebung. Wir verteilten ein Flugblatt im Wohngebiet und vor der Schule, und viele Schüler äußerten ihre Solidarität. Dann jedoch führte die Ausländerbehörde ein Gespräch mit den Schüler-Vertretern und der Schulpflegschaftsvorsitzenden. Die Stadt verbreitete, es gebe „Unklarheiten“ wegen Angabe eines falschen Namens und des Herkunftslandes. Diese Angelegenheit war mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge längst geklärt! Das wusste die Leverkusener Ausländerbehörde! Entgegen der Wahrheit wurde mit angeblichen „Unklarheiten“ - Stimmung gemacht zur Rechtfertigung einer „freiwilligen“ Ausreise. Das führte leider dazu, dass sich die SV von der Petition distanzierte und ihre geplante Teilnahme an der Protestkundgebung absagte.
Am Abschiedsabend sagte ich: Wir haben eine große Welle der Solidarität erlebt! Wir haben für kommende Kämpfe viel gelernt: Keiner kann alleine diesen Kampf führen, jeder muss sich organisieren – im Freundeskreis Flüchtlingssolidarität, in der MLPD, im Rebell, bei den Rotfüchsen! Gemeinsam müssen wir an die Wurzeln dieser menschenverachtenden Migrationspolitik und eine sozialistische Gesellschaft erkämpfen!
Dem Aufruf zur Kundgebung vor dem Aalener Rathaus von Alevitischem Kulturverein Aalen, dem Kulturclub Antakya/Hatay und dem Türkischen Sport- und Kulturclub Aalen waren rund 120 Menschen gefolgt, darunter viele Frauen und auch Jugendliche.
Unsere Plakate "Freiheit für Kurdistan und Palästina", "Stoppt den Völkermord in Gaza" und "Hoch die Internationale Solidarität" kamen gut an. Literatur im Wert von 50 € auf Türkisch, Deutsch und Arabisch wechselte den Besitzer. Wir konnten unsere Kontakte vertiefen und neue gewinnen. Zwei Jugendliche zeigten Interesse an einer Gaza-AG des REBELL. Die Vertreterin von Solidarität International (SI) e.V. lud zum Neujahrsempfang von SI im Januar ein.
Eklatante Menschenrechtsverletzungen gegenüber Aleviten, Drusen, Christen, Yeziden, Kurden und weitere Volksgruppen gehören zum täglichen Bild in Syrien. Milizen des Islamischen Staates tyrannisieren "Ungläubige" mit Unterdrückung, Folter, Verschleppung, Hinrichtungen und Vergewaltigungen aufgrund ethnischer Zugehörigkeit. Besonders präkär ist die Lage unter Aleviten, vor allem in den kurdischen Gebieten. Der verhasste Diktator Assad ist Alevit und die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe dient jetzt als Vorwand, gegen alle Aleviten vorzugehen.
"Das sind nicht nur Menschenrechtsverletzungen, sondern eine gezielte Politik, geduldet von der Al Scharaa - Regierung", so Roland Hamm vom Städtepartnerschaftsverein Antakya/Hatay-Aalen. Angegriffen wurde die Außenpolitik der deutschen Regierung, die direkt nach der Regierungsübernahme durch den dschihadistischen Regierungschef Al Scharaa 300 Millionen Euro locker machte, um die Lage in Syrien zu "stabilisieren". Im März dieses Jahres folgten dann nochmals 60 Millionen an den früheren Anführer der Hayat Tahrir al Scham Miliz, einem Ableger der faschistischen Al Qaida. Zusammen mit dem Flüchtlingsdeal mit Erdogan wirkt sich das verheerend auf die Binnenflüchtlinge in Syrien und im Nachbarland Türkei aus.
Solidarität kam ebenfalls vom evangelischen Pfarrer Metzger, der Jesus als politisch Verfolgten, als Rebellen gegen die imperialistische Besatzung durch die Römer und unermüdlich Tätigen für Gerechtigkeit beschrieb. Lässt sich sicher drüber streiten, aber er nahm das als Beispiel, nicht ruhig zu bleiben, weiter in die Öffentlichkeit zu gehen, aufzuklären und die Solidarität zu organisieren.
Leider wurden Leute aus Syrien, die hier von drohenden Abschiebungen und bürokratischen Zwangsmaßnahmen betroffen sind und deren Angehörige in Syrien unter der Lage leiden, nicht als Gruppe sichtbar. Verunsicherung, Angst und geringe Organisiertheit untereinander mögen hier eine Rolle spielen. Wir werden dazu beitragen, dass wir diese Hemmnisse in der gegenseitigen Solidarität überwinden helfen und eine größere Öffentlichkeit darüber herstellen.
Die örtlichen Zeitungen hatten den Aufruf zur Demonstration nicht veröffentlicht und wir selbst hatten auch nur zufällig davon erfahren ...
Auf der IG-Metall-Kundgebung am 1. Mai in Velbert führte die MLPD einen angemeldeten Informationsstand durch, so wie in den letzten Jahren auch. In diesem Jahr sollte dieser Stand ausgehend vom Ortsbevollmächtigten der IG Metall untersagt werden.
Nachdem der Info-Stand am 1. Mai auf dem Karrenbergplatz aufgebaut worden war, kam die Aufforderung, ihn abzubauen. Der Vertreter der MLPD, Horst Dotten, berief sich auf das Recht, an dieser Kundgebung teilnehmen zu dürfen, und führte den Stand weiter durch. Auch ein Vertreter des Ordnungsamtes der Stadt Velbert versuchte dann erfolglos, einen Abbau des Standes zu erwirken.
Daraufhin wurde die Polizei herbeibeordert durch den Ortsbevollmächtigten, die dann Horst Dotten handgreiflich vom Karrenbergplatz abführte samt dem Infostand, und ihn 30 m weiter entfernt vom Platz aufbauen ließ. Es war von „Hausfriedensbruch“ die Rede. Auch CDU-Bürgermeister Lukrafka echauffierte sich gegenüber Horst Dotten, sein Verhalten sei „unmöglich“.
Im Vorfeld veröffentlichte der Ortsbevollmächtigte die Argumentation, die MLPD verfolge gewerkschaftfeindliche Ziele. Worin diese bestehen sollen, konnte er nicht belegen. Und – kann er auch nicht belegen, weil es keine gewerkschaftsfeindlichen Ziele der MLPD gibt. Die MLPD macht eine positive Gewerkschaftsarbeit, gewinnt Mitglieder für die IG Metall und setzt sich für die Stärkung der Gewerkschaften als Kampforganisationen ein. Und natürlich steht sie für die Überparteilichkeit der IG Metall, wo Vertreter einer sozialistischen Perspektive genauso ihren Platz haben wie Sozialdemokraten, Christen etc. - alle außer Faschisten.
Zumindest hat der Ortsbevollmächtigte jetzt die Anzeige zurückgezogen. Ein erster Erfolg. Die Stadt Velbert hält alleridngs weiterhin an einer Ordnungsstrafe von 200 € fest. Dazu findet ein Prozess vor dem Amtsgericht Velbert statt – am 9. Januar um 13 h, Nedderstraße 40. Ab 12 Uhr führt das Internationalistische Bündnis Velbert eine Solidaritätskundgebung durch. Kommt zahlreich zum Prozeß und zur Kundgebung!
Ihr sucht noch ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk?
Oder ihr braucht nach dem turbulenten Jahr und den Feiertagen noch ein wenig Entspannung in netter Gesellschaft?
Dann haben wir genau das Richtige für euch! Der Landesverband RHS organisiert ein Winterliches Genusswochenende in Truckenthal! Es findet am 17. und 18. Januar 2026 im Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal statt.
Das Genusswochenende startet am Samstag, dem 17. Januar 2026 um 15 Uhr: Empfang mit Sekt, Kaffee und Kuchen. Eine antifaschistische Buchlesung schließt sich an, danach Festessen und Sauna-Abend. Wer will, kann auch an einer Weinprobe teilnehmen (10 Euro). Nach dem Frühstuck am Sonntag machen wir einen gemeinsamen Spaziergang in der schönen Umgebung.
Übernachtung von Samstag auf Sonntag: 90 Euro im Appartement, 60 Euro in der Blockhütte. Kinder zahlen 55 / 40 Euro.
Anmeldung: rhs@mlpd.de
Die Einnahmen gehen komplett an den Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal, damit er auch in Zukunft schönen und günstigen Urlaub und Kinder- und Jugendfreizeiten ermöglichen kann.
Nach einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach befürchten 45 Prozent der Menschen ab 16 Jahren in Baden-Württemberg, dass die Region Stuttgart zu einem zweiten Detroit werden könnte.
Ständig neue Ankündigungen aus den Chefetagen der Autokonzerne und -industrie von massenhafter Arbeitsplatzvernichtung, Verlagerung der Produktion und Entwicklungen bis hin zu Werkschließungen stehen für eine krisenhafte Entwicklung, wie wir sie von Detroit kennen. Den Niedergang des damaligen Zentrums der mächtigen US-Autoindustrie, mit Fabrikruinen und kaputten Häusern, Straßen und Armut.
Die verschiedensten kapitalistischen Krisen auf der Basis der Krise der Neuorganisation der internationalen Produktion können zweifellos zum Niedergang ganzer Konzerne und Regionen in der weltweiten Vernichtungsschlacht führen. Von bürgerlichen Medien und „Experten“ wird dies als Schreckensszenario an die Wand gemalt, um die Leute zu lähmen und sie für die von den Monopolen geforderten harten Einschnitte weichzukochen.
Nach Berichten von Kolleginnen und Kollegen reagierten Delegierte der Ortsverwaltung der IG Metall Stuttgart, die sich am 13. Dezember trafen, anders: „Wir wollen um die Zukunft der Beschäftigten und Menschen in der Region kämpfen. Hier muss die IG Metall Orientierung geben“ - lautete eine Botschaft. Kritisch und selbstkritisch wurde von Delegierten festgestellt: „Wir können uns nicht darauf beschränken, am Samstag zu demonstrieren. Oder nur vor den Betrieben Aktionen machen, wo die Belegschaft aktuell am schärfsten angegriffen wird. Wir müssen bereit sein, überall die Produktion stillzulegen.“
„Das war die politischste Delegiertenversammlung seit vielen Jahren“, meinte ein Delegierter. Er bezog sich darauf, dass mehrfach von Klassenkampf von oben gesprochen wurde. Damit war die Arbeitsplatzvernichtung durch die Konzerne gemeint und die Umstellung auf Rüstungsproduktion. Delegierte zogen die Schlussfolgerung: „Das müssen wir mit dem Klassenkampf von unten beantworten“.
Der Kampf gegen ein zweites Detroit erfordert konzernübergreifende, selbständige und gewerkschaftliche Streiks als Schule des Klassenkampfs. Die Entfaltung der vollen Kampfkraft, ein Forderungsprogramm, das den Kampf für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht einschließt und eine Perspektive über den Kapitalismus hinaus. Dazu müssen die Betriebsgruppen der MLPD und die IG Metall als Kampforganisation gestärkt werden.
In dem Zusammenhang war auch wichtig, dass sich die Delegiertenversammlung gegen den antikommunistischen und gewerkschaftsfeindlichen Kurs der AfD positionierte. Diese stützt sich auf ihre betriebliche Vorfeldorganisation „Zentrum“, die die Zukunftssorgen der Kollegen für ihre menschenverachtenden Ziele missbraucht.
Vor diesem Hintergrund hat der Landesverband Baden-Württemberg der MLPD die Initiative für ein Tribunal „Stuttgart darf kein zweites Detroit werden – wir stehen auf für unsere Zukunft!“ ergriffen. Es soll am 28. Februar im Arbeiterbildungszentrum in Stuttgart gemeinsam mit Bündnispartnern vorbereitet und durchgeführt werden. Hier werden Mercedes-Benz, Porsche/VW, Bosch u.a. angeklagt. Diese treiben nicht nur die Ausbeutung ihrer „lieben Mitarbeiter“ auf die Spitze, sondern diktieren auch ihre Forderungen nach optimalen Produktions- und Infrastrukturbedingungen in die Programme der Landesregierung und den Bürgermeistern der betreffenden Städte.
Am heutigen 21. Dezember 2025 feiert der Film "Panzerkreuzer Potemkin" seinen 100. Geburtstag. Der Film des sowjetischen Regisseurs Sergej M. Eisenstein erschien anlässlich des 20. Jahrestags der Revolution in Russland von 1905. Kaum ein Film hat Spuren hinterlassen wie er.
Revolutionäre Stimmung entsteht
Die russischen Arbeiter, Bauern und Soldaten litten schwer unter der zaristischen Selbstherrschaft. 1905 entstand eine revolutionäre Stimmung. Die Bolschewiki bereiteten unter den Massen den Sturz des Zarismus vor. Empörung erfasste die Matrosen auf dem Panzerkreuzer Potemkin, die unter der brutalen Schinderei der Offiziere leiden. Von Maden zerfressenes Fleisch, das ihnen vorgesetzt wird, ist der Auslöser des Aufstands. Die Erschießung der Aufrührer scheitert am Widerstand der Kameraden. Die verhassten Offiziere fliegen über Bord. Auf dem Panzerkreuzer wird die rote Fahne gehisst. Die revolutionären Arbeiter Odessas verbrüdern sich mit den Matrosen und versorgen sie mit Lebensmitteln. Das Admiralsgeschwader wird gegen den Potemkin in Stellung gebracht. Aber deren Mannschaften geben keinen Schuss ab. Sie solidarisieren sich mit den Aufständischen. Potemkin zieht ungestört durch die Flotte.
Lenin konnte den Film nicht mehr sehen, weil er leider 1924 schon starb. Aber er hielt zur Bedeutung des realen Potemkin fest: "Der Panzerkreuzer Potemkin aber war und ist ein unbesiegbares Territorium der Revolution, und wir haben, welches immer sein Schicksal sein mag, eine unzweifelhafte und höchst bedeutsame Tatsache zu verzeichnen: den Versuch zur Bildung des Kerns einer revolutionären Armee. Keine Repressalie, keine Teilsiege über die Revolution werden diesem Ereignis die Bedeutung nehmen. Der erste Schritt ist getan. Der Rubikon ist überschritten. Der Übergang der Armee auf die Seite der Revolution hat sich ganz Rußland, ja der ganzen Welt als Tatsache eingeprägt.“ (Lenin Werke Band 8, Seite 565)
Der Film riss alle mit
Uraufgeführt wurde der Film am 21. Dezember 1925 im Moskauer Bolschoi-Theater. Die Premiere in Berlin war am 28. April 1926. Ein Journalist berichtet: "An der entscheidenden Stelle, wo der Kreuzerkommandant eine Gruppe Matrosen erschießen lassen will, ihm aber der Gehorsam verweigert wird, brach ein Beifallssturm im Publikum los, der sich zum Orkan steigerte, als die verhassten Offiziere ins Meer geschmissen wurden. Atemlose Stille dagegen herrschte im Kinosaal, als ‚Potemkin‘ seine Geschützrohre gegen das im Schutze der Dunkelheit herangekommene Admiralsgeschwader richtet. Beim Rhythmus der auf Hochtouren arbeitenden Schiffsmaschinen, sehr realistisch von der Meiselschen Musik zum Ausdruck gebracht, steigerte sich die Spannung bis fast ins Unerträgliche, und mancher hielt es nicht aus, und wollte davonstürzen. Alle atmeten befreit auf, als der Kreuzer endlich, ohne einen Schuss abgeben zu müssen, durch das Admiralsgeschwader brach, bejubelt von dessen Matrosen. Der Jubel übertrug sich auf das ganze Theater.“
Verbot des Films konnte zu Fall gebracht werden
Jetzt wollte jeder Berliner Kinobesitzer den Film vor den anderen aufführen. Man versuchte sogar, Hundertmarkscheine den Angestellten des Filmverleihs in die Taschen zu schieben, die die Filmkopien ausgaben. Auf Betreiben des Reichskommissariats für Überwachung der öffentlichen Ordnung und des Reichswehrministeriums wurde der Film in Deutschland zunächst verboten. Mühleisen, Beauftragter des Reichskommissars: „Die Verherrlichung des Aufstandes, des offenen Kampfes gegen die Staatsmacht nimmt den Zuschauer derart gefangen, dass er zeitweise dessen Ursache vergisst. Dem auch nur ein ganz klein wenig Unzufriedenen wird gezeigt, wie man die Disziplin mit Gewalt brechen kann. Resultat: Die Filmvorführungen bewirken, dass in breitesten Kreisen der deutschen Bevölkerung eine Umsturzstimmung hervorgerufen wird. Auf diese Weise wären die Vorführungen des Films gegen die öffentliche Sicherheit gerichtet, und ich bin deshalb ganz entschieden gegen eine Vorführerlaubnis für einen solchen Film.“
Das Verbot konnte zu Fall gebracht werden, auch wenn der Film zensiert wurde. Die Furcht der Reaktionäre vor den Lehren des Potemkin hatte Gründe. Auf Grund von Heuer-Senkungen entstanden im Januar 1933 unter den indonesischen Matrosen der holländischen Kriegsflotte vor Sumatra Unruhen. Als am 3. Februar 1933 425 meuternde Matrosen verhaftet wurden, kam es zum bewaffneten Aufstand auf dem Panzerkreuzer „De zeven provinvien“. Nach der Niederschlagung des Aufstandes sagten die Matrosen aus, dass der Film „Panzerkreuzer Potemkin“ auf sie einen unauslöschlichen Eindruck gemacht habe.
Parteilichkeit für den proletarischen Klassenkampf durchdringt sich mit hohem künstlerischem Anspruch
1958 wird er auf der Brüsseler Weltausstellung von internationalen Kritikern zum „besten Film aller Zeiten“ und im Oktober 1990 von 6000 europäischen Filmschaffenden zum „besten europäischen Film aller Zeiten“ gekürt. Mit ihrer Parteilichkeit, ihrer innovativen Ästhetik und hohen Qualität waren Panzerkreuzer Potemkin und weitere Filme Eisensteins bis weit hinein in bürgerliche Kreise anerkannt.
Als Hitlers faschistischer Propagandaminister Goebbels den Panzerkreuzer Potemkin seinen Filmemachern als Vorbild empfahl, bekam er von Eisenstein eine geharnischte Antwort: "Wahrheit und Nationalsozialismus sind jedoch unvereinbar. Wer für die Wahrheit eintritt, dessen Wege trennen sich vor denen des Nationalsozialismus. Wer für die Wahrheit ist, der ist gegen Sie! Wie wagen Sie es überhaupt, vom Leben zu sprechen, wo auch immer es darum geht, Sie, die mit Beil und Maschinengewehr Tod und Exil all dem Lebendigen und Besten bringen, das in Ihrem Lande existiert? Sie, die die besten Söhne des deutschen Proletariats hinrichten und jene in alle Winde des Erdballs vertreiben, deren sich die wahre deutsche Wissenschaft und Kultur vor der ganzen Welt rühmen kann?“
Eisenstein verfocht Parteilichkeit für den Klassenkampf zur Beseitigung von Ausbeutung und Unterdrückung und lehnte die bürgerliche Bestimmung des Films als Mittel der Ablenkung und Zerstreuung ab. Gleichzeitig stellte er höchste Anforderungen an die Form und Ästhetik und lehrte diese auch. Szenen wie die Treppe von Odessa, die Weigerung des Erschießungskommandos zu schießen, prägen sich tief ein. Er erklärte dass er bewusst in solchen Szenen nicht nur ein Ereignis als Einzelfall darstellte, sondern diese auch charakteristisch für die Stimmung im Land, unter den Matrosen waren.
Eisensteins Filme sind auch ein schlagendes Argument gegen den modernen Antikommunismus. Von wegen platte Propaganda und Indoktrination! So mancher heutige Filmemacher sollte sich vom "Panzerkreuzer Potemkin" eine Scheibe abschneiden. Mit hunderten von Laiendarstellern feilte Eisenstein an jedem Detail. Die Menschen gingen voll mit, brachten eine unglaubliche Disziplin auf. Wenn Eisenstein filmte, musste alles passen.
Mit dieser Weihnachtsgeschichte erfreute Christoph Gärtner, Leiter des Willi-Dickhut-Museums, schon im vergangenen Jahr die Leserinnen und Leser von Rote Fahne News. Wie es eine Journalistin jüngst schrieb: Man muss sie eigentlich jedes Jahr erzählen. Angesichts von Hochrüstung und Weltkriegsvorbereitung gilt das ganz besonders.
Im August 1914 begann das deutsche Reich unter Kaiser Wilhelm II. den Ersten Weltkrieg – getrieben vom gesetzmäßigen Drang des deutschen Großkapitals nach gewaltsamer Ausdehnung seiner Macht und Profite.Es war die erste barbarische Schlacht des weltweiten Imperialismus. Siegestrunken von nationalistischer Propaganda folgten breite Massen. Ihnen wurde vorgegaukelt: Bis Weihnachten 1914 ist alles vorbei. Doch die raue Wirklichkeit war eine andere: An der gesamten Westfront entwickelt sich bis Weihnachten 1914 ein barbarischer Graben- und Stellungskrieg zwischen deutschen, englischen und französischen Truppen. Ein Ende des Krieges war nicht mehr absehbar.
Die feindlichen Gräben waren oft nur auf Rufweite 50 bis 100 m voneinander entfernt. Erst zaghaft, dann immer mutiger entwickelte sich an den Weihnachtstagen 1914 spontan der „Weihnachtfriede“ zwischen den Soldaten, die kurz zuvor noch aufeinander geschossen hatten: Deutsche Soldaten stellten Tannenbäume auf die Gräben. Auf beiden Seiten wurden gleichzeitig Weihnachtslieder gesungen. Weihnachtsgeschenke wurden ausgetauscht: Tabak, Schokolade, Bier ... Im vorher tödlichen Niemandsland zwischen den Gräben fand auf eisigem Boden ein deutsch-englisches Fussballspiel statt. Davor wurde von den Deutschen ein Bierfass zu den Walisern gerollt, das sie in der Brauerei des Ortes geraubt hatten.
Im Bataillonstagebuch der Scots Guards vom Dezember 1914 hieß es: „Zwischen Schotten und Hunnen (englisches Schimpfwort für Deutsche) fand weitestgehende Verbrüderung statt. Alle möglichen Andenken wurden ausgetauscht, Adressen gingen her- und hinüber, man zeigte sich Familienfotos usw. Einer von uns bot einem Deutschen eine Zigarette an. Der Deutsche fragte: ‚Virginia‘? Unserer sagte: ‚Klar, straight-cut Schnitt‘. Darauf der Deutsche: ‚Nein, danke, ich rauche nur türkischen …‘ […] Darüber haben wir alle sehr gelacht.“
Insgesamt ca. 100 000 einfache Soldaten an vielen Teilen der Westfront beteiligten sich an dieser Verbrüderung (im Militaristenjargon als “Fraternisierung“ geächtet). Aber auch Offiziere beteiligten sich. So befahl der deutsche Leutnant Kurt Zehmisch, während der Feiertag nicht zu schießen. In seinem Tagebuch schrieb er, „dass die verhassten Feinde für kurze Zeit zu Freuden wurden.“ Viel weiter geht der britische Überlebende Murdoch M. Wood: Er sagte 1930 vor dem britischen Parlament, dass die Soldaten wohl niemals wieder zu den Waffen gegriffen hätten, wäre es nach ihnen gegangen.
Doch es ging nicht nach ihnen: Die imperialistischen Heeresleitungen auf beiden Seiten erkannten in dieser Friedenssehnsucht und Verbrüderung der einfachen Soldaten eine strategische Gefahr für ihre Kriegsziele. Für Weihnachten 1915 gab die deutsche Oberste Heeresleitung daher den Befehl aus: „Jeder Versuch der Verbrüderung mit dem Feind… ist streng verboten. Zuwiderhandlungen werden als Hochverrat behandelt.“ Wir wissen: Diese Haltung endete mit Millionen Toten.
Die Botschaft des „Weihnachtsfriedens“ – auch wenn er nur kurz währte – war dagegen eine andere, so wie im Solidaritätslied von Bert Brecht: „Reden erst die Völker selber, werden sie schnell einig sein…“ Eine hochaktuelle Weihnachtsbotschaft auch heute an die Soldaten in der Ukraine, in Gaza und anderswo ...
Das „Zeitzeichen“ im WDR 5 erinnerte am 24.12.2024 an diesen denkwürdigen Tag: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-weihnachtsfrieden-100.html
Siehe auch: https://home.1und1.de/magazine/wissen/geschichte/schien-traum-wunder-weihnachtsfrieden-111-jahren-38989568
„Do you have chocolate for Baby?” – so quatschten nach dem Zweiten Weltkrieg die Kinder, die Rotznasen in den amerikanischen und englischen Besatzungszonen die Soldaten an. Und meistens bekamen sie was, die Schokolade gab es damals in runden Metalldosen und wurde stückchenweise an die Kinder verteilt. Schokolade hatten sie seit Jahren nicht mehr gegessen.
2025 haben wir gefragt: „Do you have chocolate for Sleep In? Wir, das ist die Nachbarschaft in ein paar kleinen Straßenzügen im Düsseldorfer Süden. Wir machen Straßenfeste, Glühweintrinken vor Weihnachten und jeden Montag gibt es eine Suppenküche. Von den Überschüssen des Straßenfests geben wir Spenden an kleine Initiativen in Düsseldorf. Dieses Jahr u.a. an das Sleep In, eine Notschlafstelle für jugendliche Obdachlose von 16 bis 21 Jahren.
Sie haben neun Betten, jeder Jugendliche darf nur drei Mal in der Woche dort übernachten und muss sich vorher anmelden. Der Andrang ist groß. Das Team macht eine gute Arbeit. Die Jugendlichen können um 20.00 kommen und bekommen dann erst mal ein warmes Essen. Sie können duschen, Wäsche waschen, die Handys aufladen, jede/jeder hat ein eigenes kleines Zimmer, das auch abschließbar ist. Morgens um 9.00 müssen alle wieder raus, auf die Straße.
Nachdem ich die Spende abgegeben hatte, habe ich mir überlegt, dass Schokolade unfassbar teuer geworden ist. Schokolade wärmt und gibt Energie. Ich habe einen kleinen Zettel gemacht und in der Nachbarschaft Schokoladenspenden gesammelt. In wenigen Tagen kamen stolze 8,5 Kilo zusammen, die leckersten Sorten. Also wieder ins Sleep In mit der schweren Tüte. Nach weiteren fünf Tagen kamen noch mal 4,5 Kilogramm bei uns an. Den Nachbarn hat es Spaß gemacht und die Freude bei den Jugendlichen war riesengroß.