Alle Nachrichten vor sechs Tagen
Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hat über die Arbeit des Al-Awda-Krankenhauses in Gaza berichtet:
Im Norden Gazas, inmitten von Bombardierungen und Massenvertreibungen, wurde das Al-Awda-Krankenhaus zu einem seltenen Hoffnungsschimmer. Im Jahr 2024, als die meisten medizinischen Einrichtungen in der Umgebung geschlossen werden mussten, war es eines der wenigen, das noch – wenn auch nur teilweise – in Betrieb war, und für viele Familien die einzige verbleibende Rettungsleine.
Zu diesen Familien gehörte auch die der vierzehn Monate alten Hiba.* Wie viele Kinder in Gaza erkrankte sie, als sich die Lebensbedingungen verschlechterten. Im August 2024 wurde ihre Atmung von Tag zu Tag schwächer, bis ihre Familie sie fast bewusstlos ins Al-Awda-Krankenhaus brachte. Bei ihrer Ankunft stellten die Ärzte fest, dass ihr Sauerstoffgehalt gefährlich niedrig war.
Sie wurde mit akuter Lungenentzündung und Bronchitis diagnostiziert – Krankheiten, die für ein Kind im zusammenbrechenden Gesundheitssystem von Gaza leicht tödlich enden können. Das medizinische Team versorgte sie mit Sauerstoff und begann mit einer intensiven Behandlung und Überwachung. Ihre Atmung stabilisierte sich und sie gewann langsam wieder an Kraft.
In diesem Jahr erweiterte die Al-Awda Health and Community Association mit Unterstützung des Humanitarian Fund (oPt HF) für die besetzten palästinensischen Gebiete die pädiatrischen Leistungen in ihren beiden Krankenhäusern im Gazastreifen – darunter auch das Al-Awda-Krankenhaus im Norden. Das Projekt stärkte die Notaufnahmen und richtete eine pädiatrische Station mit 15 Betten ein, um sicherzustellen, dass Kinder wie Hiba Zugang zu spezialisierter kostenloser Versorgung erhalten. Das medizinische Personal wurde in Notfallmaßnahmen, Infektionskontrolle und Kinderschutz geschult.
Hiba erholte sich – und sie ist nicht die Einzige. Etwa zur gleichen Zeit wurde die sieben Monate alte Maha* in kritischem Zustand ins Al-Awda-Krankenhaus gebracht. Sie litt an einer akuten Brustentzündung und Asthma, hatte starke Atemnot, einen gefährlich niedrigen Sauerstoffgehalt und gestörte Vitalfunktionen. Sie erhielt eine Sauerstofftherapie, Antibiotika und eine Behandlung mit einem Vernebler, und ihr Zustand verbesserte sich allmählich. „Dieses Projekt war unser Zufluchtsort“, sagte ihre Mutter. „Da größere Krankenhäuser unerreichbar waren, war es ein wahrer Segen, spezialisierte medizinische Versorgung in der Nähe zu haben.“
Die Geschichten von Hiba und Maha verdeutlichen gemeinsam, wie wichtig die fortgesetzte Unterstützung des Gesundheitswesens in Gaza ist, wo Krankenhäuser und Familien trotz anhaltender Herausforderungen durchhalten.
Heute bietet ein fragiler, aber entscheidender Waffenstillstand eine Chance für den Wiederaufbau. Die Bedürfnisse in Gaza sind nach wie vor immens. Krankenhäuser wie Al-Awda arbeiten trotz gravierender Engpässe weiter und bemühen sich, das Grundrecht auf Gesundheit für Tausende von Kindern zu wahren. Nachhaltige humanitäre Hilfe ist unerlässlich, um das Gesundheitssystem in Gaza wieder aufzubauen und sicherzustellen, dass jedes Kind Zugang zu der Versorgung hat, die es verdient.
Ulrich Achenbach und Christoph Schweitzer berichten von der letzten Bochumer Montagsdemo dieses Jahres:
Das Schwerpunktthema war die Demagogie der AfD und die Auseinandersetzung um ein Verbot dieser faschistischen Partei. "Die AfD behauptet, eine Partei der kleinen Leute und eine Friedenspartei zu sein", leitete einer der Moderatoren die Debatte ein, "tatsächlich unterstützt die AfD eine längere Arbeitszeit, die Kürzung von Sozialleistungen, die Verschärfung von Sanktionen gegen Erwerbslose, die verschärfte Abschiebung von Flüchtlingen und die Einführung einer Wehrpflicht.
Die AfD ist zwar gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, aber nur, damit Deutschland die stärkste Armee in Europa aufbauen kann. Sinngemäß
meinte die AfD (auch auf der Tagung in Gießen): Alle Männer sind als Soldaten geboren. Zu der neuen Rentenreform hat sich die AfD der Stimme enthalten."
Alle Montagsdemonstranten verurteilten die Übergriffe der Polizei in Gießen auf gewaltlose Demonstranten. "Mit einem Verbot dieser Partei wäre eine faschistoide Gefahr nicht gebannt. Eine neue faschistische Partei mit anderem Namen würde entstehen. Hier ist besonders die Jugend aufgerufen, hinter den Kulissen des Parteiprogramms dieser Partei den wahren Charakter der AfD zu durchschauen", lautete eine Wortmeldung. "Ein Verbot der AfD könnte nicht die politische Meinung der Tausenden Wähler dieser Partei verändern, aber zumindest gäbe es keine öffentlichen Zuschüsse für diese Partei und vor allen Dingen würde die AfD nicht mehr zur Wahl zugelassen", war die Antwort eines Redners.
Es wurde auch das häufige Argument erwähnt, man solle die AfD gewähren lassen, im Nachhinein würden die jetzigen Sympathisanten merken, welche Politik diese Partei anstrebt.
Ein Moderator klärte auf: "Da hat man ein gutes Beispiel in den USA unter Trump. Dieser Präsident versprach seinen Wählern viel, jetzt zeigt sich sein wahres Gesicht. Die Nationalgarde wird rechtswidrig in Provinzen gesandt; Trump bezeichnete Antifaschisten als Kriminelle und forderte sogar deren Todesstrafe! Trump bekämpft auch Flüchtlinge und Naturschutzorganisationen."
Obwohl es unterschiedliche Meinungen zum Verbot der AfD gab, waren alle Montagsdemonstranten gegen die demagogische Politik der AfD. Eine Montagsdemonstrantin der ersten Stunde verteilte auch dieses Jahr wieder kleine Geschenke.
Die Moderatoren wünschten allen ein gesundes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr!
Am 24. November fand in Waiblingen ein Aktionstag der IG Metall statt.
2000 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten kämpferisch für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, die der Bosch-Konzern vernichten will.
Ein Kollege stellte uns drei kurze Video-Filme zur Verfügung, die wir hier veröffentlichen:
Der Rechtshilfefonds AZADÎ e.V. teilt mit:
Am vergangenen Montag hat die Hauptverhandlung im Strafprozess gegen die kurdische Aktivistin M.K. vor dem 8. Strafsenat (Staatsschutzsenat) des Oberlandesgerichts (OLG) München begonnen.
Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft der 64-Jährigen vor, Mitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und von 2020 bis zu ihrer Festnahme Anfang Februar 2025 als sog. „Frontarbeiterin“ der Organisation für das „PKK-Gebiet Nürnberg“ verantwortlich gewesen zu sein. Deshalb klagt sie sie wegen mitgliedschaftlicher Beteiligung an einer „terroristischen“ Vereinigung im Ausland nach §§ 129a, 129b StGB an. Individuelle Straftaten, unabhängig von der bloßen Mitgliedschaft in der PKK, werden ihr nicht vorgeworfen.
M.K. ist eine von neun Kurd:innen, die sich derzeit wegen des Vorwurfs, Mitglied in der PKK zu sein, in Deutschland in Straf- oder Untersuchungshaft befinden. Seit 2011, seitdem die PKK infolge eines Urteils des Bundesgerichtshofs nach dem Antiterrorgesetz des § 129b StGB verfolgt wird, sind knapp 90 Kurd:innen in Deutschland inhaftiert worden.
Als Rechtshilfefonds AZADÎ fordern wir den 8. Strafsenat des OLG München auf, M.K. umgehend aus der Untersuchungshaft zu entlassen und sie vom Vorwurf der Mitgliedschaft in einer „terroristischen“ Vereinigung freizusprechen.
Soll der aktuelle Friedensprozess in Kurdistan und der Türkei zu einem Gelingen geführt werden, braucht es die gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten. Da die Generalstaatsanwaltschaft München und das OLG München bisher an der Kriminalisierung der kurdischen Bewegung festhalten und die Anklage gegen M.K. erhoben bzw. zugelassen haben, greifen sie aktiv in den Konflikt ein und tragen Verantwortung für seine Lösung. Ein Ende der Verfolgung der kurdischen Bewegung als „terroristisch“ nach §§ 129a, 129b StGB sowie die Aufhebung des PKK-Betätigungsverbots von 1993 wären wirksame Beiträge zum Gelingen des Friedensprozesses von Seiten der BRD.
Zehn weitere Verhandlungstermine sind bis zum Frühjahr 2026 angesetzt: 15. und 18. Dezember 2025 (13.30 Uhr, Saal B275), 7., 15., 22., 26. und 27. Januar, 2. und 9. Februar sowie 9. März 2026, jeweils um 9.30 Uhr im Saal B277 des Strafjustizzentrums München (Nymphenburger Straße 16, 80335 München). Terminänderungen sind jederzeit – auch kurzfristig – möglich.
Landauf, landab klagen Kapitalistenverbände über Facharbeitermangel.
Jetzt meldet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), dass 2025 476.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden – das waren 10.300 oder gut zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 10.300 Verträgen (-2,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.
Deutlich eingebrochen ist im Jahr 2025 das Angebot an Ausbildungsplätzen: Mit rund 530.300 Stellen wurden 25.300 Ausbildungsplätze weniger registriert als im Vorjahr – ein Minus von 4,6 Prozent. Besonders gravierend war dabei der Rückgang des betrieblichen Ausbildungsangebots, das um fünf Prozent schrumpfte (-27.000). Seit dem Jahr 2009 ist das Angebot an Ausbildungsplätzen nur im ersten Jahr der Coronapandemie noch stärker zurückgegangen als in diesem Jahr. Dem rückläufigen Angebot an Ausbildungsplätzen steht wie im Vorjahr eine leicht steigende Nachfrage vonseiten der Bewerber und Bewerberinnen gegenüber (+0,7 Prozent beziehungsweise +3.700 auf 560.300).
Allein VW halbiert seine Ausbildungszahlen um 50 Prozent. Aber auch der Öffentliche Dienst baute Ausbildungsangebote ab. Einen Zuwachs von plus 4,6 Prozent gab es bei den freien Berufen; auch das Handwerk legte leicht zu. Offensichtlich setzt vor allem die Industrie auf ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland, um Ausbildungskosten zu sparen.
In einer Erklärung der Gewerkschaftsführung heißt es: "Wir machen keinen Rückzieher! Wir setzen unseren Streik mit einem vierten 24-Stunden-Streik bei RO/RO fort! Jeder Versuch, unseren Streik zu untergraben oder zu spalten, wird scheitern!"
Die Streikversammlung fand am gestrigen Samstag, dem 13. Dezember, auf dem Schiff „NEARCHOS” statt. Nach ausführlicher Diskussion und Meinungsaustausch hat die Geschäftsführung von P.E.N.E.N vorgeschlagen, den Streik weiterzuführen. Die Streikversammlung beschloss einstimmig die Verschärfung unseres Streiks.
Der neue Streik hat am heutigen Sonntag um 06:00 Uhr begonnen und dauert bis zum 15.12.2025 um 06:00 Uhr, mit der Aussicht auf eine Fortsetzung. Die Versuche der Reedereien, durch Hervorhebung von Konkurrenz und Unternehmensunterschieden Uneinigkeit zu stiften, sind ins Leere gelaufen. Die unerschütterliche Einheit aller Streikenden, die sich in der P.E.N.E.N und im Rahmen ihrer berechtigten Forderungen zusammengeschlossen haben, wurde erneut bestätigt, und wir setzen unseren Streik fort, um unsere Forderungen durchzusetzen!
Auf den Schiffen bildet sich ein massiver, geeinter und kämpferischer Block, der entschlossen ist, mit Kampfgeist Lösungen für die ungelösten, angestauten und verschärften Probleme zu erkämpfen:
"Wir sind bereit, uns auf einen Dialog auf Augenhöhe einzulassen, dessen Schwerpunkt auf der Lösung der Probleme liegt, die seit Monaten in den Händen der Reeder, der Regierung und des Ministeriums für Schifffahrt liegen. Wir erklären erneut, dass die Verantwortung für die Blockade der RO/RO-Handelsschiffe zu unseren Inseln bei den Reedern, der Regierung und dem Ministerium für Schifffahrt liegt. Wir machen unbeirrt weiter! Sieg im Kampf der Seeleute!"
Monatelang trieben Butterpreise den Arbeiterfamilien den Schweiß auf die Stirn. Im Oktober 2024 kosteten 250 Gramm Markenbutter bis zu 3,59 Euro. Aktuell bekommt man in Sachsen das Päckchen Butter schon ab 0,99 Euro.
Was für Erleichterung in vielen Familien sorgt, bedeutet für die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe eine bewusst herbeigeführte Katastrophe. Die Supermarktketten reduzieren die Preise, um Kundschaft in die Läden zu locken.
Wie selbstverständlich missbrauchen die Handelsketten ihre Monopolstellung, um diese Kampfpreise auf dem Rücken der Bauern abzuwälzen. Seit Sommer zwangen sie den Bauern eine Preissenkung für Rohmilch um fast die Hälfte auf. Nur noch 35 bis 50 Cent bekommt der Milchviehbetrieb aktuell für den Liter Rohmilch. Rund fünf Liter Rohmilch braucht man für die Produktion des typischen 250 Gramm-Päckchens Butter.
Seit Jahrzehnten drücken die Konzerne die Erzeugerpreise unter die Produktionskosten – seit 1990 hat sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen halbiert. „Es ist absoluter Wahnsinn, was der Lebensmitteleinzelhandel mit uns macht“, erklärt der Freitaler Milchviehhalter Marc Bernhardt gegenüber der LVZ.
Dieser Wahnsinn ließe sich allerdings besser als nackte Profitgier qualifizieren. Denn aus Sicht der Handelskonzerne macht es natürlich Sinn, die Erzeugerpreise zu drücken. Und zwar zu jeder Zeit. Wer glaubt, dass von den horrenden Butterpreisen 2024 etwas bei den Bauern ankam, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann. Über 53 Cent je Liter lagen die Erzeugerpreise auch 2024 nicht.
„Lidl lohnt sich“ – damit wirbt die Discounter-Kette gerne. Vor einer Filiale in Dresden-Prohlis ergänzten in der Nacht auf Freitag Unbekannte den Slogan kreativ: „Lidl lohnt sich – außer du bist Landwirt“. Um diesem Protest etwas olfaktorischen Nachdruck zu verleihen, wurde die Botschaft mit einer Fuhre Mist vor der Filiale unterstrichen.
Die MLPD steht auf der Seite der Erzeuger und der Verbraucher. Sie fordert deshalb: Verbraucherpreise runter – Erzeugerpreise rauf! Spielraum dafür ist in der Profitmasse der Discounter offensichtlich vorhanden. Dafür steht nicht nur die Manipulation der Butterpreise. Es ist kein Zufall, dass die Eigentümer von Lidl, Kaufland und Aldi auf Platz 1 und 3 der reichsten Deutschen rangieren.
Noch ein konsequenter Schritt weiter wäre deshalb, den Mist nicht nur vor die Discounter zu karren, sondern das ganze kapitalistische Gesellschaftssystem auf dem Misthaufen (der Geschichte) zu entsorgen. Neben Sklaverei und Feudalismus ist dort noch ein schönes Plätzchen frei.
Am Freitag, dem 12. Dezember 2025, starb der Schauspieler Rolf Becker in Hamburg. Er wurde 90 Jahre alt, geboren am 31. März 1935 in Leipzig.
Rolf Becker war Vater von Meret und Ben Becker, beide erfolgreich mit Rollen in Film und Fernsehen.
Er war bekannt und beliebt durch zahlreiche Filme, in denen er sehr vielseitige Charaktere spielte, seit 2006 und bis zuletzt auch in der ARD-Arztserie "In aller Freundschaft", in der er den gutmütigen Rentner Otto Stein spielte. Viele kennen ihn auch durch seine Rollen in weltbekannten Filmen wie "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nach der Erzählung von Heinrich Böll, der kritisch die verlogenen Praktiken der Boulevardpresse entlarvt. Becker spielt darin den Staatsanwalt Hach.
Rolf Becker war Mitglied in der Gewerkschaft ver.di und in der Gruppe Arbeiterpolitik. Er engagierte sich vorbildlich in der Bewegung "Gib Antikommunismus keine Chance!" Beeindruckend waren seine Lesungen aus dem Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels in mehreren deutschen Städten, so auch vor hunderten interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern in Gelsenkirchen. Anschaulich machte er deutlich, wie modern dieser Text heute ist.
Er setzte sich für die Freilassung des zum Tode verurteilten afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal ein. Als diesem 2001 der Erich-Mühsam-Preis verlieren wurde, hielt Becker die Laudatio und besuchte Abu-Jamal 2009 in der Todeszelle.
Nach Engagements an Theatern verschiedener Städte war er bis zuletzt Mitglied des Ensembles am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Als aufrichtiger, mutiger und fortschrittlicher Mensch und Schauspieler wird er fehlen. Er gereicht für viele andere als Vorbild, sich nicht dem Mainstream anzupassen.
Siehe auch: Gedenken und Kampf gegen alle Kriegstreiber
Hier geht es zur gelungenen Dokumentation des MDR, "Rolf Becker – Der sanfte Rebell
Auslöser war die geplante Arbeitsreform "Trabalho XXI" der Montenegro-Regierung. Sie bedeutet über 100 Gesetzesänderungen. Die UMLP (União Marxista-Leninista Portuguesa) beschreibt die "Reform" als einen brutalen historischen Rückschritt.
Siehe Interview mit Genossen der UMLP: Arbeitsbedingungen zurück ins 19. Jahrhundert? Nicht mit uns!
Mit dem Generalstreik am 11.12. setzte die Arbeiterklasse ein wichtiges Signal. Busse und Züge standen, in Krankenhäusern lief nur die Notbesetzung, am Hafen wurde gestreikt, 400 Flüge gestrichen. Die Frühschicht bei VW Autoeuropa, einem Zentrum der Automobilindustrie, streikte. Auf der Homepage des Gewerkschaftsverbandes CGTP sind Streikposten bei Bosch, Preh, LIDL und weiteren Betrieben zu sehen. Es beteiligten sich insgesamt 3 Millionen Menschen.
In Lissabon mit 100.000 Teilnehmern, aber auch in vielen kleineren Städten gab es Demonstrationen. Das erste Mal seit 12 Jahren hatten die beiden Verbände CGTP und UGT gemeinsam zum Generalstreik aufgerufen. Weitere kleinere Gewerkschaften wie die der Lehrer riefen ebenfalls auf. Die Beteiligung wurde durchaus erkämpft und setzt sich gegen Hetze und Herunterspielen des Streiks durch die Montenegro-Regierung wie auch dem faschistischen Chega durch.
Die UMLP beteiligte sich aktiv, mit Banner und einem Flugblatt: "Der Streik ist unsere Sprache ... Keine Rückschritte bei unseren Rechten! ... Lasst uns den Generalstreik als Ausgangspunkt nehmen ... Schließt euch dem Aufbau der marxistisch-leninistischen Partei an!"
Im Vorfeld warb sie u.a. vor Bosch. Im Oktober gab es in Portugal große Proteste aus Solidarität mit Palästina, Mitte November erste größere Proteste gegen die Angriffe der sogenannten Arbeitssreform.
Ein auch noch heute aktueller Bericht!
Unter dem Pseudonym Helga Mai schildert die Autorin in ihrem 1988 erschienenen Buch, wie sie, die bald Vierzigjährige, und ihre Kolleginnen, alle Akkordnäherinnen, auf einen Schlag arbeitslos werden. Gesundheitlich angeschlagen von den harten Arbeitsbedingungen, müssen sie sich beim Amt arbeitslos melden, erfahren Demütigungen, erleben Mutlosigkeit und Verzweiflung, entwickeln aber auch untereinander eine zuvor nie gekannte Solidarität.
Helga Mai findet sich mit dieser Situation nicht ab. Sie wird sich der Ausbeutung, der die Arbeiterschaft ausgesetzt ist, nach und nach bewusst. Und sie erkennt in den bitteren Erfahrungen, die sie als Mutter zweier kleiner Söhne im Kampf um die Befreiung von einer Ehe mit einem alkoholkranken, gewalttätigen Mann macht, in welchem Maß die gesellschaftlichen Strukturen Frauen unterdrücken.
Helga Mai macht sich auf den Weg.
Das Vorwort zu dem Buch schrieb Luise Dickhut.
Helga Mai: Stich für Stich – Bericht einer Akkordnäherin. 215 Seiten, 8 Euro.
Mindestens zwölf Menschen verloren ihr Leben bei einem Anschlag auf das Chanukka-Fest in Sydney, 30 wurden zum Teil schwer verletzt.
Einer der Angreifer ist tot, ein weiterer Täter verletzt und in Gewahrsam.
Der Anschlag trägt als Massaker auf unschuldige Zivilisten eine faschistische Handschrift, unabhängig davon, wer im Einzelnen den Anschlag verübt hat. Über die Hintergründe ist bisher noch nichts bekannt.
Die MLPD verurteilt den feigen Anschlag auf das jüdische Fest und spricht den Angehörigen der Opfer Anteilnahme und Mitgefühl aus.
Gleichzeitig wendet sie sich gegen die sofort einsetzende Hetze der israelischen Regierung und anderer Kräfte, die die Verantwortung ausgerechnet der Palästinasolidaritätsbewegung in die Schuhe schieben wollen.
Gib Faschismus, Antisemitismus, Antikommunismus und Rassismus keine Chance!
Mit Sprüchen wie „der Winter pennt“ und „hier kommt die Frostwelle“ verbreitet Bild-News Plattheiten und Spekulationen. Klima und Wetter sollen als Zufälligkeiten erscheinen und ein Zusammenhang zur begonnenen globalen Umweltkatastrophe geleugnet werden.
Aber wenn er kommt, ist er kein Argument gegen die Entwicklung der Erderhitzung, wie es die "Klimaleugner" gerne behaupten. Wetterextreme, auch Schneechaos und Kälte, sind Ausdruck der begonnenen globalen Klimakatastrophe.
Warmluftkuppel sorgt für Rekordtemperaturen
Das Jahr 2024 war das erste Jahr, in dem die globale Jahres-Durchschnittstemperatur 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. Das Erdbeobachtungssystem Copernicus der EU ermittelte für Januar bis November 2025 eine vorläufige Durchschnittstemperatur von 1,48 Grad über dem Vergleichswert von 1850 bis 1900. 2025 wäre dann das zweit-wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Der europäische Kontinent erwärmt sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt, die Arktis hat sich sogar viermal schneller erwärmt. Die unterschiedliche Erwärmung der einzelnen Regionen der Erde führt zu Veränderungen in der Tropos- und Stratosphäre, was das System der Jetwinde (Höhenwinde) destabilisiert. Die Weltmeere haben Rekordtemperaturen. So hat sich aktuell durch einströmende energiereiche atlantische Warmluftmassen aus Südwest eine mächtige großräumige Warmluftkuppel über Mitteleuropa gebildet, die für milde Temperaturen über den Durchschnitt sorgt. Diese blockiert kalte Luftmassen aus der Arktis. Die Destabilisierung des Systems der Meeresströmungen und der Jetwinde ist die direkte Folge der Klimakatastrophe und ein neuer Hauptfaktor der globalen Umweltkatastrophe. (1)
Hat der Winter noch eine Chance?
Eine entscheidende Rolle spielt dafür die Stabilität bzw. Instabilität des Polarwirbels rund um den Nordpol. Er entsteht während der Herbst- und frühen Wintermonate. Durch die lange Polarnacht kühlt sich die Luft hoch oben in der Stratosphäre zwischen zehn und 50 Kilometer über der Polarregion stark ab, da diese kaum noch Wärme wegen fehlender Sonneneinstrahlung abgibt. Durch die Abkühlung zieht sich die Luft zusammen und sinkt ab. In der Troposphäre bildet sich ein Hochdruckgebiet und in der Stratosphäre ein Tiefdruckgebiet, das Luft aus den südlichen Regionen anzieht. Diese Winde werden durch die von der Erdrotation verursachte Corioliskraft nach Osten abgelenkt. Durch den Polarwirbel bleibt die kalte Polarluft über der Polarregion gefangen. Mit der raschen Erwärmung der Arktis hat sich der Temperaturunterschied zwischen Arktis und Äquator reduziert, was den polaren Jetwind schwächt.
Die Jetwindbänder beginnen zu mäandern, das heißt sie bewegen sich uneinheitlich, wellenförmig und gegenläufig. Sie bilden Dellen und verringern ihre Zirkulargeschwindigkeit. Diese war die letzten Wochen zu beobachten. Schon Ende November prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Abschwächung des Polarstroms in der Stratosphäre durch ein „Major Warming“. Das ist laut dem DWD-Meteorologen Oliver Reuter eine plötzliche Erwärmung der Stratosphäre. Dies kam in den vergangenen 70 Jahren so früh erst dreimal vor, 1958, 1968 und 2000. Seit den 2000er-Jahren häufen sich allerdings solche plötzlichen Erwärmungen. (2) In den USA erlebten Ohio über Pennsylvania bis nach Neuengland durch Störungen des Polarwirbels das volle Winterprogramm, als die kalten Luftmassen auf feuchte Luftmassen trafen. In Europa dagegen blockierte das außergewöhnlich stabile Hoch noch die kalte Luft aus dem Polarwirbel.
Weiße Weihnachten?
Entscheidend ist, ob die großräumigen Zirkulationen stabil bleiben, was das Verharren der milden Wetterlage begünstigen würde. Geringe Veränderungen könnten auch einen Dominoeffekt auslösen. Doch laut DWD-Prognose besteht eine Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent für einen normalen bis wärmeren Winter zwischen Dezember und Februar verglichen mit dem Durchschnitt der Winter im Zeitraum von 1991 bis 2020. Globale Einflüsse wie die Temperaturverteilung im Atlantik und Veränderungen des arktischen Meereises wirken oft zeitverzögert erst im Januar und Februar mit extremen Winterereignissen. Davon abgesehen gab es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nur sechsmal in 141 Jahren in ganz Deutschland bis auf die Bergregionen weiße Weihnachten.
Gestützt auf die dialektisch-materialistische Analyse im Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ müssen die dramatischen Veränderung des Klimas und des Wetters in allseitiger Wechselwirkung mit der Biosphäre weiter analysiert werden. Allein die dramatischen Veränderungen in der Antarktis und der südlichen Ozeane mit ihren sich selbst verstärkenden und zum Teil schon unumkehrbaren Veränderungen nehmen bereits massiv Einfluss auf den Meeresspiegel, Strömungen und die Jetwinde.
Internationalistisch, kämpferisch, voller Vorfreude und Hoffnung, in Solidarität mit dem palästinensischen Kampf für Befreiung, haben über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer heute die neue Organisation für Palästinasolidarität unter dem Dach der Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International (SI) gegründet!
Marlies Schumann von SI Emscher-Lippe begrüßte alle sehr herzlich und betonte, dass Menschen aus acht Ländern anwesend sind. Zusätzlich gab es einen Livestream.
Sie begrüßte herzlich die Deutsch-Palästinensichen Freunde aus Münster, den Frauenverband Courage, die Umweltgewerkschaft Gelsenkirchen, das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen, die Organisationen Young Struggle und Peoples Bridge, Zora und weitere Organisationen. Auch Monika Gärtner-Engel, Internationalismusverantwortliche der MLPD und Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR, begrüßte die Teilnehmer. Die Montagsdemo Gelsenkirchen, ein Palästinenser aus dem Gazastreifen, Michalis Aivaliotis von Stand by me Lesvos, der Vorsitzende der Gewerkschaft P.E.N.E.N aus Griechenland und der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität im SI sandten Grußworte.
Danach grüßten einige der Organisationen. Für die MLPD sprach deren Vorsitzende, Gabi Fechtner. Sie begrüßte die neue Organisation unter dem Dach von SI außerordentlich. Sie betonte, dass zeitweilig 80 Prozent der Menschen in Deutschland die breite Palästinasolidaritätsbewegung begrüßten. Jetzt ist es Zeit, diese Bewegung fortzuführen und zwar in einer organisierten nachhaltigen Form. Sie forderte einen wirklichen Frieden, die Befreiung Palästinas, sprach sich für ein sozialistisches Palästina und für ein Ende der faschistischen Netanjahu-Regierung in Israel aus. Sie berichtete aus Nepal, wo sie bis gestern war: Dort hatten sich sieben Parteien, die sonst nicht zusammenarbeiten, zu einem Protest für Gaza zusammengefunden. Auf dem "Dach der Welt“ wurde für den Solidaritätspakt mit Al-Awda geworben. Die MLPD setzt sich mit den Erfahrungen der Brigaden, die unter dem Dach der ICOR in Kobanê / Rojava ein Krankenhaus aufgebaut haben, für die neue Organisation ein und kämpft dafür, dass sich die verschiedenen Kämpfe der Welt zusammenfinden. Sie wünschte der Veranstaltung den besten Erfolg.
Weiter grüßten die Vorsitzende der Europaunion aus dem Sauerland, Dr. Gabriele Schulte-Kurteshi, eine Vertreterin des Frauenverbands Courage, Vertreterinnen und Vertreter des Jugendverbandes REBELL und der Kinderorganisation ROTFÜCHSE, sowie Dr. Willi Mast von AUF Gelsenkirchen. Der Vorsitzende der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Nazih Musharbash, sandte ebenfalls ein Grußwort und sprach der zu gründenden Organisation seine Solidarität aus.
Alle einte der Wunsch, die Solidarität mit den Menschen in Palästina in organisierte Form zu bringen.
Eine Palästinenserin berichtete über das Westjordanland, wo zionistische Siedler Menschen entführen, zusammenschlagen, ihre Häuser anzünden und Ähnliches mehr. Mahmoud Atiq aus Gelsenkirchen und aus Syrien stammender Palästinenser, berichtete von der Vertreibung seiner Großeltern, aber auch vom Kampfesmut, den das palästinensische Volk bis heute im Kampf um seine Freiheit aufbringt. Monika Gärtner-Engel betonte das Besondere der aktuellen Situation, nämlich, dass unter dem Deckmantel des Waffenstillstands eine schleichende Besatzung Gazas durchgeführt wird und dass es in dieser Situation wichtig ist, dass die Menschen, die nicht mehr täglich von den Gräueln in Gaza berichtet bekommen, aber immer noch ein Solidaritätsgefühl empfinden, eine Möglichkeit haben, sich zusammenzufinden. Es wird eine Organisation sein, in der Palästinenser, Migranten und Deutsche in Deutschland zusammenarbeiten und zusammen kämpfen, auf der Grundlage, dass ein Mitgliedsbeitrag gezahlt und eine Spende für das al-Awda-Krankenhaus gegeben wird. Es wird eine demokratische Organisation sein, die überparteilich sein wird und finanziell unabhängig, in der aber natürlich Faschisten, Zionisten, Antisemiten und Antikommunisten keine Chance auf Mitgliedschaft haben.
Es wurde darüber berichtet, dass vor allem Ärzte von der israelischen Armee festgenommen und ohne Anklage, zum Teil über Jahre hinweg, einfach eingesperrt werden. Das hat System. Während dieser Zeit werden diese palästinensischen Geiseln gefoltert, geschlagen, misshandelt, unterernährt und vieles mehr.
Es wurde von den Gesprächen mit Dr. Rafat Al Majdala, Generaldirektor von Al-Awda, berichtet, dass sich nur 15 Prozent der Menschen überhaupt Nahrung kaufen können, da die Preise teils über 100 Prozent über normal sind. Weiterhin blockiert Israel Lebensmittellieferungen: Nur 3 Prozent der Hilfe kommen in das betroffene Gebiet. Die Nachrichten, die aktuell vom Al-Awda-Krankenhaus kommen, klingen schlecht. Das Krankenhaus liegt in dem Bereich, in dem die israelische Armee Menschen den Zutritt verwehrt. Die Ärzte mussten es aktuell verlassen. Es ist zumindest beschädigt. Umso größer war der Wille aller Anwesenden, alles dafür zu geben, dass es bald wieder in Betrieb gehen kann. Al-Awda macht weiter!
Nach der Mittagspause sang die Kölner Band Gehörwäsche das Lied Gaza Tonight. Dann wurde bekannt, dass Vertreter von 19 Solidaritätsinitiativen, 30 Delegierte aus sieben Bundesländern und neun Gäste aus acht Bundesländern im Saal des Arbeiterbildungszentrums anwesend sind.
In der Diskussion wurde berichtet: von den mutigen Hafenarbeitern Griechenlands, die weiter Häfen blockieren, damit keine Waffen an Israel weitergeleitet werden können, von Christopher T. aus Halle an der Saale, der von DHL fristlos gekündigt wurde, weil er öffentlich gemacht hatte, dass das Monopol Waffenlieferungen nach Israel weiterleitet. Gestern wurde er erneut zum Ver.di-Vertrauensmann gewählt. Es wurde von Mahnwachen berichtet, die Solidarität mit Palästina in Deutschland ausdrücken. Vertreter der Brigadistinnen und Brigadisten, die beim Wiederaufbau des Krankenhauses helfen wollen und werden und die sich gestern getroffen haben, berichteten von ihrem Treffen. Sie sind sich einig: Sie werden nach Gaza gehen und dort helfen!
Von der ganzen Bandbreite, von Industriearbeitern in der Automobilindustrie, von Menschen, die in der Nachbarschaft Spenden sammelten, kamen Berichte und Zeichen der Solidarität. Es wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass der Krieg in Gaza auch genutzt wurde, um den Mittleren Osten im Sinne der Herrschenden umzugestalten. Deshalb soll die neue Organisation auch nicht nur humanitäre Haltung zeigen, sondern sie wird auch politische Aufgaben stellen und bewältigen.
Es schloss sich die Diskussion um das Statut an, bevor es dann so weit war: Einstimmig wurde die Gründung der neuen Organisation beschlossen! Das „Kind“ heißt "Palästina muss leben in Solidarität International.“ Die Gründung wurde mit „Free-Free-Palestine“-Rufen gefeiert. Danach folgte die Wahl zur Bundesweiten Koordinierungsgruppe. Alle vorgeschlagenen Mitglieder wurden einstimmig gewählt, genauso die Kassenprüfer. 2200,29 Euro kamen an diesem Tag an Spenden zusammen. Nachdem Gehörwäsche den offiziellen Teil mit dem Lied „Lebe Palestina“ und Reiner Weigand dieselbe mit einem Gedicht beendet hatten, ging es zur Horster Mitte. Dort machten die Beteiligten auf dem Wintermarkt die Gründung bekannt. Unter anderem Mahmoud Atiq und Dr. Gabriele Schulte-Kurteshi als Vertreterin bzw. Vertreter der Koordinierungsgruppe brachten ihre Freude zum Ausdruck: Die Menschen, die hier stehen, sind in Solidarität mit Palästina verbunden. Es ist nicht die Merz-Regierung mit ihren Waffen für Israel, sondern es sind diese Menschen, die an der Seite des palästinensischen Volkes stehen. Eins ist klar. Es wird eine nachhaltige Organisation sein, die Aufklärung auf der Straße mit aktiver Solidarität verbinden wird.
Für die zur Zeit laufenden Parteiwerbewochen sind die Werbeflyer für die Mitgliedschaft im Einsatz: „Ungewöhnliche Zeiten erfordern mutige Entscheidungen!“
Viele Gruppen machen auch sehr gute Erfahrungen damit, sich zum Beispiel an einem neuen Betrieb mit einem offensiven Einsatz des Programms vorzustellen. Durch das Format kann man es auch gut im Blaumann verschwinden lassen.
Auch politische Jugendliche, die sich erstmalig mit der MLPD befassen, wollen als erstes das Programm kennenlernen, so z.B. bei der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demo. So ist es insbesondere auch an Universitäten geeignet, mal spezielle Einsätze zur Verbreitung von des Parteiprogramms gegen Spende zu machen.
Hauseinsätze im Rahmen der Werbewochen können gut das Parteiprogramm ins Zentrum stellen. Auch die Wohngebietsstände sollten jedem, der die Position der MLPD kennenlernen will, das Parteiprogramm mitgeben.
Viele Menschen wollen sich nicht nur anhand aktueller politischer Positionen informieren, sondern suchen nach einem grundsätzlichen Ausweg. Hier kommt das Parteiprogramm der MLPD genau richtig mit seiner grundsätzlichen und kompakten Darstellung der Politik der MLPD.
Das Parteiprogramm umfasst folgende Abschnitte:
- Parteiprogramm der MLPD - Vorwort
- Kapitel A - Die internationalisierte kapitalistische Produktion und die Allgemeine Krise der kapitalistischen Gesellschaft
- Kapitel B - Die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland und das System der kleinbürgerlichen Denkweise
- Kapitel C - Die Arbeiter- und Frauenbewegung in Deutschland und der Kampf um die Denkweise der Massen
- Kapitel D - Die existenzielle Gefahr einer globalen Umweltkatastrophe
- Kapitel E - Der Sozialismus/Kommunismus als gesellschaftliches Ziel
- Kapitel F - Die Lehren aus der Restauration des Kapitalismus in den ehemals sozialistischen Ländern und der Kampf gegen den Revisionismus
- Kapitel G - Weg und Ziel der Befreiung der Arbeiterklasse und der Befreiung der Frau in Deutschland
- Kapitel I - Die MLPD als Partei neuen Typs
- Kapitel H - Die Gewinnung der breiten Massen für den Kampf um den Sozialismus
- Kapitel J - Das System der Kleinarbeit neuen Typs und das Kampfprogramm der MLPD
Der Spendenpreis von einem Euro ist sehr gut geeignet für Einsätze mit dem Schwerpunkt Parteiprogramm.
Bestellungen beim Verlag Neuer Weg: verlag@neuerweg.de oder Tel.: 0201-25915
Auf ihrer Webseite veröffentlicht die Redaktion des theoretischen Organs der MLPD, des Revolutionären Weg, regelmäßig Rezensionen und Briefswechsel aus ihrer theoretischen Arbeit und über deren Produkte. Heute: Redaktionsleiter Stefan Engel schreibt an eine Genossin zur "Queer-Theorie".
Liebe Genossin,
vielen Dank für deinen Brief vom 2. Oktober 2025 zur Verwendung des Begriffs »queer«. Du hältst meine Kritik daran, dass wir diesen bürgerlichen bzw. kleinbürgerlichen Begriff nicht verwenden sollten, für »überzogen«.
Zur Begründung schreibst du: »Der Begriff kursiert seit mindestens den 1980er-Jahren« und wird »von Betroffenen stolz zur positiven Selbstbestimmung verwendet.« Das trifft zu, weicht aber der Frage aus, welchen Klassencharakter dieser Begriff »queer« objektiv hat. Wir führen im Revolutionären Weg 39 eine Polemik, dass die Begriffsbildung einen Klassencharakter hat und dazu dient, den bürgerlichen oder proletarischen Klassenstandpunkt zu prägen. Deshalb verwenden wir zum Beispiel auch nicht die Begriffe »Arbeitgeber« oder »Arbeitnehmer« bzw. kritisieren sie und sprechen von Kapitalisten und Arbeitern.
Der Begriff »queer« erlangte seit Anfang der 1990er-Jahre gesellschaftliche Relevanz, zusammen mit der »Queer-Theorie«. Die sogenannte »queere« Bewegung entwickelte sich von Anfang an unter dem Einfluss der »Queer-Theorie«. Wir haben diese postmodernistische Theorie im Revolutionären weg 37 "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus" zerpflückt und ihre schädliche Rolle nachgewiesen: »Die subjektivistisch-idealistische Selbstbeschäftigung mit der eigenen Identität soll davon ablenken, dass Menschen ihr Bewusstsein in der Realität der Klassengesellschaft bilden, sollten Kampf – statt gegen die Diktatur der Monopole und für eine sozialistische Alternative – in› ungefährliche‹ Bahnen kanalisieren.« (S. 227) Siehst du das anders? Es verkennt die kleinbürgerliche Beeinflussung, wenn du meinst, dieser weltanschauliche Einfluss gelte »längst nicht für alle, die sich als queer verstehen.«
In den Bewegungen für sexuelle Selbstbestimmung gibt es einen entfalteten Kampf um die Denkweise. Begeben sich Menschen, die wegen ihrer unterschiedlichen sexuellen Orientierung von den Herrschenden diskriminiert und verfolgt werden, unter dem Einfluss der »Queer-Theorie« und -Begrifflichkeit mit dem Fokus auf ihre sexuelle Identität in die Sackgasse des kleinbürgerlichen Individualismus? Oder kämpfen sie an der Seite der Arbeiterklasse und aller Ausgebeuteten und Unterdrückten, was wir Marxisten-Leninisten fördern? Die jahrhundertelange gesellschaftliche Ächtung von Menschen, die nicht heterosexuell sind, kann nur mit der revolutionären Überwindung des imperialistischen Weltsystems abgeschafft werden. Die unkritische Haltung zur »Queer-Begrifflichkeit« verwischt die Klassenwidersprüche und unterschätzt die notwendige Bewusstseinsbildung.
Du schreibst weiter: »Es gibt im Übrigen viele gesellschaftliche Minderheiten: … Indigene und eben auch Lesben, Schwule, Transmenschen.« Diese Gleichsetzung von sexueller Selbstbestimmung mit dem Kampf indigener Völker halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Die Unterdrückung nicht heterosexueller Menschen betrifft auch Angehörige der herrschenden Klasse. Die Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Völker ist eine Herrschaftsmethode der Imperialisten, die besonders Bauern und Arbeiter unterjocht. Deshalb hat die indigene Bewegung auch einen klaren antiimperialistischen Charakter, während bei der »Queer«-Bewegung die Klassenwidersprüche »verschwinden« sollen.
Herzliche Grüße
Stefan
Der Brief im Original auf der RW-Webseite
Siehe auch "Statt Roter Queer-AG: Quer durch MLPD und REBELL"
Das Zeitungssterben ist seit Jahren in aller Munde. Immer mehr Medienhäuser stellen ihr Angebot von Print auf Digital um – so auch die bürgerliche taz.
1979 in Berlin gegründet, erreichte sie einst eine Auflage von bis zu 63.000 Exemplaren. Am 20. Oktober 2025 stellte sie ihre Werktagsausgabe ein. Was einst als linkes Projekt aus dem Umfeld der Grünen begann, wird mittlerweile im bürgerlichen Medienmainstream als „Qualitätsmedium“ bezeichnet.
Ist der Printmarkt am Ende?
Der Printmarkt für Zeitungen steckt in der Krise. Zwischen 2014 und 2024 sanken die Auflagen in Deutschland von fast 20 Millionen auf nur noch 10,3 Millionen verkaufte Exemplare. Zum Vergleich: Anfang 2024 nutzten 30,35 Millionen Menschen in Deutschland Instagram. Die potenzielle Werbereichweite von Instagram stieg zwischen Januar 2023 und Januar 2024 um 2,9 Millionen Nutzerinnen und Nutzer – ein Plus von 10,6 %. Diese Zahlen zeigen: Die Aufmerksamkeit verschiebt sich immer stärker vom gedruckten Blatt ins Digitale. Nur noch einzelne Zeitungen gewinnen, wie die "Zeit".
Crossmedialer Journalismus als Zukunft?
In Medienstudiengängen und in der journalistischen Ausbildung wird heute gezielt auf crossmediale Produktion gesetzt. Beiträge sollen nicht nur für Print oder Online, sondern auch als Video, Foto, Podcast oder Radiobeitrag funktionieren. Nur wer verschiedene Medienformate und Plattformen kombiniert, kann künftig im bürgerlichen Mediensystem bestehen.
Die Rote Fahne als crossmediales Projekt der Arbeiterbewegung?
Die Rote Fahne will ihre Magazinausgabe weiterentwickeln zur proletarischen Illustrierten – in der Tradition der kämpferischen Presse der Arbeiterbewegung. Sie muss die veränderten Lesegewohnheiten stärker aufgreifen und noch mehr am Leben der Menschen anknüpfen, mit Witz, Klarheit und Polemik. Crossmedial bedeutet hier: Das Rote Fahne Magazin, Rote Fahne News und Rote Fahne TV werden perspektivisch auch gemeinsam ausgebaut, um eine starke mediale Einheit der Arbeiterbewegung zu bilden.
Ein wachsender Teil der gesellschaftlichen Debatte – ob zu politischen oder alltäglichen Themen – findet heute auf sozialen Medien wie Instagram, TikTok und YouTube statt.
Auch hier muss die proletarische Perspektive stärker präsent sein, auch wenn es nicht möglich sein wird, die manipulativen Möglichkeiten der Social-Media-Konzerne mit ihren Algorithmen und Reichweitenbeschränkungen einfach zu durchbrechen. Entscheidend ist und bliebt die systematische Kleinarbeit unter den Massen.
Ein Korrespondent aus Dresden schrieb einen Leserbrief zum Artikel "Trumps 'Nationale Sicherheitsstrategie' befeuert weltweit faschistische Tendenz", der am 9. Dezember auf Rote Fahne News veröffentlicht wurde. Wir stellen ihn gerne zur Diskussion:
In dem Zusammenhang, der in dem oben genannten Artikel beschrieben wird, muss meines Erachtens auch ein weiterer Punkt beachtet werden. Diesen möchte ich bezeichnen als „offene Krise der NATO".
Befeuert durch Trumps "America first"-Politik, aber auch Widersprüchen anderer NATO-Mitgliedsstaaten untereinander, wird diese offene Krise deutlich. Warum spreche ich von "offener Krise" und nicht einfach nur von "Krise der NATO"?
Weil die NATO vom ersten Tage ihres Bestehens an in einer latenten Krise, die mal mehr, mal weniger deutlich wurde, steckte. Eine latente Krise deswegen, weil es sich um ein Bündnis verschiedener kapitalistischer, imperialistischer, zum Teil faschistischer Staaten handelt. Die gesetzmäßigen Widersprüche dieser Staaten untereinander ließen sich zu keinem Zeitpunkt grundsätzlich wegreden. Das war übrigens eine Seite, die von den NATO-Staaten bewusst zur Irreführung der Massen benutzt wurde, nämlich, dass so getan wurde, als ob es die zwischenimperialistischen Widersprüche durch das Bestehen der NATO nicht mehr gäbe.
Nicht erst Trump hat das in diesem Jahr u.a. bereits mit seinen aggressiven – bisher meist "nur" verbalen – Angriffen gegen Dänemark (Trumps Besitzanspruch Grönlands) und Kanada, mehr als deutlich gemacht.
Putin hat das erkannt und nutzt die offene Krise der NATO, das uneinheitliche Vorgehen der NATO-Mitgliedsstaaten, für seine Interessen geschickt aus. Die Forderung nach Auflösung der NATO, die von der MLPD vor schon vielen Jahren, in Zusammenhang mit der nach Auflösung von Interventionseinheiten der EU und Bundeswehr, aufgestellt wurde, ist auch unter diesen Gesichtspunkten von besonderer Wichtigkeit und Aktualität, denn auch die in der offenen Krise der NATO sich zuspitzenden zwischenimperialistischen Widersprüche der NATO-Mitgliedsstaaten tragen elementar zur steigenden Gefahr eines Dritten Weltkrieges bei.