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Für die MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck ruft deren Kreisvorsitzende, Eva Wanneck, dazu auf, bei der OB-Stichwahl in Gelsenkirchen die SPD-Kandidatin Andrea Henze zu wählen.
Die MLPD unterstützt bei der Stichwahl für das Oberbürgermeisteramt am Sonntag, den 28. September, Andrea Henze (SPD) und ruft dazu auf, keine Stimme dem AfD-Kandidaten Emmerich zu geben. Verhindern wir in Gelsenkirchen einen faschistischen AfD-Oberbürgermeister!
Wir unterstützen die Wahl von Andrea Henze, weil sie sich als Dezernentin im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz als sachkundig und emphatisch für die Sorgen und Nöte der Gelsenkirchner Bevölkerung erwiesen hat.
An unserer Kritik an der SPD-Politik in Gelsenkirchen machen wir keine Abstriche. Deren antikommunistische Anwürfe und jahrelange Ausgrenzung haben in Gelsenkirchen großen Schaden angerichtet und dazu beigetragen, dass die AfD solche Zuwächse bekommen konnte.
Auf Bundesebene bekämpfen wir seit Jahren die SPD-Politik der Agenda 2010 oder die massive Aufrüstung und angekündigte Angriffe auf soziale Rechte (Stichwort: Bürgergeld) der Merz/Klingbeil-Regierung. Aber dessen ungeachtet sehen wir es als unsere historische Verpflichtung an, heute, wo wir es mit einer akuten faschistischen Gefahr zu tun haben, die Einheit von Sozialdemokraten und Kommunisten im antifaschistischen Kampf zu schmieden. Das ist eine wesentliche Lehre aus der dunklen Zeit des Hitler-Faschismus.
Wehret den Anfängen!
Deshalb unsere Wahlempfehlung für Andrea Henze!
Die SPD wurde bei der Kommunalwahl 2025 wieder stärkste Kraft in Gelsenkirchen. Bei der Bundestagswahl im Februar hatte das die AfD erreicht.
Die SPD hat beim prozentualen Stimmenergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl um 6,26 Prozentpunkte zugelegt auf 30,26%, auch wenn sie bei den absoluten Stimmen 1.666 Stimmen verlor. Auch wenn man die Stimmen für die OB-Kandidatin der SPD, Andrea Henze, mit dem Stimmenergebnis für den SPD-Direktkandidaten Markus Töns bei der Bundestagswahl vergleicht, liegen sie 5,64 Prozentpunkte höher.
Viele Wählerinnen und Wähler wollten mit der Wahl der SPD die AfD als stärkste Kraft bzw. deren Direktmandate für den Stadtrat verhindern. Die Chance dazu sahen viele nur mit der Stimme für die SPD. Auch wollten viele die rechte Kandidatin Laura Rosen der CDU als Oberbürgermeisterin verhindern. Dieses taktische Wählen bekamen insgesamt kleinere linke Gruppierungen und Parteien zu spüren. Die LINKE hat bei der Stadtratswahl 4,33 Prozent (3.948 Stimmen) erreicht – bei der Bundestagswahl noch 9,4 Prozent (11.485 Stimmen). Auch AUF Gelsenkirchen bekam im Zuge dessen etwa 200 Stimmen weniger.
Man muss also dialektisch betrachten, dass von der Motivation her viele der Stimmen für die SPD antifaschistisch, gegen die AfD gemeint sind. Die Erfahrung haben wir auch in vielen Gesprächen gemacht. Viele Stimmen für die SPD zeigten so die indirekte Wirkung der gestärkten überparteilichen antifaschistischen Bewegung in Gelsenkirchen und des antifaschistischen Wahlkampfs von AUF und MLPD. Die AfD wurde bei der Bundestagswahl im Februar diesen Jahres mit 24,7 Prozent in Gelsenkirchen noch stärkste Kraft – neben Kaiserslautern erstmals in einer westdeutschen Großstadt.
Die von der AfD angekündigte blaue Welle, mit Anspruch auf Mehrheiten im Stadtrat, den OB usw. blieb aus. Es ist dennoch eine akute faschistische Gefahr, dass sie ein so starkes Ergebnis in ganz NRW und besonders in Gelsenkirchen bekam. Immerhin holte sie diesmal 15 Direktmandate, bei der letzten Kommunalwahl noch keines. Sie bekam allerdings bei der Stadtratswahl am 14.9.25 im Vergleich zu den Zweitstimmen bei der Bundestagswahl 2.761 Stimmen weniger, obwohl sie überall Kandidaten aufgestellt hat.
Natürlich war bei der Bundestagswahl die Wahlbeteiligung höher. Aber es zeigt, dass die AfD nicht alle ihre potentiellen Wähler mobilisieren konnte. Noch herber waren die Verluste für die CDU. Sie verlor gegenüber der Bundestagswahl 10.198 Stimmen und 3,54 Prozentpunkte. Die CDU fuhr einen reaktionären Kurs gegen Flüchtlinge und Migranten, biederte sich der AfD an: „Wir machen Gelsenkirchen unattraktiv für Armutszuwanderung.“ Kein Wort zu den Ursachen der Armut durch die Arbeitsplatzvernichtung und Niedriglöhne und keinerlei Initiative zur realen Armutsbekämpfung. Die OB-Kandidatin Laura Rosen stempelte ganze migrantische Bevölkerungsgruppen als „Integrationsunwillige“ ab und forderte für sie „keine Kita oder Schulplätze“. Sie ist so weit nach rechts gerückt, dass der Unterschied zur AfD immer dünner wurde. Da entschieden sich die Leute, bei denen die kleinbürgerlich-völkische Denkweise verfängt, dann für das „Original“.
Trumps "Friedensinitiative" in Alaska ist grandios gescheitert: Der Krieg geht weiter. Die russische und die ukrainische Armee rüsten weiter auf, ebenso wie die EU-Staaten. An der Front hat sich die Lage in den letzten Wochen insofern nicht wesentlich verändert, als dass trotz aller ukrainischen Behauptungen weiterhin alle Informationen, die man tatsächlich überprüfen kann, das folgende Lagebild erzeugen: Die russische Armee bleibt auf dem Vormarsch.
Die jüngst gemeldeten Angriffe zeigen deutlich, dass sich die russischen Militärs bei ihren Vorstößen jetzt darauf konzentrieren, die um die Städte Kupiansk-Vuzlovyi, Stepove, Kostjantyniwka und vor allen Dingen Pokrowsk entstandenen Kessel langsam zu schließen oder einzudrücken. Bei Pokrowsk unternimmt das ukrainische Militär erkennbar Gegenangriffe. Dabei scheint es zwischenzeitlich gelungen zu sein, die Spitze des nördlichen Vorstoßes der russischen Armee von der Front abzutrennen.
Gleichzeitig intensivieren beide Seiten weiter den Beschuss in die Tiefe. Drohnen sind zu einem Hauptträger des Luftkriegs geworden; bei der ukrainischen Armee mit großem Abstand, während bei der russischen Luftwaffe auch die von Flugzeugen abgeworfenen Gleitbomben und Marschflugkörper weiterhin eine wesentliche Rolle spielen. Mittlerweile starten beide Seiten in mancher Nacht mehr Drohnen, Raketen und Marschflugkörper, als am Anfang des Krieges in Monaten verbraucht wurde. Dass die Verluste unter den Zivilisten dennoch in der Regel im niedrigen zweistelligen Bereich bleiben, impliziert zumindest, dass beide Seiten in der Hauptsache militärische und zivile Infrastruktur angreifen.
Die durchgeführten Angriffe sind dennoch verbrecherisch und nehmen unverhältnismäßige Konsequenzen für Mensch und Umwelt billigend in Kauf: Sonntagnacht griffen ukrainische Drohnen in Kirischi, einer Stadt rund 100 Kilometer südöstlich von St. Petersburg, eine der größten Raffinerien Russlands an und lösten einen Großbrand aus. Die ukrainische Führung legt auf Angriffe auf die Ölindustrie einen Schwerpunkt, sodass in Teilen Russland mittlerweile Treibstoffmangel entstanden sein soll. In Wladiwostok, einer Hafenstadt am Japanischen Meer (fast 6 000 Kilometer von der Ukraine entfernt) will der ukrainische Militärgeheimdienst HUR eine „Vergeltungsoperation“ durchgeführt haben; auf dem Parkplatz einer Kaserne sollen zwei Sprengsätze detoniert sein. Die russische Armee wiederum hat erst Montagnacht nach ukrainischen Angaben zehn Artillerie-Schläge mit Mehrfachraketenwerfern auf die Stadt und den Kreis Saporischschja durchgeführt, bei denen mehrere Zivilisten ums Leben kamen und mehr als ein Dutzend verletzt wurden.
Kriegsmüdigkeit trotz Krise an der Front
Die ukrainischen Operationen zu Land wirken zusehends träge, es fehlt an Soldaten; die Militärführung reagiert mit einer Umgruppierung und Reform nach der anderen. Die Regierung fürchtet die Reaktion der Massen auf eine Mobilisierung jüngerer Männer, denn die Kriegsmüdigkeit wächst und der Kriegsdienst wird nur unpopulärer. Zwangsrekrutierungen lösen immer wieder Empörung und Protest aus. Korruption und Schikane beherrschen die Armee, in der Faschisten zunehmend Einfluss genießen, der einfache Soldat aber keine Perspektive hat: Nach ukrainischem Recht kann er, sobald er einberufen wurde, die Armee nicht mehr verlassen bis der Krieg vorbei ist. Vor diesem Hintergrund sah sich die Selenskyj-Regierung jetzt sogar genötigt, die Ausreise junger Männer im Alter von 18 bis 22 offiziell zu erlauben, um die Wogen zu glätten.
Die prompt folgende Ankündigung, dass auch im Falle eines Waffenstillstands keine Demobilisierung in Frage kommt, dürfte der für Freiwillige im Alter von 18 bis 24 (ab 25 beginnt der Zwangsdienst) seit Beginn diesen Jahres gezahlten Prämie von einer Million Hrywnja (23.200 Euro) und dem monatlichen Sold von 120.000 Hrywnja (2.900 Euro) den Reiz wieder etwas nehmen. Und diese Prämien erreichten trotz der bitteren Armut der Ukrainer bisher nicht, dass sich Massen junger Männer für die Front gemeldet hätten (zum Vergleich: Der Durchschnittslohn der Ukrainer liegt irgendwo zwischen 13 000 [266,50 Euro] und 17 000 Hrywnja [348,50 Euro], der Mindestlohn bei gerade mal 8 000 [164 Euro]).
Sind wir schon im Krieg?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj hat nach den Ereignissen in Polen seine Forderung bekräftigt, den ukrainischen Luftraum durch die Luftabwehr der NATO und von deren Gebiet aus zu schützen. Dmitri Anatoljewitsch Medwedew, der stellvertretende Leiter des Sicherheitsrats der Russischen Föderation und Vorsitzender der Partei „Einiges Russland“, der auch der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin angehört, schrieb auf seinem russischen Telegram-Kanal: "Die Umsetzung der provokanten Idee einiger Kiewer und sonstiger Idioten, eine Flugverbotszone über der ‚Ukraine’ einzurichten und mit Nato-Kräften unsere Drohnen abzuschießen, bedeutet bloß eins - einen Krieg der Nato mit Russland."
Dmitri Sergejewitsch Peskow, der Pressesprecher Putins, erklärte dann am Montag: "Die NATO befindet sich im Krieg mit Russland. Das ist offensichtlich und bedarf keiner weiteren Beweise. … Die NATO ist de facto in diesen Krieg verwickelt." Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) schworen Russland und China die Teilnehmer auf das Ende der US-Hegemonie ein - mit welchen Mitteln dieser Kaiser vom Thron zu stürzen sei, das ließen sie dort jedoch offen. Derweil hatte am Sonntag der faschistische US-Präsident Donald J. Trump erstmals, wenn auch nur in einem Nebensatz, Russland als den Aggressor im Ukrainekrieg bezeichnet.
Nein, im Krieg befinden sich die NATO und Russland mit seinen Verbündeten noch nicht; zumindest nicht in einem offenen Krieg. Aber alle Seiten bereiten diesen großen Krieg nach Kräften vor. Das müssen sich die Menschen in den beteiligten Ländern bewusst machen, sei das nun in Deutschland oder Russland: Wenn wir nichts tun, werden diese Pläne fortgesetzt und der Krieg entfacht, und zwar mit gesetzmäßiger Zwangsläufigkeit, weil die Imperialisten die Widersprüche zwischen ihnen schließlich nicht mehr anders lösen können. Zeit also, sich zu organisieren und zu handeln.
So lange der Krieg noch nicht ausgebrochen ist, kann er verhindert werden.
Die Altonaer Studiengruppe gibt es nun fast 18 Jahre. Sie trifft sich 14-tägig und in all den Jahren ist nur einmal ein Treffen ausgefallen!
Im August haben wir das Studium des Buchs »Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur« (Revolutionärer Weg Nummer 39/2024) nach ca. zehn Monaten zu Ende studiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werten aus:
- Zum einen, dass dieses Buch sich umfassend mit wichtigen Lebensfragen der Arbeiter und der Massen ausgehend vom Standpunkt des Marxismus Leninismus befasst – egal ob es um Religion geht, um die bürgerliche Geschichtsschreibung, und den »Drahtseilakt der bürgerlichen Pädagogik« bis hin zur Frage des Sports und der Rolle der Kultur in der bürgerlichen Gesellschaft.
- Sehr berührt hat viele die gründliche Auseinandersetzung mit der Religion und zu lernen, darum die weltanschauliche Auseinandersetzung zu führen. Auch gegen sektiererische Haltungen, solche Fragen einfach zu übergehen oder Menschen wegen ihrer Religiosität zu verurteilen.
- Viele von uns bewegt, dass dieser RW doch einen sehr grundsätzlichen und erweiterten Begriff der Kultur beinhaltet, bezogen auf die ganze Lebens- und Arbeitsweise. Und wir diskutierten, dass wir am Anfang einer sehr weitgehenden Selbstveränderung stehen, wenn es in dem Buch heißt: „Das Kulturniveau der Arbeiterklasse entscheidet wesentlich über die Veränderung der Gesellschaft, somit über Erfolg oder Misserfolg der Revolution und des sozialistischen Aufbaus“ (Seite 195).
- Wir waren uns darin einig, dass dieses Buch doch sehr deutlich und nachvollziehbar die bewusste Anwendung der dialektischen Methode praktiziert. Und viele neue Argumente für den Sozialismus entweder selbst bringt oder zum Nachdenken anregt!
Und wir diskutierten Argumente für den besseren Verkauf dieses Buchs. Zum einen muss man sich für jeden potentiellen Käufer genau überlegen, mit welchen Punkten man anspricht, zum Beispiel mit der Frage der Religion, oder zur Kultur, dem Sport - da gibt es keine Schablone. Für das Verkaufen am Stand wollen wir ausprobieren, dass wir uns ein zwei Argumente zu einem Kapitel überlegen, also zum Beispiel: Haben wir eine freie Presse in Deutschland oder wird hier manipuliert. Das Buch gibt überzeugende Antworten auf diese Frage. Oder zur Frage der Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklung oder dem Sport und der Fankultur …
Neben den angeregten Diskussionen und dem Erfahrungsaustausch wird in unserer Studiengruppe immer auch über anstehende Aktivitäten, Beteiligungen Demonstration usw. diskutiert. Aber auch über private Dinge, die Aufgaben und Sorgen aus dem Alltagsleben. Nicht zuletzt sind die Treffen der Studiengruppe auch immer ein Ort, an dem über wichtige (neue) Erscheinungen und Bücher vom Verlag Neuer Weg, aus der Arbeit der MLPD informiert und diese verkauft wird.
Die Studiengruppe bis Ende 2025
Ab dem 27. August hat die Studiengruppe mit einem Schwerpunkt zur Weltkriegsgefahr begonnen und als erstes den Lenin-Text "Krieg und Sozialismus" studiert. Weitere Themen und Termine:
- 24. September 2025: Sozialchauvinismus und Opportunismus - Verzicht auf Klassenkampf
- 9. Oktober: Der Krieg in der Ukraine und akute Gefahr eines dritten Weltkriegs
Studientext ist die Broschüre von Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel und Gabi Fechtner „Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems - 23. Oktober: Wechselwirkung von Faschismus und Krieg (Ukraine-Broschüre)
- 5. November: Der Übergang des Opportunismus zum Sozialchauvinismus (Ukraine-Broschüre)
- 19. November: Die Gefahr eines atomaren Kriegs
MLPD: "Über die Gefahr des Atomkriegs und das Verbot von Kernwaffen" - 3. Dezember: Fortführung des Themas vom 19. November
- 17. Dezember: Jahresabschluss-Feier
- 14. Januar 2026: Der Kampf der Arbeiter um Frieden
MLPD: Der Kampf der Volksmassen um die Erhaltung des Friedens
Wir treffen uns immer um 18.30 Uhr im Internationalen Kulturtreff „Dock 220“ in der Stresemannstraße 220 – Nähe S - Holstenbahnhof. Wir nehmen uns Zeit zum Lesen der Abschnitte (ca. ¾ Stunde) und ebenso für die Diskussion. Es gibt sachkundige Beratung für den Erkenntnisprozess, zur Anwendung der dialektischen Methode und Angebote für weiterführende Literatur und Medien. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Die Treffen sind selbst organisiert - wir freuen uns über Unterstützung beim Bereitstellen von Getränke, Obst … und beim Aufräumen.
Nach den Vorkommnissen im polnischen Luftraum – gleich, wer dessen Urheber nun waren und sind – hat die NATO ihre Kräfte zur Luftraumsicherung dort verstärkt, was vor allen Dingen bedeutet, dass weitere Kampfflugzeuge abgestellt wurden. Die Eskalationsspirale hat sich merklich weiter gedreht.
Der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa (Saceur), Alexus Grynkewich, und Generalsekretär Mark Rutte hatten am Freitag auf einer Pressekonferenz die Operation mit dem Namen "Eastern Sentry" (deutsch etwa: Wächter des Ostens) ausgerufen, mit der die Luftraumverteidigung der NATO im Osten gestärkt werden soll. Polen schloss vorübergehend seine Grenze zu Belarus. Litauen, das sowohl an Belarus als auch an Kaliningrad grenzt, versetzte seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft.
Bei der aktuell auslaufenden Großübung der Streitkräfte des Unionsstaats (bestehend aus der Russischen Föderation und Belarus), „Sapad 2025“, waren US-Militärbeobachter als hofierte Gäste zugegen. Die US-Amerikaner waren allerdings nicht die Einzigen: Vertreter aus 23 Ländern verfolgten das Manöver. Darunter waren auch die NATO-Mitglieder Türkei und Ungarn, aber auch neuimperialistische Länder wie China, Indien und Indonesien. Eingeladen waren übrigens auch deutsche Beobachter, was die Bundesregierung aber entschieden ablehnte. Parallel führt die Bundeswehr mit NATO-Verbündeten eigene Übungen vergleichbarer Größe unter dem Namen „Grand Eagle“ ("groß[artig]er Adler") in Litauen durch.
Währenddessen wurde in den europäischen bürgerlichen Medien spekulativ verbreitet, Russland könne ja ein solches Manöver nun nutzen, um den Truppenaufmarsch gegen den Westen zu kaschieren. Das war schon wegen der auch nach Schätzung westlicher Militärexperten maximal 40 000 beteiligten Soldaten (beider beteiligter Armeen zusammen genommen), einer ziemlich kleinen Truppenkonzentration, mehr als nur unwahrscheinlich; es war ein absurdes Szenario, so absurd, dass die Kommentatoren es nur andeuteten, um Ängste zu schüren, aber selten ausführten. Dennoch muss man das Manöver ernst nehmen, beinhaltet es doch seit einem Jahr auch hypothetische Atomwaffen-Einsätze. Dass es ein Teil der Weltkriegsvorbereitungen durch die russischen Neuimperialisten darstellt, ist und war ebenso sicher, wie dass es nicht der Auftakt für einen russischen Angriff auf die EU sein würde.
Dass unter anderem deutsche Kampfflugzeuge des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" schon in Polen eingesetzt werden, zeigt allerdings, wie weit wir sind und wie schnell es gehen kann. Das sollten sich auch potenzielle Rekruten der Bundeswehr überlegen - ihre Leben sind schon vor Ausbruch eines großen Krieges nicht sicher.
Unter dem Motto "Wir müssen flüssig bleiben" rief die IG Metall für den 12. September zu einem Aktionstag im Duisburger Innenhafen auf.
Der Stahlstandort ArcelorMittal mit rund 850 Beschäftigten in Duisburg Ruhrort stellt u. a. Draht für die Automobilindustrie und den Maschinenbau her.
Laut IG Metall folgten ca. 550 Kollegen und Kolleginnen dem Aufruf zum Protest, darunter auch Delegationen von HKM und ThyssenKrupp Steel. Und unser Solikreis Stahl "Keiner schiebt uns weg!" war mittendrin. Mit unseren pink leuchtenden Westen und dem Solikreislogo waren wir weithin sichtbar und zogen neugierige Blicke auf uns. Mit unseren ThyssenKrupp-Kollegen gab es ein freudiges Wiedersehen, da sie uns bereits bei vielen Aktionen und Sportaktivitäten begrüßen und kennenlernen durften. Auch ein paar Kollegen von ArcelorMittal kannten uns vom gemeinsamen Solidaritätsbesuch der Ford Belegschaft in Köln beim 24 Stundenstreik. Das verbindet und so wurden wir mit einem herzlichen Lächeln, festem Händedruck und dicker Umarmung begrüßt.
Dies wurde von den umstehenden Kollegen und Kolleginnen aufmerksam beobachtet und wir konnten es gut nutzen, eine Brücke zu bauen und kamen ins Gespräch. Wir überreichten persönlich unsere Soli-Erklärung und sprachen den gemeinsamen Kampf und die Forderung nach einem vollständigen und allseitigen gesetzlichen Streikrecht an. Kämpfen wie in Frankreich oder wie bei Krupp Rheinhausen wurde von einigen Kollegen angesprochen. Sich organisieren und zusammenschließen, alle kämpferischen Konzernbelegschaften im Schulterschluss mit den Widerstandsbewegungen der breiten Massen brachten wir ins Gespräch und brachten so eine kämpferische Richtung gegen die Abwartetaktik ein.
Schade, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht das Buch zum Tribunal gegen die RAG und ihre Politik der verbrannten Erde zur Hand hatten oder einen informativen Werbeflyer. Aber zu weiteren Aktionen werden wir es in der Tasche haben. Was ich mir auch wünsche, ist ein reger Austausch der unterschiedlichen Solidaritätskreise zum gegenseitigen Nutzen und auch die Bewegung "Das Revier muss leben!" mit Leben zu füllen. Es ist die Zeit gekommen, unsere Zukunft in die eigene Hand zu nehmen.
Glück auf.
Die AfD verdreifachte ihre Stimmen bei den Kommunalwahlen in NRW. Die faschistische Gefahr wächst weltweit. Wie kann und muss der antifaschistische Kampf geführt werden? Und wer sind die Hauptkräfte dabei? Diese Fragen stellen sich brandaktuell.
Die Ausstellung über den kommunistischen Weltklasseringer Werner Seelenbinder gibt dafür hervorragendes Anschauungsmaterial. Erstellt wurde sie von Studierenden unter der Leitung von Professor Dr. Oliver Rump von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin als Teil eines mehrjährigen Lehr- und Forschungsprojekts. Sie wird vom 18. Oktober bis zum 31. Oktober im Bistro des Kultusaals der Horster Mitte präsentiert.
Auf dem Einladungsflyer dazu heißt es:
„Werner Seelenbinder (geb. 1904, von den Nazis ermordet 1944) war ein weltberühmter deutscher Ringer in den 1920er- und 1930er-Jahren. Als Mitglied der KPD seit 1928 nutzte er seine internationalen Sportkontakte, um während des Hitler-Faschismus die illegale internationale Widerstandsarbeit gegen den Faschismus zu unterstützen.
Als deutscher Meister im Halbschwergewicht verweigerte er im August 1933 den Hitlergruß. Nach fast neun Jahren illegalen Widerstands wurde er 1942 von der Gestapo verhaftet. Über zwei Jahre war er in Konzentrationslagern und Zuchthäusern, bis ihn die Gestapo 1944 enthauptete. In seinem Abschiedsbrief schrieb er: 'Ich weiß aber, dass ich in den Herzen von euch und auch bei vielen Sportanhängern eine Platz gefunden habe, den ich immer darin behaupten werde. Dieses Bewusstsein macht mich stolz und stark und wird mich in letzter Stunde nicht schwach sehen.'
Das Willi-Dickhut-Museum ist stolz, dass diese Ausstellung erstmals in Westdeutschland gezeigt werden kann. Sie besteht aus 19 Tafeln sowie Vitrinen mit Pokalen, Postkarten, Medaillen, Briefmarken der DDR… Beispielhaft wird an der Person von Werner Seelenbinder die bedeutende Rolle der Kommunisten im illegalen antifaschistischen Widerstand dokumentiert sowie auch die Möglichkeiten, die der Sport dabei bietet. Wir freuen uns auch über die Vorstellung und Darbietung von Gelsenkirchener Sportlern von ‚Kampfsport international‘“.
Professor Dr. Rump wird sowohl bei der Vernissage am 18. Oktober um 16 Uhr, als auch bei der Finissage am 31. Oktober um 18 Uhr anwesend sein. Am 31. Oktober abends hält er einen Vortrag über Werner Seelenbinder. Die Finissage wird kulturvoll mit Fingerfood, Getränken, musikalischen sowie sportlichen Aufführungen gestaltet.
Öffnungszeiten: Montag, Donnerstag und Dienstag, 13 bis 15 Uhr, Mittwoch, 15 bis 19 Uhr, Freitag ab 17 Uhr - und nach Vereinbarung.
Der Eintritt ist frei. Zur Finanzierung der Ausstellung bitten wir aber um Spenden sowie um Unterstützung der crowdfunding-Kampagne dazu bei betterplace (s. www.betterplace.org).
Angesichts des wachsenden Interesses an der antifaschistischen Arbeit ist die Ausstellung eine sehr gute Gelegenheit, in breitem Umfang antifaschistisch und sportlich interessierte Menschen einzuladen. Einladungsflyer sind erhältlich beim Willi-Dickhut-Museum.
Ein Kollege übermittelte uns über Instagram diese hanebüchene Story über den Bauverein Halle & Leuna eG.
Dieser Verein hat hier in Halle viele fünf- bis sechs-geschossige Wohnblöcke und zwei Hochhäuser. Mitte/Ende 2024 haben die angefangen, einen P2-Plattenbau mit sechs Etagen im bewohnten Zustand zurückzubauen. Von sechs auf vier Geschosse. Das ging im Hochsommer los, die Bewohner durften während des Rückbaus tagsüber nicht in Ihre Wohnungen.
Außerdem bildeten sich in einigen Wohneinheiten Schimmel und feuchte Wände, da das temporäre Dach undicht war und es gegen Herbst viel geregnet hatte. Zu dem Rückbau wurde kein Bewohner befragt, er wurde nur in einem Treffen mit den Betroffenen angekündigt. Die beiden oberen Etagen wurden angeblich wegen "Wirtschaftlicher Ineffizienz" entfernt. Und ein Aufzug sei zu teuer.
Das ist aber tatsächlich nicht richtig. Die beiden Etagen wurden Monate, wenn nicht sogar Jahre lang leer gehalten. Weder auf der Website noch durch Anfrage waren diese Wohnungen mietbar. Um den betroffenen Wohnblock herum stehen außerdem weitere Sechs-Geschosser, zwei von denen gehören der selben Genossenschaft. Und die sind bis oben bewohnt. Einer davon wird dieses und nächstes Jahr saniert. Und ein Fahrstuhl wird eingebaut.
Der Wohnblock, der nun zurückgebaut wurde, wird derzeit saniert. Die originalen Balkons wurden bereits entfernt und werden durch neue (scheinbar gleich große) Balkons ersetzt. Die neuen haben dadurch keinen Vorteil, außer Optik. Außerdem werden neue Fenster und Türen eingebaut. Obwohl diese bereits bei der ersten Teilsanierung erneuert wurden.
Den Mietern wurde gesagt, sie sollen bitte alle Möbel von den Fenstern wegstellen, auch zu Rentnern, die das gar nicht alleine schaffen. Dazu kommt, dass zwischen Balkontür und Küchenfenster ein Lichtschalter angebracht wird, für eine Balkonbeleuchtung. Keiner der Bewohner wusste darüber Bescheid. Es kam auch bereits eine Mieterhöhung, laut einem Mieter mindestens 100 Euro.
Die Mieterhöhung kann aber nicht durch den Umbau gerechtfertigt werden. Da der Rückbau sowie die Sanierung vom Bund und Land finanziert wurde. Der Rückbau wurde sogar zu 100% übernommen. Wieviel bei der Sanierung vom Bund/Land übernommen wurde, ist nicht wirklich bekannt.
In einer knapp 300-seitigen Studie mit dem Titel „Energiewende. Effizient. Machen.“ hat sich Frau Reiche zum Ziel gesetzt, die Kosten für die weitere Umsetzung der Energiewende nicht weniger als zu halbieren.
Nur für den Fall, dass bei dem einen oder anderen Leser eine Vorfreude auf halbierte Stromrechnungen aufkommen sollte: Die Ministerin hat unmissverständlich klargestellt, „ ... dass mit diesen Maßnahmen allenfalls der weitere Anstieg der Stromkosten abgedämpft werden könne.“ Unter der Kritik vieler Umweltverbände und dem ausdrücklichem Lob der Energiemonopole befeuert Reiche die rechte Kampagne gegen Klimaschutz, der angeblich zu teuer und für die hohen Strompreise verantwortlich sei.
Im Großen und Ganzen übernimmt Reiche die Planungen der Vorgängerregierung. Sie bekundet, an dem schon damals völlig unzureichenden Ziel von einem Anteil von 80% an erneuerbaren Energien bis 2030 festzuhalten. Doch die gesamte Studie ist so vage unterfüttert wie eine Prognose für die Lottozahlen. Wo sich die Ministerin allerdings genau festlegt, ist ein massiver Ausbau von Gaskraftwerken, wie sie schon ihr Vorgänger Habeck von der Partei der Grünen in enger Kooperation mit der EU in die Wege geleitet hat.
Laut Koalitionsvertrag sind allein bis 2030 ca. 40 neue CO2-Schleudern in Form von Gaskraftwerken geplant. "Was machen wir eigentlich, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint? Dann brauchen wir gesicherte Leistung, zunächst in Form von Gaskraftwerken", so Reiche. Dabei wird selbst in der von ihr in Auftrag gegebenen Studie die reale Möglichkeit aufgezeigt, mit Batteriespeichern und Elektrolyse zur Wasserstoffherstellung das Problem der Speicherung des zeitweise auftretenden Überschusses an Wind- und Sonnenenergie zu lösen. Doch für diese richtigen und notwendigen Maßnahmen gibt es keinerlei gesetzlich verbindliche Vorgaben, sondern sie werden völlig unverbindlich dem “Investitionswillen“ der Industrie überlassen.
Ein weiterer wichtiger Eckpunkt ist ihr Vorhaben, die Einspeisevergütung für private Solaranlagen komplett zu streichen. Zwischen 7 und 14 Cent je KW/h beträgt aktuell die Einspeisevergütung für Solarstrom. Der private Endverbraucher wird dagegen im Durchschnitt mit 40 Cent je KW/h zur Kasse gebeten. Das an sich ist schon eine Unverschämtheit. In Zukunft soll die Einspeisung mit 0,0 Cent abgespeist werden, während E.O.N.,Vattenfall und Co mit dem sehr günstigen Solarstrom weiterhin 40 Cent abkassieren. Die rasant gewachsene Zahl an kleineren Kraftwerken sind den Monopolen zudem mehr und mehr ein Dorn im Auge, da sie ihre Monopolstellung aufweichen. Der Ausbau der Solarenergie wird damit ausgebremst und deren Ertrag soll in Zukunft allein den großen DAX Konzernen zu Gute kommen.
Zu guter Letzt darf natürlich der viel beschworene Bürokratieabbau nicht fehlen. Im Falle des Ausbaus von Überlandleitungen sollen die Genehmigungsverfahren verschlankt, sprich Umweltverträglichkeitsüberprüfungen gestrichen werden. Vor allem die etwas teureren Erdkabel, die viele Bürgerinitiativen als Alternative zu den Flächen fressenden Hochspannungsleitungen durchgesetzt haben, sollen in Zukunft den am Hungertuch nagenden Netzwerkbetreibern nicht mehr zugemutet werden.
Diesen Pläne müssen im Sinne dringend notwendiger Maßnahmen gegen die begonnene globale Umweltkatastrophe entschieden abgelehnt werden. Sicher eine wichtige Forderung für die kommenden Fridays-for-Future-Demonstrationen am 20. September.
Viele Organisationen, Arbeiterinnen und Arbeiter und auch die MLPD beteiligen sich an zwei Großdemonstrationen am 3. Oktober 2025 in Berlin und in Stuttgart: „Nie wieder kriegstüchtig! Stehen wir auf für den Frieden!“
Wir rufen ausdrücklich auch alle Umweltkämpfer und Umweltkämpferinnen auf, dort zu demonstrieren. Warum?
Diese großen Proteste richten sich u.a. gegen die akute Gefahr eines Dritten Weltkriegs durch die Stationierung von neuen US-Mittelstreckenraketen, gegen die Hochrüstung und den damit verbundenen drastischen Abbau sozialer Errungenschaften.
Krieg bedeutet Umweltzerstörung! Deshalb ist die Einheit von Friedens- und Umweltbewegung unabdingbar. Der aktive Widerstand gegen imperialistische Kriege, gegen Weltkriegsvorbereitung und Schutz des Weltraums ist Bestandteil unseres erweiterten Kampfprogramms der Sofort- und Schutzmaßnahmen gegen die globale Umweltkatastrophe.
Die bürgerlichen Parteien überbieten sich – angefeuert von der AfD - in Maßnahmen gegen Geflüchtete, gegen Umweltschutz und soziale Errungenschaften. Unter diesem Trommelfeuer ist unter den Massen die Bedeutung von Umweltschutz z.T. verdrängt! In atemberaubendem Tempo wollen US-Präsident Trump und in Deutschland die AfD in faschistischer Manier jeglichen Umweltschutz abwickeln. Auch immer mehr nach rechts rückende bürgerliche Parteien untergraben den Umweltschutz, fordern neue Atomkraftwerke und Fortsetzung der Verbrennung fossiler Rohstoffe. Deutschland gehört zu den größten Waffenlieferanten für den von der faschistischen israelischen Regierung betriebenen Genozid und Ökozid in Gaza. Atomare und chemische Verseuchung von Mensch und Natur, nicht nur mit regionalen, sondern auch mit globalen Auswirkungen, sind erschreckende Merkmale dieses ungerechten imperialistischen Krieges.
Die Gefahr des Faschismus steht nicht nur in enger Verbindung mit der Gefahr eines dritten Weltkriegs. Faschisten haben auch keine Skrupel, die Menschheit dem Untergang in der globalen Umweltkatastrophe auszuliefern!
Deshalb: kommt mit euren umweltpolitischen Forderungen auf Transparenten und Schildern. Tragt zur Demonstration mit Bewusstseinsbildung über die Ursachen der begonnenen globalen Umweltkatastrophe bei. Die Umweltgruppen der MLPD bieten breit unser Buch an "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" und verkaufen es. Helft alle mit beim Aufbau neuer Mitstreiter und Mitstreiterinnen für die Demos und darüber hinaus für den gemeinsamen gesellschaftsverändernden Umweltkampf - in der MLPD, der Umweltgewerkschaft oder in der Vorbereitung eines internationalen Umweltratschlags 2026, wie er von der Strategiekonferenz der kämpferischen Umweltbewegung im April 2024 beschlossen wurde.
Die IBUG (Industrie-Brachen-Um-Gestaltung), ein bedeutendes Festival für urbane Kunst, verwandelte in ihrer 20. Ausgabe ein seit 1997 verfallendes Krankenhaus in eine Kunstausstellung - diesmal in der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Über 70 Künstler und Künstlerinnen aus 25 Ländern stellten ihre Werke in drei Gebäuden und dem grünen Innenhof aus, begleitet von Workshops, Film und Musik. Sie zogen mit vielen kritischen Themen zu Umwelt, Arbeitssituation oder Kriegsgefahr über 38.000 Besucher und Besucherinnen in ihren Bann.
Eine Nachlese ist besonders für die Palästina-Solidaritätsbewegung von Bedeutung. Denn mehrere Kunstwerke setzten sich faktenreich mit der Situation in Gaza und deutlicher Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung sowie deren Unterstützung durch die amerikanische und die deutsche Regierung auseinander. Damit war für Vladimir Shikhman, Professor für Mathematik an der Technischen Universität Chemnitz und 80 Unterzeichner eines Briefes an die IBUG eine Grenze überschritten und es wurde eine Entfernung der Kunstwerke gefordert.
Beanstandet wurden sechs Arbeiten des finnischen Street-Art Kollektivs Plan B sowie des in Leipzig lebenden britischen Malers Luke Carter. Das Kollektiv Plan B gestaltete unter dem Titel "Netanjahu's stickers Gaza set" eine Wand mit Darstellungen verstümmelter Kinder. Besonders attackiert wurde das Wandbild von Luke Carter mit dem Schriftzug "Deutschland mordet mit" unter der Abbildung einer Mutter, die um ihr totes Kind trauert. Es wurden Expertenmeinungen eingeholt und es entbrannte eine heftige Auseinandersetzung.
Luke Carter warnte selber davor, Israelkritik und Antisemitismus gleichzusetzen und Antisemitismus-Vorwürfe zu missbrauchen, damit Leute nicht über Verbrechen reden, die gerade stattfinden. Unterstützung erhält er von Susan Neiman, Philosophin und Direktorin des Einstein-Forums Potsdam, die betont, dass die aktuelle Definition der "Jerusalem Declaration on Antisemitism" unterscheide zwischen Antisemitismus und Israelkritik. Freemuse, eine unabhängige internationale Organisation mit Sitz in Kopenhagen, die seit Jahrzehnten zu künstlerischer Freiheit forscht, sieht als Folge des Umgangs in Deutschland mit Israelkritik einen Rückgang des Dialogs.
Die Kulturhauptstadt Chemnitz plädierte für Offenheit und Dialog. Die Stellungnahme der IBUG fasst zusammen, dass die Gutachten darlegten, warum es sich bei den Darstellungen nicht um antisemitische Bildsprache handelt und alle beanstandeten Kunstwerke durch die Freiheit der Kunst gedeckt sind. So entschied sich der Ibug e.V. dafür, die kritischen Werke am letzten Ausstellungswochenende wieder zu zeigen. Zunächst verhüllte Teile wurden wieder freigegeben, Hinweise aufgehängt und Gesprächsangebote gemacht.
Also ein voller Erfolg der Solidaritätsbewegung mit Gaza. Wir schrieben ins Gästebuch: “Vielen Dank für euren Mut, eure faktenreiche Darstellung und Solidarität mit Gaza!“
Weitere Informationen auf der webseite://ibug-art.de/
alle Kunstwerke: //ibug-art.de/artists2025_qr/
Siehe auch: 200 Holocaust-Forscher wenden sich dagegen, Kritik an Israel als "Antisemitismus" zu diffamieren. Dieser Artikel behandelt gründlich die Jerusalem Declaration on Antisemitism
Am Samstag, dem 20. September, steigt wieder das Sommerfest im Treff International.
Ab 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen und Kinderprogramm sowie Info- und Flohmarktständen. Um 16 Uhr stellt sich der Solikreis gegen systematisches Mobbing bei Tesla vor. Um 17 Uhr gibt es ein kleines Musikprogramm gegen Faschismus und Krieg. Nach dem Grillen ab 18 Uhr und palästinensischem Buffetbeiträgen spielt um 20 Uhr die palästinensische Musikgruppe HABAYEBNA. Eintritt zu allem ist frei - es werden Spenden gesammelt.
Am Mittwoch demonstrierten den dritten Tag mehr als 2.000 Studentinnen und Studenten vor dem Parlamentsgebäude in Dili, der Hauptstadt von Osttimor, gegen Privilegien für Parlamentsabgeordnete. Sie fordern von der Regierung, den Parlamentariern die lebenslange Rente zu streichen. Begonnen hatte die Proteste nachdem Pläne bekannt wurde, 65 Luxusautos für die Parlamentarier bereitzustellen. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Tränengas gegen die Demonstranten einsetzte. Inzwischen hat die Regierung die Autopläne gestoppt. In Osttimor leben rund 1,4 Millionen Menschen, überwiegend in großer Armut.
Der Preis für das Deutschlandticket soll auf 63 Euro ansteigen. Aktuell kostet der einmal als 9-Euro-Ticket gestartete Fahrschein bereits 58 Euro. So ernst meint es die Bundesregierung mit Umweltschutz und Einsatz für die Massen!
In der Slowakei gingen am Dienstag Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico auf die Straße. Die Proteste in 16 Städten des Landes richteten sich gegen ein „Sparprogramm“ der Regierung mit höheren Beiträgen für Kranken- und Sozialversicherung, Steuererhöhungen für Besserverdienende sowie einer Anhebung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Lebensmittel. Erwogen wird auch die Abschaffung von Feiertagen. Befeuert wurden die Proteste vom Ärger über die Reise von Fico nach China, bei der er auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen hatte.
Der indische Stahlkonzern „Jindal Steel & Power“ hat dem Thyssenkrupp-Vorstand ein „unverbindliches Kaufangebot“ für Thyssenkrupp Steel (TKSE) vorgelegt. Das gab der Vorstandsvorsitzende von TK, Miguel Lopez, bekannt.
Bei Jindal Steel & Power arbeiten weltweit 20 000 Beschäftigte, die 2024 8,06 Mio. Tonnen Stahl produziert haben. Jindal Steel ist das viertgrößte Stahlunternehmen in Indien. (1) Der Konzern gehört zur familiengeführten Naveen Jindal Group, mit Stahl-, Energie- und Bergbaugeschäften in Europa, Asien, Afrika und dem Nahen Osten. Jindal Steel kennt TKSE bereits von vor Jahren geführten Verkaufsgesprächen, die 2023 an Differenzen über Preis, Einflussrechte und Standortgarantien abgebrochen wurden. An der Frage, wer für die Pensionsverpflichtungen von TKSE mit 2,6 Mrd. Euro aufkommt, sind in der Vergangenheit einige Verkaufsgespräche gescheitert. Das wird auch dieses Mal ein Knackpunkt sein! Deshalb muss gelten: Finger weg von unseren Pensionsgeldern!
Teil der Expansion des neuimperialistischen Indien
Ein entscheidender Unterschied zu den Gesprächen vor Jahren ist, dass Lopez mit der Vernichtung von 11 000 Arbeitsplätzen, der Stilllegung von Anlagen, dem Lohnklau von 120 Mio. Euro, die „Braut“ TKSE zum Abstoßen „aufhübschen“ will. „Wir glauben an die Zukunft einer grünen Stahlproduktion in Deutschland und Europa“, sagte Narendra Misra, Europadirektor bei Jindal. Man plane, das Unternehmen zum größten klimafreundlichen Stahlhersteller Europas auszubauen.
In dem Kaufangebot erklärt sich Jindal bereit, das laufende Projekt zum Bau einer Direktreduktionsanlage in Duisburg fertigzustellen und dort zusätzlich für mehr als zwei Milliarden Euro eine elektrische Infrastruktur mit Lichtbogenöfen zu errichten. Außerdem besitzt Jindal in Kamerun eigene Erzminen, die eine sichere Versorgung von Eisenerz, unabhängig von den Preisschwankungen auf dem Weltmarkt garantieren können.
Das Kaufangebot für TKSE ist Teil einer Strategie von Jindal, international zu expandieren und deshalb in Europa Fuß zu fassen. Darin spiegeln sich die Expansionspläne Indiens als neuimperialistisches Land wider. Der geplante Kauf von TKSE ist deshalb Teil des wirtschaftlichen Konkurrenzkampfes zwischen den alten und neuen imperialistischen Ländern. Man darf sich nicht über den „friedlichen“ Charakter des Kaufs täuschen lassen. Der Imperialismus ist heute an einer historischen Grenze und die Neuorganisation der internationalen Produktion in der Krise, so dass sich die Imperialisten vorbereiten diesen Konkurrenzkampf auch mit militärischen Mitteln auszutragen.
Noch ist nicht klar, wie sich die führenden Monopole und die Bundesregierung zu dem möglichen Verkauf stellen. Haben sie doch entschieden, aus strategischen Gründen eine nationale Stahlbasis zu erhalten. Um für die Rüstungsindustrie und strategisch wichtige Branchen wie Auto- und Maschinenbau nicht von anderen Ländern abhängig zu sein. TKSE hat zwar kein Zertifikat zur Herstellung von Panzerstahl wie Saarstahl und seit Neuestem die Salzgitter Stahl AG. TKSE konzentriert sich auf die Produktion für die Autoindustrie, einer für die Stärke des deutschen Imperialismus wesentliche Branche. Außerdem wird Stahl in viel größerem Umfang für Rüstungszwecke gebraucht als Panzerstahl.
Wachsamkeit gefordert
Der Vorstand der Thyssenkrupp AG erklärte, man werde das Angebot intensiv prüfen. Völlig offen ist dabei, was dies für das mit dem tschechischen Finanzoligarchen Kretinskis geplante 50:50 Joint venture bedeutet. Viele Kollegen sind verunsichert. „Mal wieder was Neues, man weiß langsam nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Erst heißt es 50:50 mit Kretinski, jetzt auf einmal wieder ein Inder.“ Manche befürchten das Schlimmste: „Vielleicht wollen die uns nur kaufen, um uns dann nach und nach zuzumachen.“ Ein älterer Kollege aus Dortmund fasst seine jahrzehntelangen Erfahrungen mit Verkäufen und Fusionen so zusammen: „Eigentlich kann es uns egal sein, welches Namensschild am Werkstor hängt. Die sind alle gleich, wollen immer das Beste für sich und das auf unserm Rücken. Bislang war jede Fusion, jeder Verkauf immer mit Verschlechterungen für uns verbunden. Deshalb bin ich sehr skeptisch.“
Nachdem die Gespräche mit Kretinski zuletzt ins Stocken geraten sind, spricht alles dafür, dass dem Kaufangebot von Jindal schon längere Gespräche mit dem TK-Vorstand vorausgegangen sind. Dafür spricht auch, dass Jindal einen extra Brief an die IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat geschickt hat, in dem sich Jindal positiv zur Politik der Klassenzusammenarbeit in Form der Mitbestimmung geäußert hat. „Dass ein wachstumsorientierter Stahlkonzern wie Jindal Steel International als strategischer Investor bei Thyssenkrupp Steel einsteigen will, ist grundsätzlich eine gute Nachricht für unsere Beschäftigten«, sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef der Thyssenkrupp AG, Jürgen Kerner. Und er fordert, „zügig in substanzielle Gespräche einzusteigen, um möglichst schnell Klarheit über die wichtigsten offenen Fragen zu erlangen.“
Die Kolleginnen und Kollegen interessiert vor allem, welche Folgen das für die 27 000 Beschäftigten hat. Einige fragen sich: „Wir haben jetzt doch eine neue Geschäftsgrundlage. Heißt das nicht, dass wir uns mit dem möglichen Käufer über Arbeits- und Ausbildungsplätze, Löhne und Arbeitsbedingungen einigen müssen?“ Es ist zu befürchten, dass der Vorstand und die Vorgesetzten das Kaufinteresse Jindals als Druckmittel nutzen, die im Sanierungstarifvertrag festgelegten Schweinereien schnellstmöglich umzusetzen, „um den Verkauf nicht zu gefährden!“
Darauf dürfen sich die Kolleginnen und Kollegen nicht einlassen. Viele Kollegen, die kürzlich für den sogenannten "Sanierungsvertrag" bei TKSE gestimmt haben, taten dies mit der Faust in der Tasche und nicht im eigentlich Sinn einer Zustimmung. Statt sich durch immer neue Botschaften verunsichern oder erpressen zu lassen, gilt es jetzt, selber den Takt vorzugeben. Das heißt den Kampf aufzunehmen - um jeden Arbeitsplatz genauso wie gegen Krieg, Faschismus und Umweltkatastrophe.