Bericht über Christopher Tersch
Leipziger Volkszeitung: „Mitarbeiter kritisiert DHL – und wird gekündigt“
Die Leipziger Volkszeitung hat in ihrer Ausgabe vom Mittwoch, dem 24. Dezember, über Christopher Tersch¹ berichtet, der von DHL wegen einer mutigen Rede gekündigt wurde. Rote Fahne News dokumentiert Auszüge:
Christopher Tersch hat maximal öffentlich über etwas gesprochen, worüber es viele Gerüchte und nur wenig gesicherte Informationen gibt: über angebliche Transporte von Rüstungsgütern durch den Logistikkonzern DHL, abgewickelt am Flughafen Leipzig / Halle. Auf einer Demonstration hat Tersch dazu aus erster Hand berichtet: Damals, im Sommer dieses Jahres, arbeitete er noch selbst an Hub. Inzwischen hat sich das geändert: Seit September ist er fristlos gekündigt. Der Grund: seine Äußerungen zu den angeblichen Rüstungsgütern.
Ruhig geworden ist es um Tersch seitdem nicht. Mehr als 1500 Menschen haben eine Petition unterschrieben, die die „sofortige Rücknahme der Kündigung Christophers“ fordert. Damit ist der Fall Christopher Tersch mehr als eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung. Es geht um brisante Fragen: Wie weit darf ein Beschäftigter in so einem Fall gehen? Stimmt es überhaupt, was Tersch sagt: dass DHL über das Leipziger Hub Rüstungsgüter in die Welt verschickt?
Mitte Dezember sitzt Tersch in einem Besprechungsraum und man erlebt einen Mann, der mit sich im Reinen ist. Der 32-Jährige spricht ruhig, wählt seine Worte mit Bedacht. Vielleicht, sagt Tersch, würde er heute anders über das Thema sprechen, Details weglassen. Aber dass er wieder sprechen würde, davon ist er überzeugt: „Man müsste es wieder tun.“ …
Und dann kommt Tersch zu dem Thema, das ihm noch Probleme bereiten wird: Er habe, sagt Tersch auf der Demo, schon Pakete vom Rüstungskonzern Rheinmetall in den Händen gehalten. „Da wird einem wirklich anders. Das will man eigentlich nicht befördern.“ Und: In einem Container habe ein Hinweis gelegen, dass militärische Güter priorisiert würden. „So etwas finde ich, geht einfach gar nicht.“ …
Für Tersch ist das Thema auch ein persönliches. Er habe es nie anders gekannt, als gegen den Krieg zu sein, sei in seiner Familie so aufgewachsen. „Mir ist es wirklich ein Anliegen, dass es keinen Krieg gibt“, sagt er. In seiner Rede beim Flughafenmarsch war er deutlicher: Er und seine Kollegen, sagte er dort, wollten nicht, „dass unsere Hände dem Krieg dienen“.
Hier gibt es den kompletten Artikel (leider kostenpflichtig)