Antifaschismus

Antifaschismus

… wenn du dich wendest schweige nicht!

Im Rahmen der Hamburger Bildungstage organisierte die Geburtstags- und Freizeitkasse „Freunde des Flugzeugbauer“ einen Besuch in der antifaschistischen Gedenkstätte der Kinder vom Bullenhuser Damm.

Von jg
… wenn du dich wendest schweige nicht!
Die Inschrift an der Gedenkstätte (rf-foto)

Die ehemalige Schule dort ist seit einigen Jahrzehnten eine Gedenkstätte und Anklage der Verbrechen des Hitler-Faschismus. Sie erinnert an die Ermordung von 20 jüdischen Kindern und 28 erwachsenen sowjetischen Kriegsgefangenen am 20. April 1946 durch die SS. Vor der bestialischen Ermordung wurden die Kinder im KZ Neuengamme für „medizinische Experimente“ missbraucht.

 

Diese Gedenkstätte, ist dem Kampf gegen das Vergessen und dem würdigen Gedenken an die Ermordeten gewidmet. Sie ist vor allem der Initiative von Angehörigen, Anwohnern und Antifaschisten zu verdanken. Bis weit in die 1980er-Jahre wurde dieses Verbrechen durch den Hamburger Senat, die Staatsanwaltschaft und bürgerliche Medien klein geredet, verschwiegen und verharmlost. Allein die Zeitschrift „Stern“ brachte in den 80er Jahren eine Aufdeckung. Auch aus dem Ausland (Polen, Frankreich, Niederlande) gab es immer wieder Initiativen zum Gedenken und Proteste gegen die Bagatellisierung der faschistischen Verbrechen.


Bis heute wird in keinem der zahlreichen Dokumente/Bilder/Medien das Wort Faschismus gebraucht – es bleibt stehen bei der „nationalsozialistischen Willkürherrschaft“. So fehlen in der ansonsten sehr faktenreichen und gut aufgebauten Ausstellung komplett Informationen über die gesellschaftlichen Hintergründe des Hitler-Faschismus: den Kapitalismus und den Imperialismus. Erschütterung und Wut erfassten uns bei dem Gang durch die Kellerräume des barbarischen Verbrechens. Beeindruckend ist die Ausstellung zum Gedenken an die Kinder, deren Leben in Form von symbolischen Koffern, einer für jeden Ermordeten, dargestellt wird.

 

Auf Initiative von Angehörigen wurde 1983 ein Rosengarten hinter dem Schulgebäude angelegt. Am Eingang ein sowjetisches Denkmal, das auch an die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert. Dieses Verbrechen wird bis heute übergangen und an den Rand gedrängt. Mit dem Singen des antifaschistischen Lieds „Die Moorsoldaten“ beendeten wir den Besuch. Alle waren sich einig, dass solche gemeinsamen Besuche von antifaschistischen Gedenkorten gerade in der heutigen Zeit, einer akuten Gefahr von Faschismus und eines Dritten Weltkrieges, ein wichtiger Ansporn im Kampf gegen den modernen Faschismus sind.