Duisburg

Duisburg

Betriebsversammlung HKM - Verwirrspiel geht weiter!

Kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel geht das Verwirrspiel weiter über die Zukunft der Hüttenwerk Krupp-Mannesmann (HKM) in Duisburg-Süd.

Korrespondenz
Betriebsversammlung HKM - Verwirrspiel geht weiter!
Stahlproduktion (foto: shutterstock_766375789)

Einerseits will ThyssenKrupp den Stahlbereich loswerden und sich auf andere Produktionsbereiche konzentrieren, anderseits will Salzgitter den Stahl für die geplante Umstellung auf Kriegswirtschaft. Das ist ein Knackpunkt für den deutschen Imperialismus – aber nicht im Interesse der Arbeiter!

 

Das ist eine komplizierte Situation, denn die von den Herrschenden präsentierte Alternative ist völlig inakzeptabel für uns Kollegen:

 

  • Schließung der Hütte mit allen Folgen für uns und unsere Familien und die ganze Region –
  • oder Weiterbetrieb in Verbindung mit Kriegsvorbereitung für einen Weltkrieg. Die Regierung will ca. 200 Millionen Subventionen dafür hinblättern. Der für die Rüstungsproduktion notwendige Stahl soll bei Saarstahl und vor allem Salzgitter konzentriert werden


Im öffentlichen Gespräch ist, dass Salzgitter 1 Million Tonnen für sich haben will und 1 Million Tonnen für einen freien Stahlmarkt produzieren wird, den es aber so in Deutschland nicht gibt und der europaweit Überkapazitäten hat.

 

Wir begrüßen es, dass von Seiten der IG Metall Kampfmaßnahmen wie Warnstreik bis hin zu unbefristetem Streik angekündigt werden. Damit muss jetzt gemacht werden! Und darüber diskutiert und entschieden werden, für welche Forderungen und Losungen gekämpft wird. In der Betriebsversammlung wird allerdings - in Nebensätzen - darauf ausgerichtet, dass man seitens der Gewerkschaftsspitze bereit ist, alles zu opfern, um HKM weiterzubetreiben, wie zum Beispiel Bonuszahlungen. Die Gewerkschaft muss als Kampforganisation aktiv werden; stützen können wir uns auf das Know-how der MLPD. Wir kritisieren Äußerungen aus dem Kreis der IG-Metall-Führung, die die faktische Zustimmung zur Vernichtung von 2000 Arbeitsplätzen nahelegen.

 

Das würde bedeuten: Die Azubis müssen um ihre Übernahme bangen und die Kollegen mit Zeitverträgen befürchten, dass diese nur noch drei Monate gelten statt sechs. Und die, die nicht mehr bei HKM bleiben werden, dürfen sich auf eine kümmerliche Rente mit freundlicher Unterstützung von den Konzernlakaien der bürgerlichen Parteien freuen.

 

Die große Unsicherheit macht die Kollegen sauer. Die oben dargelegte Alternative ist ein Diktat; das können wir als Arbeiter nicht annehmen, denn wir sind keine Sklaven. Unsere Planungssicherheit darf nicht der Planungssicherheit der Konzerne zum Opfer fallen. Es geht um die Existenz von uns und unseren Familien, da haben wir ein Wort mitzureden! Wie mit HKM-Kollegen umgesprungen wird, geht alle an. Es ist eine Richtungsentscheidung in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung! Orientierung auf einen Sozialtarifvertrag ist der falsche Weg! Da sind die Arbeitsplätze schon abgeschrieben.

 

Stattdessen:

 

  • Kampf um jeden Arbeitsplatz!
  • Wir brauchen Ersatzarbeitsplätze
  • 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Konzerne
  • Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht!
  • Keine Vorbereitung für einen Dritten Weltkrieg
  • Setzen wir ein Signal auch für andere Kollegen!