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„America First Global Health Strategy“: Statt medizinischer Hilfe - erpresserische Gesundheitsabkommen
Die ersatzlose Streichung der USAID-Programme für afrikanische Länder war offensichtlich nur ein erster Schritt – hin zu einer erpresserischen Gesundheitspolitik der US-Regierung.
Siehe auch: Aus der USAID-Hilfe bedroht das Leben Hunderttausender Kinder
Am 4. Dezember unterzeichnete US-Außenminister Rubio mit dem kenianischen Premierminister Musalia Mudavadi in Washington ein bilaterales „Gesundheitskooperationsabkommen“ über 1,6 Mrd. $. Es soll das bisherige PEPFAR-Abkommen ersetzen, das 1,3 Mio. HIV-Infizierte mit Medikamenten versorgt hat. Der Haken: Kenia soll dafür alle Gesundheitsdaten der Bevölkerung in Kenia an die USA liefern, einschließlich biologischer Proben und genetischer Daten. Bei Ausbruch einer Epidemie müssen innerhalb von fünf Tagen biologische Proben geliefert werden.
Das Abkommen erlaubt auch die beschleunigte Zulassung von Medikamenten und Impfstoffen in Kenia. Statt Hilfe zum Aufbau eines eigenständigen Gesundheitssystems werden die Gesundheitsdaten Kenias verramscht. Die Gesundheits- und Bevölkerungspolitik soll dann direkt durch die Profitinteressen von US-Pharma- und Internet-Milliardären gesteuert werden. Ähnliche Abkommen wurden in den letzten Wochen mit Uganda, Ruanda, Lesotho und Liberia abgeschlossen – ganz im Sinne der „America First Global Health Strategy“ vom September 2015.
Inzwischen regt sich der Widerstand gegen diese erpresserischen „Gesundheits-Deals“. Das Oberste Gericht in Kenia stoppte bis auf weiteres zentrale Elemente des Abkommens. Als Gegenentwurf formiert sich die „Accra-Reset-Initiative“, geführt von Ghanas Präsidenten Mahama. Sie fordert für die Länder Afrikas die Souveränität für ihre Gesundheitspolitik, auch für die Lebensmittelversorgung und den Kampf gegen die Klimazerstörung. Der Kampf gegen die globale Gesundheitskrise wird zunehmend zum Teil des Kampfs gegen den Imperialismus.
Die Tuskegee-Syphilis-Studie
Zu Recht erinnern afrikanische Politiker an das Tuskegee-Experiment. Von 1932 bis 1972 wurden an 399 Afro-Amerikanern eine menschenverachtende Studie durchgeführt. Ihnen wurde verschwiegen, dass sie an der tödlichen Geschlechtskrankheit erkrankt sind – um „den natürlichen Krankheitsverlauf zu verfolgen“. Statt einer antibiotischen Therapie bekamen die Erkrankten nur eine kostenlose warme Mahlzeit pro Tag, im Todesfall 50 $ - und regelmäßige Laboruntersuchungen wegen ihrem angeblichen „schlechten Blut“. In einer weiteren Studie in Guatemala von 1946-48 wurden Gefangene, Soldaten und Geisteskranke sogar mit Syphilis infiziert. Die Angehörigen der Opfer wurden mit insgesamt einigen Millionen abgespeist – und 40 Jahre später mit einer Entschuldigung durch den US-Präsidenten Obama ...