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Tarifrundenergebnis: Das war kein Sieg auf ganzer Linie von VW!

Ende Dezember 2024 erschien auf Rote Fahne News ein Artikel zum Tarifrundenergebnis bei VW. Er betonte einseitig, dass VW sich mit einem Teil seiner Angriffe durchsetzen konnte, unterschätzte aber die Defensive des Konzerns und welche Bedeutung das Ergebnis für das Klassenbewusstsein der Arbeiterklasse hat.

Von wb

 

Monika Gärtner-Engel und Reinhard Funk haben Recht, wenn sie in ihren Leserbriefen kritisieren, dass der Artikel „die Defensive der VW-Spitze aufgrund der großen Kampfbereitschaft der Arbeiter und der Solidarität in der Bevölkerung“ völlig unterschätzte.

 

Es geht ja gerade darum, dass die Einigung eine Ohrfeige für die Arbeiter ist, aber zugleich im Abschluss zum Ausdruck kommt, dass VW den provokativen Kurs nicht wie eigentlich geplant durchsetzen konnte.

 

Ökonomisch hat VW das Volumen der „Kürzungen“ auf dem Rücken der Arbeiter durchgesetzt. Aber besonders der politische Angriff, mit offenen Massenentlassungen und Werksschließungen vorzugehen, scheiterte am unter den VW-Arbeitern auf breiter Front erwachten Klassenbewusstsein.

 

Der Artikel betrachtete einseitig die ökonomische Seite, statt die politische Defensive herauszuschälen. Objektiv war der Artikel beeinflusst von der Propaganda, man könne eh nicht machen gegen VW. Damit sandte er aber eine falsche Botschaft.

 

Das unterschätzte auch den Einfluss der MLPD und anderer klassenkämpferischer Kräfte. So ist von verschiedenen Seiten bestätigt worden, dass noch in der Nacht, an dem die Kollegenzeitung „Vorwärtsgang extra“ erschien, die Werksschließung Emden in den Dokumenten stand. Das musste dann neben anderen Verschärfungen herausgenommen werden, aus Angst vor der Entwicklung von selbständigen Kämpfen.