Nein zu Weltkriegsvorbereitung und Kriegshetze!
Unsere Kinder für imperialistische Kriege opfern – nicht mit uns!
Tausende Schüler und Schülerinnen boykottierten in Deutschland am 5. Dezember den Unterricht und demonstrierten gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht, gegen Kriegsvorbereitungen und Militarisierung.
Offene menschenverachtende Kriegshetze
Auf ihren Schildern, in ihren Reden und Parolen machten sie klar: „Wir wollen nicht Kanonenfutter in euren Kriegen sein“. Genau das aber hat General Fabien Mandon, der Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte, ganz offen und unverbrämt Ende November gefordert und damit eine heftige Debatte in Frankreich ausgelöst. In einer Rede vor dem Kongress der französischen Bürgermeister rief er dazu auf, Frankreich müsse bereit sein, seine „Kinder in einen Krieg mit Russland in den Tod zu schicken.“ (1) "Wir haben das gesamte Wissen, die gesamte wirtschaftliche und demografische Stärke, um das Regime in Moskau davon abzuhalten, sein Glück weiter zu versuchen. Was uns fehlt, [...] ist die Seelenstärke, um zu akzeptieren, dass wir uns verletzen, um das zu schützen, was wir sind". (2)
Zu Recht fürchtet der General, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Kriegskurs der europäischen Imperialisten und die ihnen abverlangte Opferbereitschaft nicht mitträgt. Er propagiert offen eine Weltanschauung der Kriegstreiberei, des Nationalismus und Chauvinismus. "Wenn unser Land schwächelt, weil es nicht bereit ist zu akzeptieren, seine Kinder zu verlieren, weil man die Dinge beim Namen nennen muss, wirtschaftlich zu leiden, weil die Prioritäten in die Rüstungsproduktion gehen werden, dann sind wir in Gefahr." Für die Monopole in den imperialistischen Ländern Opfer bringen bis hin zum Tod? Leiden soll die Bevölkerung, besonders die Jugend, die im Krieg verheizt werden soll. Und das auch noch als unvermeidlich annehmen. Friedliebende Menschen in allen Ländern müssen das verhindern!
Bundeswehr rührt Werbetrommel
In Deutschland wird nicht ganz so offen gesprochen. Wie ein Mantra wird die russische Bedrohung beschworen, um die Menschen für den Kriegskurs des deutschen Imperialismus zu gewinnen. Das bleibt nicht ohne Wirkung auf junge Menschen. Die Zahl der Freiwilligen, die sich für die Bundeswehr bewerben, ist gestiegen, aber auch die Anzahl derer, die den Kriegsdienst verweigern bzw. verweigern wollen. Das berichten Beratungsstellen wie die DFG/VK. (3) Auch die Bewegung gegen die Wiedereinführung des Wehrdienstes wächst weiter. Inzwischen ist die Erfassung aller 18-jährigen männlichen Jugendlichen beschlossen und die Werbetrommel zur freiwilligen Meldung für den Wehrdienst wird eifrig gerührt.
Kein Blatt vor den Mund nimmt der Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, CDU-Politiker Patrick Sensburg, in seiner Begründung für eine Wiedereinsetzung: "Das klingt jetzt brutal, ich weiß: Aber nach Berechnungen der Bundeswehr werden im Kriegsfall pro Tag 1000 Soldaten an der Front sterben oder so schwer verwundet sein, dass sie nicht mehr kämpfen können". Und müssten ersetzt werden! Dafür sollen sich die Jugendlichen frewillig melden!
Spätestens seit dem NATO-Gipfel im Juni 2025 stehe fest, dass Deutschland 260.000 aktive Soldaten brauche und 200.000 schnell einsatzbereite Reservisten, zusätzlich Reservisten für Aufgaben wie die Sicherung der militärischen Infrastruktur im eigenen Land und für den sogenannten Feldersatz, im Kriegsfall an der Nato-Ostflanke. Und das alles sei nötig, um einen Krieg und damit „Tod, Leid und Elend“ zu verhindern. So als würden heute nicht schon alle Signale auf Krieg gestellt: Umstellung auf Kriegswirtschaft, neue Richtlinien für die umfassende Einbeziehung der Zivilbevölkerung in Kriege, die nicht nur die „zivile und logistische Unterstützung“ der Bundeswehr, sondern auch die von verbündeten Streitkräften beinhaltet.
In einem Weltkrieg würden sich Kriegsverbrechen, Tod, Leid und Elend vervielfachen!
So als würden imperialistische Kriege um Macht, Märkte, Einflussgebiete und Ressourcen nicht heute schon millionenfach Tod, Leid und Elend hervorbringen, soll die Zukunft ganzer Generationen geopfertwerden? In Brennpunkten wie der Ukraine und Gaza wird die ganze Skrupellosigkeit und Menschenverachtung imperialistischer und reaktionärer Kriege deutlich. Eine weltweite unübersehbare Solidaritätsbewegung für Palästina ist entstanden. Nach aktuellen Angaben von Unicef, der UN-Kinderhilfsorganisation, wurden dieses Jahr so viele schwere Verstöße gegen Kinder dokumentiert wie noch nie zuvor. Tausende wurden getötet oder schwer verletzt, sexueller Gewalt ausgeliefert. Schulen und Kliniken wurden angegriffen und zerstört. Über 473 Millionen Kinder leben weltweit in Kriegsgebieten, 42 Millionen wurden gewaltsam vertrieben und 251 Millionen können keine Schule besuchen.
In einem Weltkrieg, wie er derzeit von sämtlichen imperialistischen Mächten vorbereitet wird, würden sich diese Verbrechen vervielfachen und nie gekannte Ausmaße annehmen bis hin zur Zerstörung der Existenz der Menschheit. Jedes Opfer für den Erhalt eines Systems, das sein Überleben auf solche Verbrechen baut, ist zu viel. Im Gegenteil: Wir erziehen unsere Kinder nicht zu Opfern, sondern zu Kämpferinnen und Kämpfern für eine gesellschaftliche Alternative gegen Krieg, Faschismus und Umweltzerstörung. Damit müssen uns noch tiefergehender befassen.
Wegweisende Zimmerwaldkonferenz 2.0
Die Zimmerwaldkonferenz 2.0 im September 2025 einigte sich „in einer Zeit neuer (Welt-)Kriegsgefahr und des Vormarschs des Faschismus, die Differenzen zurückzustellen.“ (4) In ihrer Abschlussresolutiion bekräftigte sie, dass es Frieden nicht ohne tiefe gesellschaftliche Veränderung geben kann, ohne Schaffung einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. „Viele von uns teilen die Meinung, die Rosa Luxemburg vor 100 Jahren zum Ausdruck brachte: entweder Sozialismus oder Untergang in der Barbarei! Wir bekräftigen unser gemeinsames Engagement, dafür zu arbeiten und zu kämpfen, dass das Licht über die Dunkelheit triumphiert und der Wille der Menschheit nach Freiheit und Gerechtigkeit zu einer unbesiegbaren Kraft wird.“ (ebenda)
Die Abschlussresolution und die Dokumentation zur Konferenz werden von Aktivisten auf der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration am 11. Januar 2026 in Berlin angeboten.