Solidaritätskreis Tesla
Solidaritätskreis begrüßt Kool Savas' Distanzierung vom Auftritt beim "Giga Event"
Der Solidaritätskreis gegen Mobbing und Unterdrückung bei Tesla hat sich in einem Schreiben an den Rap-Künstler Kool Savas gewandt. Anlass ist dessen Auftritt beim sogenannten „Giga Event“ am 9. Dezember im Tesla-Werk Grünheide.
Hintergrund des Schreibens sind die Berichterstattung über die Veranstaltung sowie Berichte von Beschäftigten, die den Auftritt vor Ort miterlebt haben. Nach Einschätzung des Solidaritätskreises diente das Event maßgeblich dazu, eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen, die IG Metall zu diffamieren und Beschäftigte gegen gewerkschaftliche Organisierung aufzubringen. Dieser Charakter der Veranstaltung wurde durch die Geschäftsleitung geprägt, nicht durch den Künstler selbst.
Der Solidaritätskreis stellt ausdrücklich klar, dass sich Kool Savas nach der Wahrnehmung der Kolleginnen und Kollegen nicht aktiv an der Hetze gegen die IG Metall beteiligt habe. Vielmehr habe bei den Anwesenden der Eindruck bestanden, dass der Künstler nicht über den politischen Kontext der Veranstaltung informiert gewesen sei. Inzwischen hat sich Kool Savas öffentlich von dem Auftritt und der dort transportierten Botschaft distanziert und sich zum Recht auf freie gewerkschaftliche Betätigung bekannt – ein Schritt, den der Solidaritätskreis ausdrücklich begrüßt.
Vor diesem Hintergrund hat der Solidaritätskreis den Künstler gebeten, seine Gage aus dem Auftritt ganz oder teilweise zu spenden. Mit der Spende sollen Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden, die aufgrund ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit bei Tesla unter Druck geraten sind, sowie Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Umfeld des Werks, die sich gegen Umweltzerstörung und für demokratische Rechte einsetzen.
Der Solidaritätskreis verweist darauf, dass finanzielle Repression – etwa durch verweigerte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – ein zentrales Mittel sei, um Widerstand zu brechen. Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und konkrete Unterstützung der Betroffenen seien ohne Spenden kaum möglich.
„Wir möchten dem klaren Bekenntnis von Kool Savas zu demokratischen und gewerkschaftlichen Rechten die Möglichkeit geben, auch praktisch wirksam zu werden“, heißt es in dem Schreiben. Man sei zuversichtlich, dass der Künstler das Anliegen prüfen werde. Der Solidaritätskreis kündigte an, bei Interesse weitere Informationen sowie die Spendenkontodaten zur Verfügung zu stellen.
Kontakt:
Solikreis-tesla@gmx.de